Isack Hadjar: Wechsel neben Verstappen für 2026 ideal

Isack Hadjar in Zandvoort mit der neuerdings zweiteiligen Trophäe
Was für eine grandiose Darbietung des 20-jährigen Franzosen Isack Hadjar in den Dünen von Zandvoort: Platz 3 hinter Oscar Piastri und Max Verstappen.
Unplangemäss war nur, was danach passierte: Beim Feiern mit seiner Racing Bulls-Mannschaft ging die hübsche Trophäe entzwei. Einen Moment lang guckte Hadjar ungläubig auf die Bescherung, bevor die Mechaniker in Gelächter ausbrachen und ihm eine Champagner-Dusche spendierten.
Die Organisatoren in den Niederlanden reagierten schnell und versicherten dem Franzosen, dass er nicht ohne makellose Erinnerung an seine Leistung bleiben werde. Trophäenhersteller Royal Delft bestätigt, dass eine neue Version des Preises für den dritten Platz vorbereitet wird. Die nunmehr zweiteilige Auszeichnung bleibt beim Red Bull-Piloten, auch als Erinnerung an ein ungewöhnliches GP-Wochenende.
P3 von Hadjar ist der sechste Podestplatz für den Rennstall aus Faenza, der vor 40 Jahren unter dem Namen von Team-Gründer Giancarlo Minardi erstmals an den Formel-1-Start ging.
Podestplätze Toro Rosso/AlphaTauri/Racing Bulls
2008 Monza: Sebastian Vettel 1.
2019 Hockenheim: Daniil Kvyat 3.
2019 Interlagos: Pierre Gasly 2.
2020 Monza: Pierre Gasly 1.
2021 Baku: Pierre Gasly 3.
2025 Zandvoort: Isack Hadjar 3.
Wie geht das nun in Monza weiter?
Hadjar sagt: «Monza ist für uns 2025 das zweite Heimrennen neben Imola, also etwas Besonderes. Wir sind zuversichtlich, dass wir erneut punkten können, aber wir wollen auch unsere Erwartungen im Zaum halten und konzentriert bleiben. Monza könnte für uns eine Herausforderung werden, das Layout kommt den Qualitäten unseres Rennwagens nicht unbedingt entgegen.»
Der Pariser wirkt im Fahrerlager von Monza in seiner Medienrunde merkwürdig gedämpft. Hadjar ist sichtlich bemüht, erdverbunden zu bleiben und sich nicht in die Höhe jubeln zu lassen.
Die ganze Körpersprache sagt: Danke für die Blumen, aber jetzt möchte ich mich ganz auf meine nächsten Aufgaben konzentrieren.
Isack meint …
… darüber, was nicht nun geändert hat:
«Es fühlt sich an wie zuvor, ausser, dass ich behaupten kann, dass ich auf einem Formel-1-Podest gestanden habe, das ist cool und macht mich sehr glücklich.»
… über die Tiefen wie in Australien und Höhen wie in Zandvoort:
«Ich schätze, es ist wichtig, das alles nicht zu verkopfen. Ob du nun ein gutes Ergebnis gehabt hast oder ein schlechtes, beim nächsten Mal zählt das nichts. Du steigst einfach wieder ein und versuchst, dein Bestes zu geben. Ich finde das eigentlich recht einfach.»
… zur Reaktion von Red Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko:
«Er war zufrieden, und wenn Dr. Marko das sagt, dann bedeutet das eine Menge.»
… über die Konkurrenzfähigkeit seines Autos in Zandvoort:
«Das war rein streckenspezifisch, und wir werden hier in Monza kaum erneut schneller sein als Ferrari und Mercedes. Zandvoort hat perfekt zu unserem Rennwagen gepasst. Ich hatte alles im Griff, und ich war fest davon überzeugt, dass ich den vierten Startplatz auch zu P4 im Rennen machen kann. P3 war dann einfach die Kirsche auf der Torte. Dass der dritte Platz nach einer fehlerfreien Leistung passiert ist und nicht, weil vor mir zehn Autos bei einer Massenkarambolage ausgefallen sind, das bedeutet mir viel.»
… über die kommenden Rennen:
«Ich weiss jetzt, dass ich meinen Job unter höchstem Druck zu Ende bringen kann. Klar gibt das zusätzliches Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben.»
… über die Saison 2026:
«Alles wird im nächsten Jahr auf null gestellt, mit ganz anderen Autos und veränderten Antriebseinheiten. Ich glaube nicht, dass wir erneut eine Diskussion erleben werden über die Leistungsfähigkeit des zweiten Red Bull Racing-Piloten. Denn für alle Fahrer wird das eine komplett frische Aufgabe. Und das macht einen Wechsel vom einen Rennstall zum anderen erheblich leichter.»
«Natürlich denke ich daran, dass ich nächstes Jahr für Red Bull Racing fahren könnte. Aber zunächst mal sind neun Grands Prix übrig, und ich will hier bei den Racing Bulls beweisen, dass ich meinen Platz verdiene.»
Niederlande-GP, Zandvoort Circuit
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:38:29,849 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,271
03. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +3,233
04. George Russell (GB), Mercedes, +5,654
05. Alex Albon (T), Williams, +6,327
06. Oliver Bearman (GB), Haas, +9,044
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +9,497
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +11,709
09. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +13,597
10. Esteban Ocon (F), Haas, +14,063
11. Franco Colapinto (RA), Alpine, +14,511
12. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +17,063
13. Carlos Sainz (E), Williams, +17,376
14. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +19,725
15. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +21,565
16. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +22,029
17. Pierre Gasly (F), Alpine, +23,629
18. Lando Norris (GB), McLaren +8 Runden *
Out
* wegen Motorschadens ausgeschieden, aber aufgrund der zurückgelegten Distanz gewertet
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollision mit Antonelli
Lewis Hamilton (GB), Ferrari, Unfall
WM-Stand (nach 15 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 309 Punkte
02. Norris 275
03. Verstappen 205
04. Russell 184
05. Leclerc 151
06. Hamilton 109
07. Antonelli 64
08. Albon 64
09. Hülkenberg 37
10. Hadjar 37
11. Stroll 32
12. Alonso 30
13. Ocon 28
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Bearman 16
17. Sainz 16
18. Bortoleto 14
19. Tsunoda 12
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 584 Punkte
02. Ferrari 260
03. Mercedes 248
04. Red Bull Racing 214
05. Williams 80
06. Aston Martin 62
07. Racing Bulls 60
08. Sauber 51
09. Haas 44
10. Alpine 20