Oscar Piastri (1.): Damit überraschte ihn Verstappen

Oscar Piastri
Für Oscar Piastri begann und endete der Grand Prix auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya ganz nach Wunsch. Der WM-Leader aus Melbourne fuhr von der Pole los und kam auch als Erster ins Ziel. Zwischenzeitlich musste er die Spitzenposition aber an Max Verstappen abgeben. Der Red Bull Racing-Star hatte aber letztlich keine Chance auf den Sieg, eine späte Strafe warf ihn schliesslich auch auf den zehnten Platz zurück.
Am anderen Ende der Wohlfühlskala fand sich der Sieger wieder, der erklärte: «Es war eine kleine Überraschung, dass Max versucht hat, eine 3-Stopp-Strategie umzusetzen, und beinahe ging de auch auf für ihn.»
«Aber es war ein grossartiges Wochenende für uns, das Tempo war gut und ich bin wirklich stolz. Ich kann mich wirklich nicht beschweren, bisher war es ein grossartiges Jahr und dieses Wochenende verlief genau so, wie ich es mir wünsche. Es macht unglaublich viel Spass, Rennen zu gewinnen», fügte der 24-Jährige an.
So lief das Rennen:
Bereits am Vortag des Spanien-GP war klar: Es würden nur 19 Autos in den neunten Grand Prix der Saison starten. Denn Lance Stroll musste wegen Schmerzen im rechten Handgelenk die Segel streichen. Weil er sich erst nach dem Qualifying zurückzog, konnte sein Aston Martin Team keinen Ersatzpiloten ins Rennen schicken.
Der Grund: Die Formel-1-Regeln schreiben vor, dass ein Fahrer nicht am Rennen teilnehmen kann, wenn er vorher keine Session des Wochenendes bestritten hat. Auf der Startaufstellung reihten sich aber nur 18 Fahrzeuge ein, denn Yuki Tsunoda musste wegen Umbauarbeiten, die die Parc-Fermé-Regeln verletzen, aus der Box losfahren.
Beim Start konnte Max Verstappen als Dritter aus der zweiten Reihe den von Starplatz 2 losgefahrenen Lando Norris überholen. Polesetter Oscar Piastri verteidigte die Spitzenposition, während George Russell, der neben Verstappen von Platz 4 ins Rennen gestiegen war, auf den sechsten Platz zurückflog.
Die Reihenfolge lautete nach der ersten Runde Piastri vor Verstappen, Norris, Hamilton, Leclerc, Russell, Antonelli, Gasly, Hadjar und Alonso. Hinter den Top-10-Piloten waren Nico Hülkenberg, Gabriel Bortoleto, Liam Lawson, Albon, Bearman, Ocon, Sainz, Colapinto und Tsunoda unterwegs.
Einen starken Start legte Nico Hülkenberg hin, der sich in der vierten Runde bereits in die Top-10 vorgekämpft hatte. Der Deutsche aus dem Sauber-Team hatte das Rennen von Startplatz 15 in Angriff genommen.
Liam Lawson hatte gleich zwei unliebsame Treffen nach dem Start, erst erwischte er Alonso am Heck, dann erwischte er auch Albon, der daraufhin einen neuen Frontflügel an der Box abholte und sich gleich auch noch frische Reifen der weichen Sorte holte.
Für Unterhaltung sorgten die beiden Ferrari-Piloten in den folgenden Runden, denn Charles Leclerc versuchte an seinem Teamkollegen Lewis Hamilton vorbeizukommen. Das Team reagierte und wies die beiden Scuderia-Söldner zum Platztausch an, sodass der Monegasse den vierten Platz übernehmen konnte.
Nach der ersten Boxenstopp-Runde führte Verstappen das Rennen an, da Piastri erst in Runde 23 an die Box abbog. Für Albon gab es nach 27 Runden schlechte Nachrichten. Erst bekam er eine 10-sec-Strafe aufgebrummt, weil er sich durch das Verlassen der Piste einen Vorteil verschafft hatte. Dann wies ihn das Team an, sein Auto an der Box abzustellen. Albon absolvierte die Strafe und leistete der Anweisung des Teams folge.
Verstappen gab die Führung an Piastri ab, als er in Runde 29 an die Box abbog. Lawson legte sich mit Bearman an, und rief einmal mehr die Regelhüter auf den Plan, die allerdings von einer Strafe absahen. Mittlerweile hatte das Feld die Halbzeit-Marke überschritten.
Hülkenberg bog in Runde 47 nochmals an die Box ab und Hamilton tat es ihm gleich. Allerdings fiel der Stopp des siebenfachen Weltmeisters mit 4,9 sec sehr lange aus, was ihn zurückwarf. Einen Umlauf später holte sich auch Verstappen neue Reifen, er kam hinter seinem Teamkollegen Tsunoda wieder auf die Strecke, der ihn schnell vorbeiliess. McLaren reagierte darauf und stattete Norris mit frischen Reifen aus. Weil der Stopp schnell verlief, kam er vor dem Red Bull Racing-Star wieder auf die Bahn.
In Runde 50 stoppte Piastri und kam auf der ersten Position wieder auf die Piste zurück. In Runde 54 fand sich Antonelli im Kiesbett wieder. Ein Problem mit der Antriebseinheit – die einen plötzlichen Öldruck-Verlust erlitt – sorgte für das Aus und rief das Safety-Car auf die Bahn.
Der Restart erfolgte in Runde 61 und Verstappen hatte ein Scharmützel mit Leclerc und auch Russell. Die Regelhüter kündigten eine Untersuchung der Szene zwischen Verstappen und Russell an. Verstappen wurde von seinem Team angewiesen, Russell vorbeizulassen und das löste einen kleinen Wutanfall beim vierfachen Champion aus. Als Russell vorbeikam, berührten sich die beiden Renner, und die Stewards kündigten eine Untersuchung für das unliebsame Treffen in der fünften Kurve an.
Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:32:57,375 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +2,471 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +10,455
04. George Russell (GB), Mercedes, +11,359
05. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +13,648
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +15,508
07. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +16,022
08. Pierre Gasly (F), Alpine, +17,882
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +21,564
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +21,826
11. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +25,532
12. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +25,996
13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +28,822
14. Carlos Sainz (E), Williams, +29,309
15. Franco Colapinto (IR), Alpine, +31,381
16. Esteban Ocon (F), Haas, +32,197
17. Oliver Bearman (GB), Haas, +37,065
Out
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Antriebseinheit
Alex Albon (T), Williams, Aufgabe