Formel 1: Hamilton ermahnt sich selbst

Rolex’ besondere Sponsorenarbeit

Von Agnès Carlier
Andrew Westacott und Arnaud Boetsch

Andrew Westacott und Arnaud Boetsch

Ex-Tennisprofi Arnaud Boetsch, seines Zeichens Marketingdirektor bei Rolex, spricht im Interview über das Engagement des Uhrenherstellers in der Formel 1.

Arnaud Boetsch wurde am 1. April 1969 in Meulan, Yvelines in Frankreich geboren und ist ein ehemaliger Tennisspieler, der 1987 Profi wurde. Momentan ist er der Leiter der Sponsoring-Aktivitäten bei Rolex. Arnaud, der besonders durch seine Rückhand bekannt wurde, hat im Laufe seiner Karriere drei Titel gewonnen und war im April 1996 Weltranglisten 12. Zwischen 1991 und 1996 kam er bei jedem der vier Grand Slam Turniere in die vierte Runde und schlug 1992 Richard Krajicek in Wimbledon in fünf Sätzen. Krajicek holte vier Jahre später den Titel. Bei den Olympischen Spielen in Atlanta vertrat Boetsch Frankreich, wo er sich in der zweiten Runde dem Spanier Sergi Bruguera geschlagen geben musste, der schließlich die Silbermedaille holte. 1999 zog er sich aus dem Tennissport zurück.

Seit 2004 ist Arnaud Boetsch bei Rolex in Genf Direktor Kommunikation und Marketing, wo er für Tennis, Segeln, Weitsprung und die 24 Stunden von Le Mans zuständig ist. Weiterhin arbeitet Arnaud Boetsch mit Lionel Chamoulaud und François Brabant bei France Télévisions auch als Tenniskommentator, weiß aber nicht, ob er das nach Bernie Ecclestones Formel-1-Vertrag mit Rolex auch 2013 wird weitermachen können.

Waren Sie Uhrensammler bevor Sie zu Rolex kamen?
Nein, nicht wirklich. Ich mochte aber schöne Dinge und dann hat sich diese Gelegenheit ergeben. Ich organisierte ein Senior-Open-Turnier mit Noah und McEnroe in Genf. Fünf Jahre nach meinem Karriereende 1999 wurde ich Co-Organisator der Sponsorship-Aktivitäten bei Rolex. Ich lernte etwas über Segeln, Kunst, Musik, Golf und wie man eine Marke im Sport vertritt.

Verdankt Rolex Ihnen ihr umfangreiches Engagement im Sport?
Rolex ist bereits seit 50 Jahren im Golfsport vertreten, im Tennis seit 1978, im Reitsport schon lange vor meiner Zeit. Tennis hat sich dank Roger Federer weiterentwickelt und war die Nummer 1. Wir waren Titelsponsor der Master’s of London und der Melbourne Australian Open. Dann wurde Roger Federer die Nummer 1 der Weltrangliste und Rolex hat seine Aktivitäten im Tennis wieder aufleben lassen. Wir sprachen viel darüber, wie wir die Marke weiterentwickeln können, als sich die Gelegenheit mit der Formel 1 ergab. Es war der richtige Moment und wir waren glücklich über diese Wahl.

Es gibt in der Formel 1 viele Uhren. Wie kann Rolex sich absetzen?
Wir sind weltweiter Partner und werden bei den Rennen vertreten sein, im Gegensatz zu den Sponsoren eines Teams oder Fahrers. Wir bauen eine Brücke zwischen unserem Produkt und der Präzision in Details. Wir möchten diese Stärke ausdrücken und in jedem die Leidenschaft wecken, der in der Uhrenindustrie arbeitet.

Waren Sie schon immer Formel-1-Fan und haben Sie die Rennen verfolgt?
Natürlich! Ich habe die Rennen immer verfolgt.

Wieso wurde Ihre Marke zum offiziellen Zeitnehmer?
Wir sind die offizielle Uhr, nicht der offizielle Zeitnehmer. Wir sind Fans von Präzision, aber wir können nicht Zeitnehmer werden. Das haben wir noch nie gemacht. Daran können wir später mal denken. Wir sind glücklich damit, ein Bindeglied zwischen der Formel 1 und Rolex zu sein. Wir werden jeden Monat weiter dazu lernen.

Wird Rolex dieses Jahr bei jedem Grand Prix Titelsponsor sein?
Nein, Rolex nimmt die Gelegenheit des Grand Prix von Australien wahr, da der zufällig gleichzeitig mit dem Einstieg von Rolex in die F1 stattfindet.

Wer hatte die Idee der Partnerschaft mit der Formel 1?
Rolex hatte diese Gelegenheit schon ein paar Mal, für die dauerhafte Partnerschaft kam sie aber im richtigen Moment und Bernie Ecclestone war bei verschiedenen Treffen sehr motivierend.

Was wollen Sie erreichen?
Rolex ist eine weltweite Marke, daher sind alle Länder wichtig: Brasilien, Europa, Nordamerika. Wir sind sehr glücklich.

Wird es eine spezielle Formel-1-Uhr geben?
Das steht noch nicht fest. Der
«Cosmograph» ist die offizielle Rolex-Uhr bei Motorsportveranstaltungen, die Uhr für Daytona oder die 24 Stunden von Le Mans. Bisher haben wir aber noch keine Uhr mit einem Logo.

Wer hatte die Idee?
Es war angemessen und eine Diskussion mit Bernie Eccelstone wert. Unser Ziel ist es zu lernen. Wir sind noch nicht sicher, ob wir den Siegern auf dem Podium eine Uhr geben sollen. Das ist unser erster Grand Prix. Wir werden danach entscheiden, unser Engagement ist langfristig. Wir machen nie kurzfristige Dinge.

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