Günther Steiner zu Lewis Hamilton: Reue bei Ferrari?
Wir stehen vor dem 18. GP-Wochenende der Formel-1-Saison 2025, und Ferrari-Superstar Lewis Hamilton wartet weiter auf seinen ersten Podestplatz bei einem Grand Prix. Der siebenfache Weltmeister konnte das eine oder andere Ausrufezeichen setzen (Sieg von Pole beim Sprint in China), aber alles in allem fällt die Zwischenbilanz ernüchternd aus.
Auch der langjährige Haas-Teamchef Günther Steiner kann nicht ganz nachvollziehen, wieso sich der 105-fache GP-Sieger so schwertut. Mehr noch, der 60-jährige Südtiroler glaubt, dass bei Ferrari Reue spriesst, dass man den soliden Carlos Sainz durch einen Hamilton ersetzt hat, der keine besseren Ergebnisse bringt als der Spanier.
Steiner sagt im Podcast Red Flags: «Ich bin mir ziemlich sicher, dass die ersten Leute bei Ferrari die Verpflichtung von Hamilton bereuen. Das Management kann natürlich kein Bedauern empfinden, denn man würde damit ja zugeben, etwas falsch gemacht zu haben, und das darf man nicht.»
«Aber ich bin mir sicher, dass einige der Jungs dort Bedauern empfinden, weil Ferrari in Baku Achter und Neunter wurde. Der frühere Ferrari-Fahrer Carlos Sainz hingegen, jetzt bei Williams, wurde Dritter.»
«Carlos hat bei Ferrari immer gute Arbeit geleistet. Und mit ihm hätte Ferrari nicht diesen ganzen Druck von aussen. Ferrari ist darauf bedacht herauszufinden, wieso Lewis mit dem Auto nicht zurechtkommt, mit Sainz konnte man sich ganz auf den Sport konzentrieren. Er war eine bekannte, verlässliche Grösse.»
Der Meraner weiter: «Ich respektiere Hamilton sehr, aber ist er angesichts der Unruhe, die er ins Team bringt, wirklich eine lohnende Investition? Vielleicht nicht. Und keiner zweifelt daran, dass Ferrari bei Hamilton viel mehr Geld in die Hand nehmen musste als bei Sainz.»
«Gewiss, auch Sainz hat sich 2025 bei Williams zunächst schwergetan. Aber Carlos blieb immer ruhig. Er suchte nie nach Ausreden. Wenn etwas nicht stimmte, so hinterfragte er das, aber er riss sich zusammen und liess sich nicht beirren. Der Erfolg gibt ihm nun Recht. Er glaubt an sich. Er weiss genau, was er kann. Er arbeitet hart, und dann kommen irgendwann auch die Ergebnisse. Und er war geduldig. In der ersten Saisonhälfte gab es Leute da draussen, die sagten: ‚Oh, Sainz wurde überbewertet, er kann nicht einmal Albon schlagen.‘ Aber denen hat es Carlos nun erst mal gezeigt.»