Hungaroring nach dem Umbau: Viel Neues zu entdecken
Eine Rennstrecke erfindet sich neu: Obwohl die vollständige Sanierung des Hungarorings erst im April 2026 abgeschlossen sein soll, hinterlässt die Rennstrecke bereits jetzt einen beeindruckenden Eindruck, wenn die Fans zum Grossen Preis von Ungarn strömen. Der alte Muff ist verflogen, die neuen Gebäude – wie die Boxenanlage und die Haupttribüne – sind modern und elegant.
Zum 40. Formel-1-GP auf der ungarischen Rennstrecke sagt Dr. Ádám Schmidt, Staatssekretär für Sport im Verteidigungsministerium: «Der Hungaroring hat zum 40. Geburtstag des Formel-1-Rennens diesen modernen neuen Look verdient. Die Rennstrecke und der Grosse Preis von Ungarn sind zum festen Bestandteil der jüngeren Geschichte Ungarns geworden. Die Veranstaltung kam mit dem politischen Wandel und hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem Klassiker der Königsklasse entwickelt. Sie hat Motorsportfans unzählige unvergessliche Momente beschert.»
Der Grand Prix von Ungarn ist die meistbesuchte Sportveranstaltung von Ungarn. 2024 besuchten mehr als 300.000 Menschen die Rennstrecke, wobei rund 80 Prozent der Zuschauer aus dem Ausland kamen.
Die Gesamtwirkung der Veranstaltung auf die Wirtschaft liegt im Bereich von 65 Millionen Euro. Jeder einzelne Forint, den die Regierung in den Hungaroring investiert hat, hat mehr als eineinhalb Forint an Einnahmen für die ungarische Wirtschaft generiert.
Zsolt Gyulay, Vorsitzender und CEO von Hungaroring Sport Zrt.: «Es erfüllt mich mit Stolz, wie die Anlage nun aussieht. Dies ist mehr als nur eine Verbesserung der Infrastruktur – es markiert den Beginn einer neuen Ära im ungarischen Motorsport.»
«Jedes Element des neuen Hauptgebäudes und der Tribüne wurde so konzipiert, dass Fahrer, Teams und Fans gleichermassen ein Erlebnis von Weltklasse geboten wird. Auch wenn die Bauarbeiten erst 2026 vollständig abgeschlossen sein werden und die diesjährige Anlage nur eine Übergangslösung darstellt, ist bereits ein atemberaubender und moderner Veranstaltungsort zu sehen, der vor unseren Augen Gestalt annimmt.»
Gyulay fügt hinzu, dass das weltweite Interesse an der Formel 1 enorm ist – und Ungarn bildet da keine Ausnahme. Der Renntag am Sonntag ist ausverkauft, und obwohl für Freitag und Samstag noch eine begrenzte Anzahl von Tickets verfügbar ist, gehen die weg wie die sprichwörtlichen warmen Brötchen.
Gyulay: «Vor kurzem habe ich den F1-Film gesehen. Es hat mich mit grossem Stolz erfüllt, dass dabei der Hungaroring besonders hervorstach und der Name unserer Hauptstadt Budapest mehrmals in einem positiven Zusammenhang erwähnt wurde. Meiner Meinung nach gibt es nur wenige Dinge, die mehr zur Förderung des Images Ungarns im Ausland beitragen.»
Vor dem Grand Prix von Ungarn 2024 war der Paddock-Bereich erweitert worden, und seitdem wurden das Hauptgebäude – das die Formel 1 in diesem Jahr jedoch noch nicht vollständig nutzen kann – sowie die Tribüne und der angrenzende Veranstaltungsbereich renoviert.
Das Ziel der Entwicklung besteht darin, die veraltete Infrastruktur durch eine moderne, wirtschaftlich nachhaltige Paddock-Anlage zu ersetzen, die alle Anforderungen des Profisports erfüllt. Dazu gehören vier technische Garagen und 36 Renngaragen, ein FIA-konformes Rennleitungszentrum, Hospitality- und VIP-Bereiche, Büros, eine Dachterrasse und das Lager.
