Rücktritt von Hamilton (Ferrari)? Das sagt Villeneuve

Lewis Hamilton
GP-Sieger Ralf Schumacher hat eine klare Meinung: «Das war Niveau Volksschule», hat der Sky-F1-Experte zum Abflug von Ferrari-Star Lewis Hamilton in Zandvoort festgehalten.
Nach dem eines siebenfachen Champions unwürdigen Fehlers kursiert natürlich in den sozialen Netzwerken erneut, Lewis Hamilton könnte seinen Vertrag bei Ferrari möglicherweise nicht erfüllen.
Der langjährige Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone steht mit seiner Ansicht nicht alleine da, dass Hamilton vielleicht den Höhepunkt seiner Karriere überschritten habe.
Dennoch: den Vorwurf, Hamilton habe seinen Speed verloren, empfinde ich als schon fast als Majestäts-Beleidigung: Wenn der Ferrari wie entworfen funktioniert, dann zeigt der Brite, wieso er 105 Grands Prix gewonnen hat – Sieg von Pole beim China-Sprint, tolle Aufholjagd in Imola.
Ex-Ferrari-Chef Luca Montezemolo findet: «Hamilton ist ein Phänomen wie Max Verstappen. Seine Verpflichtung ist kein Marketing-Gag. Lewis will seine Karriere mit einem letzten Höhepunkt beenden, als Weltmeister mit Ferrari. Aber das schafft er nur vorausgesetzt, Ferrari kann die Lücke zur Spitze schliessen und ein Auto auf die Räder stellen, das bei allen Bedingungen und auf allen Pistentypen schnell ist.»
Und genau hier liegt das grundsätzliche Problem: Ein solches Auto hat Ferrari eben nicht gebaut. Die Lösung für die Saison 2025: keine. Hamilton und Leclerc müssen mit den Eigenheiten dieses Autos leben.
Der frühere Ferrari-Fahrer Ivan Capelli weiss: «Lewis ist sich mittlerweile bewusst, dass er sich dem SF-25 nicht vollständig anpassen kann, und selbst die Arbeitsmethoden bei Ferrari sind wahrscheinlich weit von dem entfernt, was er in zwölf Jahren bei Mercedes gewohnt war. Zu diesem Zeitpunkt ist 2026 der einzige Joker, den Hamilton noch ausspielen kann: ein komplett neues Auto mit neuen Regeln, bei dem alle Fahrer unter gleichen Voraussetzungen starten.»
Der kanadische Formel-1-Champion Jacques Villeneuve sagt bei ComeOne Ontario: «Man hört als Vollblut-Racer nicht auf, weil die Leute denken, man sei nicht mehr gut genug. Man hört auf, weil man morgens nach dem Aufwachen lieber nicht mehr an die Rennstrecke gehen möchte.»
«Vielleicht sagt man sich selbst: ‚Nein, so will ich mein Leben nicht mehr leben.‘ Das ist etwas ganz Anderes.»
«Wenn du weisst, dass du noch wettbewerbsfähig bist und es noch in dir hast, dann gibst du nicht auf. Es geht um die Einstellung, den inneren Antrieb, die Leidenschaft.»
«Macht man das, was man tut, noch gern? Bringt es einem etwas? Und es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die da hineinspilene: Psychologie, Glück oder Pech, Erfüllung, Geld. Es ist eine Mischung aus allem. Ein Rennfahrer wägt das alles ab. Und dann entscheidet er.»
Ich behaupte: Wenn Lewis Hamilton 2026 nicht um Siege und Titel mitfährt, wenn er in der kommenden Saison nicht auf Augenhöhe fährt mit seinem Stallgefährten Charles Leclerc, dann rückt sein Rücktritt näher.
Vorher nicht.