Vasseur, Ferrari: Leclerc im Glück, Hamilton geknickt
 
            Lewis Hamilton (rechts) muss Charles Leclerc passieren lassen
Das gleiche Bild wie in den meisten Grands Prix 2025: Bei Ferrari ist Charles Leclerc der schnellere Mann, Lewis Hamilton hat das Nachsehen. In Spanien opferte Leclerc in der Quali einen Reifensatz, um fürs Rennen mehr strategische Möglichkeiten zu erhalten. Mit etwas Glück bei der Safety Car-Phase und nach einer kampfstarken Fahrt wurde der Monegasse Dritter hinter den McLaren-Fahrern Oscar Piastri und Lando Norris.
Superstar Lewis Hamilton hingegen, zwischendurch auf Rang 4 liegend, monierte mangelnde Fahrzeugbalance, verlor mehr und mehr Boden und wurde am Ende nur Sechster.
Ferrari-Teamchef Fred Vasseur ordnet das Geschehen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya so ein: «Der Podestplatz von Charles war etwas Glück, denn im dritten Rennteil, also vor der Safety Car-Phase, hatte er mit seinen mittelharten Reifen Mühe.»
«Wir erhielten dann die Chance, durch die Gelbphase nochmals auf weich wechseln zu können, und es ist schwer zu verstehen, warum wir mit den weichen Reifen eine so viel bessere Leistung zeigen konnten als mit den mittelharten. Wir konnten auf weich ein konstanteres Tempo fahren als auf den härteren Walzen.»
«Unterm Strich haben wir von der Safety Car-Phase profitiert, wir wären sonst wohl Vierter geworden. Dann aber hatte Max Verstappen am Ende keine weichen Reifen mehr, sondern nur noch harte, und das haben wir ausgenutzt, um aufs Podium zu gelangen. Wir haben das Qualifying geopfert und unsere Strategie war klar. Allerdings hatten wir uns vom mittelharten Reifen etwas mehr erwartet.»
  
  Zur Kollision zwischen Verstappen und Leclerc sagt der Franzose: «Max hat das Auto am Ausgang der letzten Kurve fast aus der Kontrolle verloren, weil die harten Reifen sehr schwer auf Temperatur zu bringen sind. Auf der Geraden bewegten sie sich dann 20 Zentimeter nach rechts und nach links.»
  
  Zum Rennen von Hamilton meint Vasseur: «Lewis’ Grand Prix war bis zum letzten Reifensatz gut, mit solidem Tempo. Er beklagte sich am Funk sehr über mangelnde Fahrzeugbalance, die in den ersten beiden Rennteilen aber gut gewesen war. Wahrscheinlich ist mit dem Auto etwas passiert.»
  
  Drei Rennen in drei Wochen, Imola, Monte Carlo, Barcelona. Vasseur zieht Zwischenbilanz: «Wir haben Fortschritte gemacht, verglichen mit dem, was wir in Miami und bei den Rennen zuvor gesehen haben. In Imola hatten wir ein schwieriges Qualifying, waren im Rennen jedoch gut unterwegs. In Monaco haben wir uns gut geschlagen, mit Charles auf Platz 2, und in Spanien haben wir das Qualifying geopfert, um im Rennen gut abzuschneiden. Wir sind auf den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung vorgerückt.»
  
  Und nun? Attacke auf McLaren oder absichern gegen Max Verstappen? Vasseur meint: «Es geht einfach darum, den bestmöglichen Job zu machen. Es sind noch 15 Rennen zu fahren, wir versuchen, uns weiter zu verbessern und in Sachen Speed McLaren einzuholen, auch wenn sie in der Meisterschaft weit weg sind.»
  
  
Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:32:57,375 h
  02. Lando Norris (GB), McLaren, +2,471 sec
  03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +10,455
  04. George Russell (GB), Mercedes, +11,359
  05. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +13,648
  06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +15,508
  07. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +16,022
  08. Pierre Gasly (F), Alpine, +17,882
  09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +21,564
  10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +21,826
  11. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls,  +25,532
  12. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber,  +25,996
  13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +28,822
  14. Carlos Sainz (E), Williams, +29,309
  15. Franco Colapinto (IR), Alpine, +31,381
  16. Esteban Ocon (F), Haas, +32,197
  17. Oliver Bearman (GB), Haas, +37,065
  Out
  Kimi Antonelli (I), Mercedes, Antriebseinheit
  Alex Albon (T), Williams, Aufgabe
  
  
WM-Stand (nach 9 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
  01. Piastri 186 Punkte
  02. Norris 176
  03. Verstappen 137
  04. Russell 111
  05. Leclerc 94
  06. Hamilton 71
  07. Antonelli 48
  08. Albon 42
  09. Hadjar 21
  10. Ocon 20
  11. Hülkenberg 16
  12. Stroll 14
  13. Sainz 12
  14. Gasly 11
  15. Tsunoda 10
  16. Bearman 6
  17. Lawson 4
  18. Alonso 2
  19. Bortoleto 0
  19. Doohan 0
  20. Colapinto 0
  
  Konstrukteurspokal
  01. McLaren 362 Punkte
  02. Ferrari 165
  02. Mercedes 159
  03. Red Bull Racing 144
  05. Williams 54
  06. Racing Bulls 28
  07. Haas 26
  08. Sauber 16
  09. Aston Martin 16
  10. Alpine 11