Um den Bau zu beschleunigen und sicherzustellen, dass der Grand Prix von Ungarn während der Bauarbeiten im Kalender bleibt, wurde das Tragwerk des Gebäudes aus vorgefertigten Elementen errichtet. Deshalb sieht das Hauptgebäude von außen fertig aus, auch wenn bestimmte Teile erst im nächsten Jahr genutzt werden können.»
Das neue Hauptgebäude umfasst 36 Rennboxen und 4 technische Boxen. Im ersten Stock befindet sich ein VIP-Bereich für 2000 Personen mit Blick auf die Boxengasse, mit privaten Logen und einem Restaurant mit Kücheneinrichtungen, das Platz für 80 Gäste bietet. Dieser Bereich kann bei kleineren Veranstaltungen für Abendessen und private Zusammenkünfte genutzt werden. Auf dieser Etage befinden sich außerdem zusätzliche Räume für den Paddock Club, ein Pressekonferenzraum und Büroräume.
Im zweiten Stock befinden sich Betriebs- und Profisportbüros sowie eine Dachterrasse, die als Erweiterung des Paddock-Clubs dienen wird. Die gesamte notwendige Infrastruktur – einschliesslich Elektro- und Datensysteme, Rundfunksignale, Soundsysteme sowie motorsportspezifische und Sicherheitskameras – wurde hier fertiggestellt.
Zu dem Bauprojekt gehört auch die neue 13.000 Quadratmeter grosse Haupttribüne mit TV-Kommentatorenplätzen und einer VIP-Terrasse. Diese neue überdachte Tribüne bietet Platz für 10.000 Zuschauer. Der angrenzende Veranstaltungsbereich wurde erweitert und wird nun durch eine Stützmauer auf der dem Wald zugewandten Seite gestützt.
Zwei Tunnel verbinden das neue Hauptgebäude und die Tribüne an beiden Enden der Start-/Zielgeraden und erleichtern so den Zugang für Organisatoren, Athleten und Gäste.
Der Hungaroring feiert den Umbau auch mit einem Red Bull Showrun – vom 20. bis 21. September 2025 im 14. Bezirk von Budapest, entlang der Stefánia Road. Bei diesem zweitägigen Motorsportfestival wird der Weltmeisterwagen Red Bull RB7 vom Schotten David Coulthard gefahren, während der Österreicher Patrick Friesacher mit dem Visa Cash App Racing Bulls-Auto auf der 2,5 Kilometer langen Strecke zwischen der Puskás Arena und der Budapest Arena unterwegs sein wird.
Fans können sich ausserdem auf die Darbietungen der Red Bull Driftbrothers, Stunt-Motorradshows und die 25-jährige Jubiläumsausgabe der Parkoló Parádé (Parking Parade) von Totalcar freuen, bei der über 100 Fahrzeuge ausgestellt werden und spannende Podiumsdiskussionen stattfinden.
Die Veranstaltung ist an beiden Tagen von 10.00 bis 19.00 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Weitere Informationen sind auf der offiziellen Red Bull Showrun-Website und der Facebook-Seite verfügbar.
Der neue Hungaroring
Hauptgebäude (Nettofläche 19.753 m²)
• 54.000 m³ Erdarbeiten für die Fundamente
• 9128 km Pfahlbewehrung unter Verwendung von 508 Tonnen Stahl
• 33.476 m³ gegossener Beton – mit 2418 Tonnen Bewehrungsstahl
• 10 Aufzüge installiert
• Brandmeldeanlage auf 11.699 m² über 3 Ebenen installiert
• 293 Einbau von Innentüren und Brandschutztüren
• 5516 m² kunstharzbeschichteter Bodenbelag in den Tiefgaragen
• 465 VIP-Tribünenplätze im Paddock Club
• Büros im ersten Stock mit einer Fläche von 425 m²
Haupttribüne
• 10.296 Sitzplätze auf der überdachten Tribüne
• Nettofläche 13.133 m²
• 9.600 m² / 1125 Tonnen Stahlkonstruktion für das Dach