Formel 1: Nico Hülkenberg sorgte für Sensation

Oscar Piastri zu Spanien-Pole: Warnung vor Verstappen

Von Mathias Brunner
Oscar Piastri vor George Russell

Oscar Piastri vor George Russell

​Oscar Piastri erobert im Abschlusstraining zum Traditions-GP von Spanien die Pole-Position, seine vierte in der Königsklasse, seine erste in Spanien. Der Australier sagt: «Perfekt war es nicht, aber es hat gereicht.»

WM-Leader Oscar Piastri hat sich im Qualifying zum Grossen Preis von Spanien die beste Ausgangslage gesichert: Zum vierten Mal in dieser Saison geht der McLaren-Fahrer vom besten Startplatz ins Rennen, nach China, Bahrain und Imola, seine erste Pole auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya.

Für Piastris Rennstall McLaren ist dies die 170. Pole in der Formel 1 und die zehnte beim Grossen Preis von Spanien, ferner die erste Startreihe seit 1998 (damals fuhren für McLaren David Coulthard und Mika Häkkinen).

Piastri ist nach seiner prima Leistung sichtlich erleichtert und erzählt: «Ich bin sehr happy, wie das hier gelaufen ist. Nun brauche ich morgen einen guten Start, um nicht gleich angreifbar zu sein.»

Die Warnung von Piastri ist berechtigt: Max Verstappen hat schon bei einigen Grands Prix 2025 dem McLaren-Duo das Leben schwergemacht.

Zur Erinnerung: Die Anfahrt zur ersten Kurve ist recht lang, da ist der Mann auf Pole auf dem Präsentierteller, wenn er nicht gut aus seiner Start-Box kommt.

Oscar sagt: «Doch noch ein gutes Wochenende für uns. Gestern Abend haben wir einige Lösungen gefunden, denn ich war am Freitag im zweiten Training mit dem Handling des Wagens nicht so glücklich. Heute war der Wagen mega, und ich konnte prima Runden fahren.»

«Am meisten Zeit gefunden habe ich in Kurve 1, dieses Mal hat alles gepasst, die erste Hälfte der Runde war sehr gut, die zweite Hälfte nicht. Ich würde es nicht als die perfekte Runde bezeichnen, weil die Reifen im Laufe einer Runde stark abbauen.»

«McLaren ist ein einer prima Ausgangslage für das Rennen, das wollen wir am Sonntag optimal umsetzen.»

So lief das Qualifying

Idealbedingungen am Circuit de Barcelona-Catalunya fürs Qualifying zum Traditions-GP von Spanien: 29 Grad Lufttemperatur, die Bahn 48 Grad heiss, viel Sonne, die Fans in Ferienstimmung, der Wind hatte wie oft hier am Nachmittag aufgefrischt, Gewitterzellen machten sich in der Ferne wichtig.

Zu Beginn des ersten Quali-Segments machten sich die Top-Fahrer zunächst rar, sie konnten es sich erlauben, dass die Mittelfeldpiloten die Bahn vom Abrieb des Formel-2-Rennens säubern.

Nach acht Minuten dann alle Fahrer auf der Strecke, Norris mit Bestzeit, sieben Tausendstelsekunden vor Russell im Mercedes, aber Piastri konnte kontern – 248/1000 vor Lando, obschon der WM-Leader drei Fehler in seiner Runde hatte.

Leclerc auf P4 hinter Russell, Hamilton auf P7, dann kam Max Verstappen – Rang 2 hinter Verstappen, aber eine Tausendstelsekunde vor Norris. Die ersten 16 Fahrer innerhalb von nur einer Sekunde.

Vor dem zweiten heissen Versuch der Fahrer hielt Alpine-Fahrer Franco Colapinto am Ende der Boxengasse ein Problem und hielt viele Gegner auf. Der Argentinier am Funk: «Ich habe ein Problem hier.»

Für einige Piloten wurde die Zeit knapp. Gleichzeitig baute die Bahn rapide mehr Haftung auf.

Zum Schluss von Q1 hatten vorzeitig Feierabend: Hülkenberg (als 16.), Ocon, Sainz, Colapinto und Tsunoda.

Top-Ten: Piastri, Verstappen, Norris, Russell, Antonelli, Leclerc, Stroll, Lawson, Albon und Bortoleto.

Im zweiten Quali-Teil setzte Verstappen mit 1:12,358 eine erste Duftmarke, aber längst war klar – die Führung würde nicht lange halten.

Norris machte damit kurzen Prozess (drei Zehntel schneller als Max), Leclerc hinter Max auf P3, dann Hamilton vor Leclerc, bevor Piastri seinen McLaren-Teamgefährten um 58 Tausendstel ausbremste. Russell danach auf P4, hinter Verstappen, aber vor Hamilton.

Russell am Funk: «Wenn Antonelli einen Windschatten braucht, können wir das gerne machen.» George offenbar überzeugt, dass seine Zeit für P4 schnell genug war, um in den Top-Ten zu bleiben.

Während es nördlich der Strecke immer dunkler wurde, machten sich die Fahrer für den zweiten Versuch auf die Socken.

Am Ende von Q2 out: Albon, Bortoleto, Lawson, Stroll und Bearman.

Top-Ten und damit in Q3: Piastri, Norris, Verstappen, Russell, Hamilton, Hadjar, Leclerc, Alonso, Antonelli und Gasly.

In Q3, bei fallender Pistentemperatur (wegen nahender Wolken) legte Piastri die erste Messlatte, mit 1:18,836 min, Russell, Zweiter vor Verstappen, dann Norris 17 Tausendstel vor Piastri – grandioses Duell der McLaren-Fahrer!

Leclerc schob sich auf P4 hinter Russell, aber vor Verstappen, Hamilton auf P6. Bei Verstappen fiel auf: langsamer Mittelteil, vielleicht hatte es da einen Fehler gegeben. Max fiel hinter Alonso auf P6 zurück, der Spanier hatte aber nur noch einen Satz frischer, weicher Reifen, und der war jetzt abgeschossen.

Zum Schluss von Q3 behielt Piastri die Nerven und den Fuss auf dem Gas – neue Bestzeit vor Norris, der sich mit dem zweiten Reifensatz nicht verbessern konnte. Max Verstappen schnappte sich P3 vor George Russell. Was für ein Abschlusstraining!

Qualifying, Spanien

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:11,546 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:11,755
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:11,848
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:11,848
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:12,045
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:12,111
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:12,131
08. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:12,199
09. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:12,252
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:12,284
11. Alex Albon (T), Williams, 1:12,641
12. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:12,756
13. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:12,763
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:13,058
15. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:13,315
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:13,190
17. Esteban Ocon (F), Haas, 1:13,201
18. Carlos Sainz (E), Williams, 1:13,203
19. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:13,334
20. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:13,385

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