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Nico Hülkenberg: Lob für Leclercs Zandvoort-Manöver

Von Vanessa Georgoulas
Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

Für Nico Hülkenberg war das Zandvoort-Überholmanöver von Charles Leclerc an George Russell grossartiges Racing. Der Deutsche betont: «Du musst immer Risiken eingehen, wenn du in Zandvoort überholen willst.»

Am Ende sahen die Regelhüter in Zandvoort von einer Strafe ab, nachdem sie sich den Angriff von Charles Leclerc an George Russell genauer angeschaut hatten. Denn beide Beteiligten bewerteten die Szene in der 13. Kurve nach der virtuellen Safety-Car-Phase als normalen Rennzwischenfall. Russell konnte weiterfahren und sich den vierten Platz sichern. Leclerc fiel nach einem weiteren unliebsamen Treffen mit Russells Teamkollegen Kimi Antonelli aus. Der Rookie aus Italien kassierte dafür eine 10-sec-Strafe.

Dass Leclerc straffrei ausging, wurde nach dem Rennen diskutiert. Für Nico Hülkenberg ist die Entscheidung der Rennkommissare aber nachvollziehbar. Im Fahrerlager von Monza sagt der Deutsche rückblickend: «Ganz ehrlich, ich sah natürlich, dass er neben der Strecke war, dennoch war es ein grossartiges Manöver.»

«Dem Racing-Fan in mir gefiel das sehr. Denn darum dreht sich alles beim Rennfahren. Du musst dich in eine Lücke zwängen, die manchmal nicht wirklich vorhanden ist. Dennoch musst du es irgendwie schaffen, das Manöver durchzuziehen. Für mich war das grossartiges Racing», legte der 38-Jährige nach.

Und Hülkenberg betonte: «In Zandvoort ist es wirklich super schwierig, an einem Gegner vorbeizukommen. Wenn du also überholen willst, musst du immer Risiken eingehen. Das gilt eigentlich immer, und so auch in Zandvoort. Als Racer hätte ich es nicht gerne gesehen, dass er dafür eine Strafe bekommt.»

Mit Blick auf das eigene Rennen, das er von Startplatz 17 in Angriff nahm, sagte der Emmericher, der als Vierzehnter leer ausging: «Natürlich war das Timing der Safety-Car-Phase nicht gerade hilfreich. Aber ich denke, wir waren einfach zu konservativ, als es darum ging, Risiken einzugehen und etwas anderes als die Konkurrenz zu wagen. Wir haben unser Glück einfach nicht herausgefordert – dafür haben wir zwei Mal bezahlt. Erst blieben wir am hinteren Ende des Feldes und beim Restart war es auf einer Strecke, in der das Überholen fast unmöglich ist, und all der verwirbelten Luft, nicht wirklich möglich, etwas auszurichten.»

Und was sagt er zum anstehenden Kräftemessen in Monza? Nico sagt dazu: «Ehrlich gesagt ist es schwierig zu sagen, wie wir uns auf einer Strecke, die so wenig Abtrieb verlangt, schlagen werden. Es ist die erste Strecke im Kalender, die in dieser Hinsicht so extrem ist. Montreal geht etwas in diese Richtung, aber es ist noch lange nicht so, wie es hier ist. Ich weiss also nicht, wie gut wir sein werden.»

«Die Strecke macht aber sehr viel Spass, denn man hat zwar die langen Geraden, dennoch sind die Kurven und Schikanen wirklich eine Herausforderung – vor allem, wenn man von einem Highspeed-Kurs wie Zandvoort kommt. Das ist an sich schon eine knifflige Aufgabe. Monza bietet aber einen guten Rhythmus, es ist ein Klassiker im WM-Kalender und eine Kult-Strecke. Ich liebe den Königlichen Park und die Atmosphäre hier. Es ist etwas Besonderes, wenn man hierher fährt, und für mich ist es ein Highlight mit der ganzen Energie der italienischen Fans. Es sit einfach ein grossartiger Ort.»

Niederlande-GP, Zandvoort Circuit

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:38:29,849 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,271
03. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +3,233
04. George Russell (GB), Mercedes, +5,654
05. Alex Albon (T), Williams, +6,327
06. Oliver Bearman (GB), Haas, +9,044
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +9,497
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +11,709
09. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +13,597
10. Esteban Ocon (F), Haas, +14,063
11. Franco Colapinto (RA), Alpine, +14,511
12. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +17,063
13. Carlos Sainz (E), Williams, +17,376
14. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +19,725
15. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +21,565
16. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +22,029
17. Pierre Gasly (F), Alpine, +23,629
18. Lando Norris (GB), McLaren +8 Runden *
Out
* wegen Motorschadens ausgeschieden, aber aufgrund der zurückgelegten Distanz gewertet
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollision mit Antonelli
Lewis Hamilton (GB), Ferrari, Unfall

WM-Stand (nach 15 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 309 Punkte
02. Norris 275
03. Verstappen 205
04. Russell 184
05. Leclerc 151
06. Hamilton 109
07. Antonelli 64
08. Albon 64
09. Hülkenberg 37
10. Hadjar 37
11. Stroll 32
12. Alonso 30
13. Ocon 28
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Bearman 16
17. Sainz 16
18. Bortoleto 14
19. Tsunoda 12
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 584 Punkte
02. Ferrari 260
03. Mercedes 248
04. Red Bull Racing 214
05. Williams 80
06. Aston Martin 62
07. Racing Bulls 60
08. Sauber 51
09. Haas 44
10. Alpine 20

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