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Warnung von Max Verstappen: «Sprints verrückt genug»

Von Mathias Brunner
Renningenieur Gianpiero Lambiase und Max Verstappen

Renningenieur Gianpiero Lambiase und Max Verstappen

​Der vierfache Formel-1-Champion Max Verstappen weiss: Platz 2 beim Heimrennen von Zandvoort war ein Geschenk. Das in Monza zu schaffen, wird ganz schwierig. Und er spricht über Ideen von F1-Chef Domenicali.

Das Pech von Lando Norris war das Glück von Max Verstappen: Kurz vor dem Ziel musste der Engländer seinen rauchenden McLaren zur Seite stellen, die hinter ihm fahrenden Max Verstappen (Red Bull Racing) und Isack Hadjar (Racing Bulls) rückten auf die Ränge 2 und 3 hinter WM-Leader Oscar Piastri.

Verstappen hatte vor dem Rennen in den Niederlanden erklärt, dass P3 für ihn ein realistisches Ziel sei, da die McLaren in Sachen Speed nicht zu bügeln seien.

Aber wie schätzt der 65-fache GP-Sieger die Lage in Italien ein? Was ist für ihn hier ein realistisches Ziel? Der vierfache Formel-1-Champion sagt im Fahrerlager der Monza-Rennstrecke: «Ganz schwer zu sagen. In Zandvoort lag das Feld dicht beisammen, umso wichtiger war die Quali. Wenn ich da gepatzt hätte und von P6 losgefahren wäre, so hätte ich kaum vordringen und den zweiten Rang erkämpfen können.»

«In den vergangenen Jahren war Monza nicht so gut für uns, mit dieser Mischung aus langsamen Kurven und Highspeed-Passagen. Es wird wichtig sein, dass wir am Freitag auf dem richtigen Fuss beginnen, was 2025 leider nicht immer der Fall gewesen ist.»

«McLaren fährt noch immer in der eigenen Liga, aber dahinter kann es zwischen den Verfolgern wieder einen heissen Tanz geben. Und wir können da mitmischen – sofern wir das Beste aus unseren Möglichkeiten machen.»

Immer wieder stellen im Netz Fans zur Frage, was Max wohl mit einem Rennwagen der Racing Bulls anstellen könnte. Immerhin ist der junge Isack Hadjar damit in den Niederlanden toller Dritter geworden. Verstappen meint: «Diese Frage stellt sich mir nicht, denn ich fahre für Red Bull Racing. Aber ich schätze, es würde auch so nicht reichen gegen McLaren.»

Anderes heisses Thema derzeit: Formel-1-CEO Stefano Domenicali hat kürzere Grands Prix angeregt, weil die jüngeren Zuschauer nicht 90 Minuten bis zwei Stunden vor dem Schirm sitzen wollen. Und er drängt auf mehr Spritrennen. Auch Startaufstellungen umzudrehen, sind für den Italiener kein Tabu.

Max meint: «Gut, ihr kennt alle meine Einstellung zu den Sprints, darüber habe ich ja oft genug gesprochen. Ich bin noch immer kein Fan, aber ich kann die Denke dahinter verstehen. Es lässt sich so mehr Geld machen. Und für die Fans ist ein Rennen natürlich spannender als ein freies Training.»

«Was die Langeweile angeht, so ist das für mich Teil des Sports: Wir erleben spannende Fussballspiele und dann gähnen wir bei einem müden Kick und schlafen fast ein. Das ist das Überraschungsmoment, manchmal wirst du von einem mitreissenden Spiel überrascht und manchmal ist es halt fad. Und bei Autorennen ist es auch so. Stellt euch vor, jedes Rennen oder jedes Spiel wäre der Knaller. Dann wäre das ja auch nichts Besonderes mehr.»

«Nein, ich bin da altmodisch, ich würde an der Länge der Rennen nichts ändern, vom Umdrehen der Aufstellung ganz zu schweigen. Wir sollten da nicht übertreiben, und Sprints sind für mich schon verrückt genug.»

«Zudem: Ohne McLaren ist das eine verflixt gute Weltmeisterschaft, und dann haben wir halt die Charakteristik dieser Autos, dass es ganz knifflig ist, einem Gegner dichtauf zu folgen.»


Niederlande-GP, Zandvoort Circuit

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:38:29,849 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,271
03. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +3,233
04. George Russell (GB), Mercedes, +5,654
05. Alex Albon (T), Williams, +6,327
06. Oliver Bearman (GB), Haas, +9,044
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +9,497
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +11,709
09. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +13,597
10. Esteban Ocon (F), Haas, +14,063
11. Franco Colapinto (RA), Alpine, +14,511
12. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +17,063
13. Carlos Sainz (E), Williams, +17,376
14. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +19,725
15. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +21,565
16. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +22,029
17. Pierre Gasly (F), Alpine, +23,629
18. Lando Norris (GB), McLaren +8 Runden *
Out
* wegen Motorschadens ausgeschieden, aber aufgrund der zurückgelegten Distanz gewertet
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollision mit Antonelli
Lewis Hamilton (GB), Ferrari, Unfall

WM-Stand (nach 15 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 309 Punkte
02. Norris 275
03. Verstappen 205
04. Russell 184
05. Leclerc 151
06. Hamilton 109
07. Antonelli 64
08. Albon 64
09. Hülkenberg 37
10. Hadjar 37
11. Stroll 32
12. Alonso 30
13. Ocon 28
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Bearman 16
17. Sainz 16
18. Bortoleto 14
19. Tsunoda 12
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 584 Punkte
02. Ferrari 260
03. Mercedes 248
04. Red Bull Racing 214
05. Williams 80
06. Aston Martin 62
07. Racing Bulls 60
08. Sauber 51
09. Haas 44
10. Alpine 20


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