Max Verstappen bestätigt: Rennen ausserhalb Formel 1

Max Verstappen
Max Verstappen fährt auch 2026 in der Formel 1. Das Gerücht, wonach er damit liebäugle, ein Jahr zu pausieren, ist vom Tisch: «Ich werde die Königsklasse definitiv nicht verlassen», sagt der Niederländer im Fahrerlager der Silverstone-Rennstrecke.
Was der 65-fache GP-Sieger ebenfalls erklärt: «Ich werde in der Zukunft versuchen, die Formel 1 mit Einsätzen in anderen Rennserien zu kombinieren. Ich will mehr erkunden als GP-Rennwagen, und dafür habe ich jetzt schon mehrfach getestet, irgendwann werden dann Rennen folgen.»
Wir erinnern uns – das war eine kleine Sensation am Wochenende zwischen den Formel-1-Läufen von Miami und Imola: Max Verstappen mit einem GT3-Ferrari auf der Nürburgring-Nordschleife, aber halt – das war ja gar nicht Max Verstappen, sondern Franz Hermann.
Pardon? Wer ist Franz Hermann?
Der 27-jährige Niederländer schmunzelt: «Ich wurde darum gebeten, mir ein Pseudonym zuzulegen, und ich dachte, ich will einen Namen wählen, der deutscher nicht sein könnte. Daher kam ich auf Franz Hermann.»
Aber wieso überhaupt diese Täuschung? «Weil wir nicht wollten, dass mein Name am Morgen auf der Teilnehmerliste auftaucht. Mir war klar, dass es ohnehin einen ziemlichen Zirkus geben würde, aber mindestens am Anfang, so um acht bis neun Uhr früh, blieb es recht ruhig.»
«Ich würde gerne am 24-Stunden-Rennen teilnehmen. Und dazu wollte ich mein Wissen vertiefen. Ich habe virtuell auf dem Nürburgring wohl Tausende Runden gedreht. Das hat natürlich enorm geholfen. Als ich dann echt gefahren bin, ging es mehr darum zu spüren, wie viel Haftung die Bahn aufbaut, auf diesen so unterschiedlichen Belägen, dazu den Haftungsgrad, den das Auto an sich aufbaut. Wo die Strecke grundsätzlich durchführt, das wusste ich schon.»
«Klar fliesst in der Formel 1 mehr Adrenalin, aber das war ja nur ein Test. Es ging also de facto um nichts. Aber die Bahn war voller Autos. Diese Situation war für mich nicht neu. In der Simulation bist du ja auch mit anderen Fahrzeugen auf der virtuellen Strecke, viele davon langsamer. Da musst du den Verkehr gut managen und auf der Hut bleiben.»
Inzwischen war Max auch in Spa-Francorchamps unterwegs, dieses Mal mit einem Aston Martin. GT3-Rennen werden kommen, früher oder später
Und dann ist da noch Le Mans.
Im Tennissport haben wir den «Grand Slam»: Der Traum jedes Spielers besteht darin, im gleichen Jahr die traditionsreichsten Turniere der Welt zu gewinnen, die Australian Open (erste Austragung 1905), die French Open (1891), Wimbledon (1877) und die US Open (1881). Zuletzt gelang dies dem Australier Rod Laver 1969.
Der Grand Slam der Autosportwelt heisst «Triple Crown» und hat zum Ziel, die grössten drei Autorennen der Welt zu gewinnen (unabhängig vom Kalenderjahr) – den Grossen Preis von Monaco der Formel 1, die 24 Stunden von Le Mans als grösstes Langstreckenrennen der Welt und das Indy 500, die grösste Eintages-Sportveranstaltung der Welt.
Nur ein Fahrer hat die drei grössten Rennen der Welt gewinnen können: Graham Hill. Der Engländer holte in Monaco fünf Siege – 1963, 1964, 1965, 1968 und 1969. 1966 triumphierte der Engländer beim Indy 500, 1972 zusammen mit Henri Pescarolo in Le Mans, für Matra.
Wie sieht das bei Weltmeister Verstappen aus?
Der Niederländer Ende 2023: «IndyCar reizt mich nicht. Aber in Le Mans würde ich wirklich gerne einmal antreten. Ich war schon dort, als mein Vater noch teilnahm. Die Atmosphäre bei den Langstrecken-Rennen ist überwältigend, da sind so viele Leute, auch in der Nacht und bei Sonnenaufgang.»
Seinen idealen Teamkollegen hat der dreifache Weltmeister mit Fernando Alonso bereits gefunden: «Ich habe schon mit Fernando darüber gesprochen und er sagte, er würde nur mit mir noch einmal antreten. Und ich dachte: ‚Wow, das wäre wirklich cool.‘»
Im Rahmen des Monaco-GP hat Verstappen dann vertieft: «In Le Mans zu fahren, das wäre unglaublich. Mich reizt auch die Aufgabe, zusammen mit Stallgefährten anzutreten und in Sachen Abstimmung den perfekten Kompromiss zu finden.»