Formel 1: Ein ungeklärter Mordfall

Fred Vasseur: «Das war nicht einfach für das Team»

Von Vanessa Georgoulas
Ferrari-Teamchef Fred Vasseur

Ferrari-Teamchef Fred Vasseur

Ferrari-Teamchef Fred Vasseur sprach unlängst über die Gerüchte, die über das Team aus Maranello und um seine eigene Zukunft bei den Roten kursierten und betonte: Diese waren für die ganze Mannschaft eine Belastung.

Die Verpflichtung von Fred Vasseur als Ferrari-Teamchef geschah mit einem klaren Ziel: Der französische Ingenieur, der zuvor als Teamoberhaupt bei Sauber weitere Führungserfahrung in der Königsklasse gesammelt hatte, wurde an Bord geholt, um den ältesten GP-Rennstall der Welt wieder in die Erfolgsspur zu bringen.

Die Weichen für die Saison 2023 waren da längst gestellt, und deshalb kam auch keine Kritik auf, als die Roten die Saison unter seiner Führung auf dem dritten Platz der Team-Wertung abschlossen. Schliesslich wurde der zweite WM-Rang, den Mercedes belegte, nur um drei Punkte verfehlt. Und die Weltmeister-Truppe von Red Bull Racing war in jenem Jahr mit Max Verstappen in einer ganz anderen Liga als der Rest des Feldes unterwegs.

Im darauffolgenden Jahr konnte Ferrari einen Schritt nach vorne machen und bis zum Saisonfinale um den Team-WM-Titel mitkämpfen. Am Ende unterlag die Scuderia aus Maranello dem McLaren-Team, der Rückstand betrug nur 14 WM-Zähler. Entsprechend gross waren die Erwartungen an die Saison 2025, in der Ferrari wieder ganz an die Spitze der WM vorstossen sollte.

Doch es kam anders, trotz der Verpflichtung des siebenfachen Weltmeisters Lewis Hamiltons feierte das Team von Vasseur noch keinen GP-Sieg in diesem Jahr, einzig beim Sprint-Triumph des Neuzugangs in Shanghai stand ein Fahrer in Rot ganz oben auf dem Podesttreppchen.

Die Kritik wurde immer lauter, genauso wie die Gerüchte, die eine baldige Absetzung von Vasseur als Teamchef prognostizierten. Diesen wurde vor dem Start des jüngsten Rennwochenendes in Ungarn aber ein Ende gesetzt, denn die Ferrari-Verantwortlichen bestätigten die mehrjährige Vertragsverlängerung des Teamchefs.

Vasseur ist sich sicher: Damit hat man die richtige Richtung eingeschlagen. Im «Formula1.com»-Interview sagt er: «Das ist ein guter Schritt in unserem Entwicklungsprozess. Ganz ehrlich, es gab ein paar Diskussionen und in den vergangenen Wochen kursierten einige Gerüchte in der Presse. Das war nicht gut für die Stabilität und die Stimmung im Team. Aber das haben wir nun hinter uns gelassen.»

«Es ist wichtig, denn wir müssen uns jetzt für den letzten Teil der Saison vorbereiten. Wir kämpfen mit Mercedes und Red Bull Racing um den zweiten WM-Rang und wir wollen bis zum Ende des Jahres auch ein paar Rennsiege einfahren. Und dann steht auch das Projekt für 2026 im Mittelpunkt, das eine riesige Herausforderung ist, die voraussetzt, dass wir alle am gleichen Strang ziehen», ergänzte der 57-Jährige.

Bisher gab es nur fünf GP-Podestplätze für die Scuderia zu feiern, alle gehen aufs Konto von Charles Leclerc, der in Saudi-Arabien, Spanien, Österreich und Belgien jeweils Dritter wurde und sein Heimspiel in Monte Carlo auf dem zweiten Platz beendet hat.

Ungarn-GP, Hungaroring

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:35:21,231 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +0,698 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +21,916
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +42,560
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +59,040
06. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:06,169 min
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:08,174
08. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:09,451
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1:12,645
10. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +1 Runde
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
12. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +1
13. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1
14. Carlos Sainz (E), Williams, +1
15. Alex Albon (T), Williams, +1
16. Esteban Ocon (F), Haas, +1
17. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1
18. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
19. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
Out
Oliver Bearman (GB), Haas, Unterboden beschädigt

WM-Stand (nach 14 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 284 Punkte
02. Norris 275
03. Verstappen 187
04. Russell 172
05. Leclerc 151
06. Hamilton 109
07. Antonelli 64
08. Albon 54
09. Hülkenberg 37
10. Ocon 27
11. Alonso 26
12. Stroll 26
13. Hadjar 22
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Sainz 16
17. Bortoleto 14
18. Tsunoda 10
19. Bearman 8
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 559 Punkte
02. Ferrari 260
03. Mercedes 236
04. Red Bull Racing 194
05. Williams 70
06. Aston Martin 52
07. Sauber 51
08. Racing Bulls 45
09. Haas 35
10. Alpine 20

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