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Silverstone-GP: Lenkrad gestohlen, Auto beschädigt

Von Mathias Brunner
Das Lenkrad eines solchen March CG901 wurde gestohlen

Das Lenkrad eines solchen March CG901 wurde gestohlen

​Normalerweise hat die Polizei von Northamptonshire nicht viel zu tun im Rahmen des Traditions-GP. Dieses Mal schon: Rennlenkrad gestohlen, historische Rennwagen beschädigt, YouTuber verhaftet.

Sie erfreuen an den GP-Wochenenden die Formel-1-Fans: historische Grand-Prix-Rennwagen, oft 30, 40, 50 Jahre alt, immer ein Magnet für die Rennbesucher, nicht zuletzt wegen des fantastischen Sounds ihrer Motoren, so auch vor dem fachkundigen Publikum von Silverstone 2025.

Dieses Mal waren es, als letzter Gruss an den im März verstorbenen Rennstallbesitzer, viele Autos, die früher von Eddie Jordan an den Start gebracht wurden. Aber nicht nur.

Was wir eher selten erleben: dass diese wunderbaren Autos mutwillig beschädigt oder Teile gestohlen werden. Und genau das bestätigt nun die Polizei von Northamptonshire.

Es begann damit, dass bei einem Leyton House-March CG901 (in typischem Miami-Türkis) ein Lenkrad gestohlen wurde, aus diesem Grund konnte ein Einsatz des früheren GP-Piloten Ivan Capelli nicht stattfinden.

Die Polizei schreibt: Ein Fan kletterte zuerst in einen Brabham BT59, dann auch in den daneben stehenden March, wo er das Lenkrad nahm und damit seelenruhig wegging.

Der Wagen wird heute eingesetzt von Martin Stretton Racing. Bei diesem Lenkrad handelt sich um das Originalteil von 1990, man kann den Wert nicht beziffern. Verkaufen lässt es sich öffentlich schwerlich, man würde es leicht als Diebesgut erkennen. Stretton nahm dann das Lenkrad aus dem Ersatzwagen March 891, um den Wagen noch auf der Bahn zeigen zu können.

Die Polizei von Northamptonshire hofft, mit Video-Aufnahmen und Gesichtserkennung dem Dieb auf die Schliche zu kommen, diese Ermittlung läuft.

Damit nicht genug: Am Freitag, dem 4. Juli, ging bei der Polizei von Northamptonshire die Meldung ein, dass bei einem klassischen Formel-1-Wagen, der während des Grossen Preises von Großbritannien auf dem Silverstone Circuit ausgestellt war, ein Schaden von mehreren Tausend Pfund verursacht worden sei, der angeblich dadurch verursacht wurde, dass jemand den Ausstellungsstand betrat und unsachgemäss ins Fahrzeug kletterte. Es handelt sich hier um einen Racing Point-Rennwagen, also ein Auto jenes Teams, das einst als Jordan begann, zwischendurch Force India hiess und heute als Aston Martin antritt.

Die Beamten führten erste Ermittlungen durch und identifizierten die Verdächtigen. Drei Männer im Alter von 23, 25 und 27 Jahren wurden wegen des Verdachts der Sachbeschädigung an einem Fahrzeug festgenommen und in Polizeigewahrsam genommen. Nach einer gründlichen Untersuchung der Umstände des Vorfalls wurden alle drei Männer entlassen.

Später meldete sich einer der drei, der YouTuber Angryginge (richtiger Name Morgan Burtwhistle) zu Wort, und er ist sich keiner Schuld bewusst.

Natürlich musste er später über sein «traumatisches Erlebnis», wie er die Verhaftung bezeichnet, posten: «Wir erschaffen Inhalte, lustige Momente. Es war auch lustig – bis wir verhaftet wurden.»

«Der Sicherheitsdienst von Silverstone beschuldigte uns der kriminellen Beschädigung in Höhe von 30.000 Pfund. Aber wir haben die ganze Sache gestreamt und wissen, dass wir nichts kaputtgemacht haben.»

Ein Sprecher von Silverstone teilte der BBC mit, dass Angryginge wegen seines unsozialen Verhaltens eine Verwarnung wegen Hausfriedensbruchs erhalten habe. Ob eine Anklage folgt, ist derzeit unklar.

Am GP-Wochenende von Silverstone sind von Donnerstag bis Sonntag 500.000 Menschen auf die Rennanlage gekommen, am Sonntag alleine 168.000. Der Anteil von Fans, die – auf die eine oder andere Art – unliebsam aufgefallen sind, ist verschwindend klein.

Insgesamt wurden während des britischen GP-Wochenendes 20 Personen verhaftet. Superintendent Pete Basham: «Unvermeidlicherweise gab es einige Zwischenfällen, zu denen wir gerufen wurden, aber auf so etwas sind wir gut vorbereitet. Während der gesamten Veranstaltung wurden 34 Straftaten gemeldet, darunter Diebstahl, Sachbeschädigung, Körperverletzung und Drogenbesitz, und es gab 20 Festnahmen. In Anbetracht der Grösse der Veranstaltung und der vielen Menschen, die vor Ort waren und sich in der Umgebung aufhielten, war die Gesamtzahl der Vorfälle gering.»


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