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Coulthard zu Stallorder: «Unangenehm! Das tut weh»

Von Silja Rulle
David Coulthard und Lando Norris letztes Jahr

David Coulthard und Lando Norris letztes Jahr

Die McLaren-Stallorder spaltet die Formel 1. Ex-Pilot und TV-Experte David Coulthard erklärt, was eine solche Entscheidung aus Rennfahrerperspektive bedeutet. Und wurde hier das Rennen «manipuliert»?

McLarens Funkspruch in Monza an Oscar Piastri mit der Anweisung, seinen Teamkollegen Lando Norris vorbeiziehen zu lassen, spaltet die Formel 1. Die beiden Teamkollegen kämpfen um den Fahrer-WM-Titel. Norris lag im Rennen vor seinem Teamkollegen, durch einen verbockten Boxenstopp fiel er jedoch hinter ihn zurück. Mit der Stallorder wollte McLaren die ursprüngliche Reihenfolge wiederherstellen. Richtige Entscheidung? Oder Manipulation?

Ex-Weltmeister Nico Rosberg erklärte, warum McLaren nur schlechte Optionen hatte – und warum es für solche Situationen keine Schulbuchlösung gibt. Ex-Pilot David Coulthard (13 GP-Siege) verrät nun, warum sich so eine Situation für einen Rennfahrer «unangenehm» und schmerzhaft anfühlt.

Der Schotte ist Experte beim TV-Sender Channel 4, sagte dort: «Als Rennfahrer und als kleiner Junge, der mit dieser Sportart aufgewachsen ist, möchte ich Rad-an-Rad-Duelle sehen. Und ja, manchmal gehen Motoren kaputt. Ja, manchmal gerät man in einen Unfall.» Oder manchmal ist ein Boxenstopp langsam…

Coulthard: «Das fühlt sich ein bisschen so an, als würde man das Ergebnis manipulieren, und das ist mir unangenehm, muss ich sagen.» Er stellt aber auch klar: «Aber es ist innerhalb der Regeln und es ist das Recht von McLaren. Sie werden dieses Jahr die Konstrukteurs- und die Fahrerwertung gewinnen, aber ich finde, man sollte es ihnen überlassen, wie sie das erreichen.»

Coulthard erklärt aus Rennfahrerperspektive: «Als Fahrer will man Rennen gewinnen oder sich ein Ergebnis aufgrund seiner Leistung verdienen. Man will keine Ergebnisse geschenkt bekommen. Dafür fahren wir schon seit unserer Kindheit Rennen. Und ich glaube, dass brillante Ingenieure, brillante Manager, die Menschen, die all das für die Fahrer möglich machen, das manchmal nicht ganz verstehen – so sehr sie auch mit Leidenschaft dabei sind und dies ihr Leben ist. Sie haben nie in diesem Rennwagen gesessen, sie haben nie im Cockpit geschwitzt, sie haben nie diese Schmerzen gehabt. Sie haben nie die Qualen durchlebt. Wenn dein Renningenieur dir praktisch sagt: ‹Nun, hör mal, du musst das zum Wohle deines Teamkollegen tun› – das ist unangenehm. Das tut einfach weh.»

Oscar Piastri willigte mürrisch ein, gab die Position an Norris – bleibt aber weiter WM-Leader. Vorerst auch ziemlich locker mit 31 Punkten Vorsprung.

Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:13:24,325 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,207 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +21,351
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +25,624
05. George Russell (GB), Mercedes, +32,881
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +37,449
07. Alex Albon (T), Williams, +50,537
08. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +58,484
09. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +59,762
10. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1:03,891 min
11. Carlos Sainz (E), Williams, +1:04,469
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:19,288
13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:20,701
14. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:22,351
15. Esteban Ocon (F), Haas, +1 Runde
16. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
17. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1 Runde
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
Out
Fernando Alonso (ESP), Aston Martin, Aufhängung
Nico Hülkenberg (D), Sauber, Hydraulik

WM-Stand (nach 16 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 324 Punkte
02. Norris 293
03. Verstappen 230
04. Russell 194
05. Leclerc 163
06. Hamilton 117
07. Albon 70
08. Antonelli 66
09. Hadjar 38
10. Hülkenberg 37
11. Stroll 32
12. Alonso 30
13. Ocon 28
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Bortoleto 18
17. Bearman 16
18. Sainz 16
19. Tsunoda 12
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 617 Punkte
02. Ferrari 280
03. Mercedes 260
04. Red Bull Racing 239
05. Williams 86
06. Aston Martin 62
07. Racing Bulls 61
08. Sauber 55
09. Haas 44
10. Alpine 20

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