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Christian Horner: «Autos werden sich stark verändern»

Von Vanessa Georgoulas
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Es wird sich alles um das Spritmanagement drehen»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Es wird sich alles um das Spritmanagement drehen»

Der Red Bull Racing-Teamchef spricht im SPEEDWEEK.COM-Interview über die Folgen des neuen 1,6-Liter-Turbomotors, der ab 2014 im Heck von Weltmeister Sebastian Vettel brummen wird.
Welches ist die grösste Herausforderung, die wegen des Motorenwechsels gemeistert werden muss?

Ich glaube die grösste Herausforderung ist die Tatsache, dass die neuen Triebwerke für alle noch eine grosse Unbekannte sind. Jeder ist derzeit relativ optimistisch, aber wir werden erst Ende Januar 2014 sehen, welche Lösungen die verschiedenen Hersteller gewählt haben. Renault hat bisher eine beeindruckende Leistung auf dem Gebiet der Innovationen vollbracht. Deshalb sind wir auch optimistisch, dass die Renault-Lösung die gewünschte Leistung bringen wird.

Wann wird die neue Antriebseinheit auf der Testbank und auf der Strecke getestet?

Dieser Prozess hat schon vor einer Weile begonnen. Wir wurden bei gewissen Entscheidungen über den Aufbau der Antriebseinheit hinzugezogen und durften uns beim Konstruktionsprozess einbringen. Die ganze Antriebseinheit muss ja auch im Auto untergebracht werden, da sind den Motorenentwicklern vom Chassis her gewisse Grenzen gesetzt.

Inwiefern wird die Aerodynamik des Hecks durch den neuen Motor beeinflusst?

Aerodynamisch stellen sich durch den Motorenwechsel verschiedene Herausforderungen. Nicht nur hinsichtlich der Form der Aussenhülle, auch die Kühlung ist knifflig, denn die neuen Aggregate müssen stärker gekühlt werden als die aktuellen V8. Es wird also keine leichte Aufgabe, aber ich freue mich schon darauf, zu sehen, was sich die verschiedenen Teams so einfallen lassen.

In diesem Jahr macht das Reifenmanagement den Unterschied aus. Wird im nächsten Jahr der Motor über Erfolg und Niederlage entscheiden?

 Sicher, ich bin überzeugt, dass der Motor eine ganz wichtige Rolle spielen wird.

Eine wichtigere Rolle als die Reifen?

Das vielleicht nicht (lacht), aber sicher eine ganz Wichtige. Ich bin überzeugt, dass der Motor einer der Schlüsselfaktoren im Leistungswettkampf sein wird.

Wie gross werden die Unterschiede sein? Eine Sekunde oder sogar mehr?

Ich weiss nicht, aber wahrscheinlich werden sich die Spitzenleistungen der einzelnen Motoren nicht gross unterscheiden. Ich erwarte vielmehr, dass es auf das Treibstoffmanagement ankommen wird. Du startest mit 100 Kilo Sprit in einen GP und es kommt dann halt darauf an, wie viel Gas du die ganze Zeit über geben kannst, damit es bis ins Ziel reicht.

Dann wird sich die Formel 1 grundsätzlich verändern?

Die Herausforderung ändert sich. Derzeit geht es darum, die Power zu managen, in Zukunft geht es mehr um den Verbrauch. Obwohl wir auch jetzt schon sehr darauf achten, da wir natürlich darauf aus sind, so wenig Sprit wie möglich an Bord zu haben, um sich nicht noch einen Nachteil durch zu viel Gewicht einzuhandeln. Mit dem V6 wird rückt dieser Aspekt nun in den Mittelpunkt.

Wir haben gehört, dass die Verteilung der elektrischen Power eine grosse Herausforderung darstellen wird. Wer wird da mehr gefordert: Die Ingenieure oder die Fahrer?

Ich glaube, dass es sowohl für die Piloten als auch für die Ingenieure eine schwierige Aufgabe wird. Die schlaueren Fahrer werden sich deshalb bewähren.

Wird sich die Optik der Formel-1-Renner stark verändern?

 Sie werden sich schon von den diesjährigen Rennern unterscheiden, denn die Aerodynamik-Regeln ändern sich ja auch. Front- und Heckflügel werden anders aussehen, dabei geht es wieder einmal darum, den Abtrieb reglementarisch einzuschränken. Alle Teams werden natürlich versuchen, das auf die eine oder andere Weise wieder wett zu machen.

Dann kann man sagen, dass die nächste Generation von Formel-1-Rennern weniger kompliziert wird?

Ja, in gewisser Hinsicht werden die Autos einfacher. Natürlich werden auf gewissen Gebieten weiter grosse Anstrengungen unternommen. In den nächsten drei Jahren darf beispielsweise der Motor wieder weiterentwickelt werden, deshalb erwarte ich auch einen harten Weiterentwicklungs-Kampf bei den Motorenherstellern.

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