MotoGP: Lackschaden bei Ducati

Christian Klien über Max Verstappen: Kurze Zündschnur

Von Gino Bosisio
Christian Klien

Christian Klien

Der ehemalige Formel-1-Fahrer Christian Klien analysierte am Montag in der ServusTV-Live-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» die Ereignisse beim Grand Prix von Barcelona vom Wochenende.

ServusTV-Formel-1-Experte Christian Klien (42) war an der Seite von Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko (82) am Montagabend zu Gast bei «Sport und Talk im Hangar-7» in Salzburg, in welcher der Grand Prix von Barcelona ausführlich besprochen wurde. Hier stand Max Verstappen wegen seiner Kollision mit George Russell (Mercedes) im Mittelpunkt.

Zur Rennstrategie bei Red Bull Racing mit Weltmeister Max Verstappen (27) und dem Wechsel auf drei Stopps stellte Klien fest: «Die Entscheidung war richtig. Wenn man so ein wenig die Funksprüche vom Norris-Ingenieur gehört hat, dann hat man die schon unter Druck gesetzt. Max war dabei, auf Rang 2 zu fahren und Lando unter Druck zu setzen. Über die Distanz hatte man nicht das Tempo von McLaren. Max war aber dabei, Lando unter Druck zu setzen. Mit dieser Strategie hat man versucht, etwas auszurichten.»

Klien weiter: «Als ich sah, dass Max auf dem harten Reifen ist, habe ich gespürt, dass es sehr, sehr schwierig wird. Aus der letzten Kurve heraus ist es aber wichtig, den Speed voll mitzunehmen.» Dann drängte Charles Leclerc Verstappen nach links. Klien: «Die Stewards haben befunden, dass da nichts gemacht werden muss, das hätte auch anders ausgehen können. Es war schon eine hohe Geschwindigkeit. Wenn die blöd aneinander kommen, kann schon auch einer der beiden aufsteigen.»

Zur Kollision des Niederländers in der Schlussphase mit Mercedes-Pilot George Russell (27) stellt der ehemalige Formel-1-Pilot aus Vorarlberg trocken fest: «Als Fahrer sieht man da schon, was es war. Es war einfach ein Rempler – er hat sich entschuldigt. Im Formelsport ist es zu hart – im GT-Sport ist es fast normal. Im Formelsport sind da viele Augen drauf und Journalisten, die eine Schlagzeile brauchen. Man muss es verstehen, wenn er da im Cockpit sitzt. Für Max war es die falsche Entscheidung, Russell vorbeizulassen.»

Zu den Emotionen sagt Klien: «Als Fahrer verstehe ich das – es waren ja drei, vier Faktoren, die da zusammengekommen sind und dann das Wasser zum Überkochen gebracht haben. Es waren ja davor noch diese Entscheidungen mit der Strategie – seine Zündschnur ist dann halt leider ziemlich kurz und so kam es dann zum Rempler.»

«Grundsätzlich war es bis zehn Runden vor Schluss ein gutes Rennen von Red Bull Racing. Auf einer Piste wie Barcelona ist es schwierig. Es war noch dazu heiß und der Reifenverschleiß war daher noch höher. Dafür hat man es eh sehr gut gemacht», sagt Klien zum Rennen an sich und stellt zur Causa Verstappen zudem noch fest: «Die Entschuldigung war angebracht, es war einfach zu viel in dem Manöver. Er war im Rennen genügend bestraft und dazu auch noch mit den Strafpunkten.»

Zum Vergleich der Fahrer Verstappen und Piastri sagt der Hohenemser: «Man darf nicht vergessen, dass Piastri erst in seiner dritten Saison ist. Er ist sehr abgebrüht – auch wie er sich die Reifen einteilt und die Rennen für sich einteilt.»

Und zum starken Ergebnis des Deutschen Nico Hülkenberg (37) im Sauber sagt Klien: «Nico war sehr stark. Es war wichtig für Sauber, ein Ausrufezeichen zu setzen, aus eigener Kraft da vorne reinzufahren.»

Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:32:57,375 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +2,471 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +10,455
04. George Russell (GB), Mercedes, +11,359
05. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +13,648
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +15,508
07. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +16,022
08. Pierre Gasly (F), Alpine, +17,882
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +21,564
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +21,826
11. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +25,532
12. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +25,996
13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +28,822
14. Carlos Sainz (E), Williams, +29,309
15. Franco Colapinto (IR), Alpine, +31,381
16. Esteban Ocon (F), Haas, +32,197
17. Oliver Bearman (GB), Haas, +37,065
Out
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Antriebseinheit
Alex Albon (T), Williams, Aufgabe

WM-Stand (nach 9 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 186 Punkte
02. Norris 176
03. Verstappen 137
04. Russell 111
05. Leclerc 94
06. Hamilton 71
07. Antonelli 48
08. Albon 42
09. Hadjar 21
10. Ocon 20
11. Hülkenberg 16
12. Stroll 14
13. Sainz 12
14. Gasly 11
15. Tsunoda 10
16. Bearman 6
17. Lawson 4
18. Alonso 2
19. Bortoleto 0
19. Doohan 0
20. Colapinto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 362 Punkte
02. Ferrari 165
02. Mercedes 159
03. Red Bull Racing 144
05. Williams 54
06. Racing Bulls 28
07. Haas 26
08. Sauber 16
09. Aston Martin 16
10. Alpine 11

Siehe auch

Ducati nur vierte Kraft: Silverstone veränderte alles

Von Ivo Schützbach
Das MotoGP-Rennen in Silverstone war ein Feuerwerk an Dramatik und Überraschungen, bei dem Dominator Ducati gegen Aprilia und Honda den Kürzeren zog – und gegen Yamaha keine Chance hatte.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 05.06., 07:50, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
  • Do. 05.06., 11:00, Motorvision TV
    Nordschleife - Touristen in der "Grünen Hölle"
  • Do. 05.06., 11:30, Motorvision TV
    On Tour
  • Do. 05.06., 12:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 05.06., 16:15, ORF Sport+
    Formel 1 Motorhome
  • Do. 05.06., 17:00, ORF Sport+
    Formel 1: Großer Preis von Spanien
  • Do. 05.06., 17:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 05.06., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do. 05.06., 19:55, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
  • Do. 05.06., 20:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
6.913 20050706 C0506054513 | 5