Franz Tost: Das sagt er zu Tsunoda und Hadjar

Franz Tost im Gespräch mit Yuki Tsunoda – der Japaner fährt mittlerweile für das Red Bull Racing Team, bleibt aber unter den Erwartungen
Von 2006 bis 2023 war Franz Tost einer der am längsten dienenden Formel-1-Teamchefs. Unter seiner Führung landete das Red Bull-Juniorteam Toro Rosso bzw. AlphaTauri zwei Sensationssiege: 2008 mit Sebastian Vettel und 2020 mit Pierre Gasly, beide triumphierten in Monza.
Seit dem Rückzug als Teamchef ist der 69-jährige Tiroler weiter in Beraterfunktion für Red Bull tätig – und verfolgt die Formel 1 genauso intensiv wie früher. Aber er vergisst auch seine motorsportlichen Anfänge nicht, daher kam der ehemalige Schüler und Instruktor zur 50-Jahr-Feier von Lechner Racing auf den Salzburgring.
Vor dem GP von Italien in Monza, in den sein Ex-Team nach Platz 3 von Isack Hadjar in Zandvoort hoch motiviert startet, erklärt er die Gründe für die verlorene Form von Red Bull Racing und lobt «seine» Racing Bulls.
Auf die Frage nach der Ursache für den sportlichen Abstieg von Red Bull Racing sagt Tost: Es gibt wahrscheinlich mehrere Gründe. Hauptfaktor ist sicherlich die Tatsache, dass mehrere Spitzenleute das Team verlassen haben. Adrian Newey ist einfach ein Genie, es gibt keinen anderen mit seiner Erfahrung in der Boxengasse. Er wird sein Know-how auch bei Aston Martin beweisen.»
«Rob Marshall (nun bei McLaren, Anm.) ist ebenso lang dabei, kennt und weiss alles als Techniker. Jonathan Wheatley (nun beim Sauber-Team, das ab 2026 als Audi-Werksteam antreten wird, Anm.) war eine wichtige organisatorische Säule. Solche Abgänge kann kein Team leicht verkraften. Aber wir werden nächstes Jahr sehen, wie gut die neue Technikermannschaft arbeiten wird.»
Ob Max Verstappens Teamkollege Yuki Tsunoda dann noch an Bord sein wird, liegt nicht zuletzt in den Händen des Japaners selbst, betont Tost: «Das hängt von ihm ab. Yuki ist sehr, sehr talentiert, hat aber seit dem Wechsel zu Red Bull Racing bei weitem nicht das gezeigt, was man von ihm erwartet hat. Wichtig ist für ihn, entsprechendes Material zu bekommen, da war er bisher nicht bestens bestückt. Er braucht gute Ergebnisse, sonst sehe ich für ihn keine Zukunft mehr.»
Und mit Blick auf sein früheres Team Racing Bulls, das in Zandvoort mit dem dritten Rang von Rookie Isack Hadjar einen Podestplatz feiern durfte, sagt der Österreicher: «Der neue Teamchef Alan Permane wird seine Sache genauso gut machen wie Laurent Mekies, der jetzt Red Bull Racing leitet. Er hat ja viel Erfahrung. Insgesamt leistet das Team hervorragende Arbeit.»
«Isack hat ein starkes Debütjahr und ist jetzt noch motivierter. Mit dem ersten Podium in Zandvoort wird er enormes Selbstvertrauen in die nächsten Rennen mitbringen. Er muss aber schauen, auf den für ihn neuen Strecken nicht zu ungeduldig zu werden. Es ist eine Lernphase für ihn. Liam Lawson hat sich gefangen, gute Punkte geholt. Die Racing Bulls sollten schon um Platz 6 unter den Teams mitmischen können, der sicher in Griffweite ist», analysiert der frühere Teamprinzipal.
Niederlande-GP, Zandvoort Circuit
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:38:29,849 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,271
03. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +3,233
04. George Russell (GB), Mercedes, +5,654
05. Alex Albon (T), Williams, +6,327
06. Oliver Bearman (GB), Haas, +9,044
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +9,497
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +11,709
09. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +13,597
10. Esteban Ocon (F), Haas, +14,063
11. Franco Colapinto (RA), Alpine, +14,511
12. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +17,063
13. Carlos Sainz (E), Williams, +17,376
14. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +19,725
15. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +21,565
16. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +22,029
17. Pierre Gasly (F), Alpine, +23,629
18. Lando Norris (GB), McLaren +8 Runden *
Out
* wegen Motorschadens ausgeschieden, aber aufgrund der zurückgelegten Distanz gewertet
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollision mit Antonelli
Lewis Hamilton (GB), Ferrari, Unfall
WM-Stand (nach 15 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 309 Punkte
02. Norris 275
03. Verstappen 205
04. Russell 184
05. Leclerc 151
06. Hamilton 109
07. Antonelli 64
08. Albon 64
09. Hülkenberg 37
10. Hadjar 37
11. Stroll 32
12. Alonso 30
13. Ocon 28
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Bearman 16
17. Sainz 16
18. Bortoleto 14
19. Tsunoda 12
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 584 Punkte
02. Ferrari 260
03. Mercedes 248
04. Red Bull Racing 214
05. Williams 80
06. Aston Martin 62
07. Racing Bulls 60
08. Sauber 51
09. Haas 44
10. Alpine 20