2. Training Ungarn: Red Bull dominiert

Von Vanessa Georgoulas
Die schnellste Runde drehte Sebastian Vettel schon in der ersten halben Stunde des Nachmittagstrainings

Die schnellste Runde drehte Sebastian Vettel schon in der ersten halben Stunde des Nachmittagstrainings

Auf dem Hungaroring gab das Red Bull Racing-Duo Sebastian Vettel und Mark Webber auch im zweiten freien Training das Tempo vor.

Die Asphalt-Temperatur des Hungarorings lag nach der Mittagspause bei heissen 39 Grad Celsius und das stellte die Formel-1-Ingenieure vor eine knifflige Aufgabe. Der ehemalige GP-Pilot Anthony Davidson erklärt: «Die Teams versuchen verzweifelt, Mittel und Wege zu finden, die Hinterreifen am Leben zu erhalten. Ein Weg dahin besteht darin, Haftung an der Vorderachse herzuschenken, das bedeutet dann, dass die Autos untersteuern.»

Und weil zudem der Wind pünktlich zum Trainingsstart fahrt aufnahm, bekamen die zahlreich an die Strecke gepilgerten Fans einige Verbremser und Ausritte neben die Strecke zu sehen. Der Erste, der in Kurve 4 weit ausholen musste, war Daniel Ricciardo. Doch nicht nur der Toro-Rosso-Pilot leistete sich in dieser schnellen Kurve einen Fehler, auch Sauber-Mann Nico Hülkenberg und Lotus-Star Kimi Räikkönen gerieten neben die Spur.

Red Bull dominiert

Sebastian Vettel sorgte auch am Nachmittag für gute Laune im Weltmeister-Team, weil er sich schon in der ersten halben Stunde mit 1:21,264 min an die Spitze setzte. Mark Webber war nur viereinhalb Hundertstel langsamer und sicherte sich damit wieder den zweiten Platz.

Auch der ehemalige GP-Pilot Martin Brundle staunte: «Der Grip der Autos von Red Bull Racing ist unfassbar. Es ist von freiem Auge erkennbar, mit wieviel Selbstvertrauen mehr Vettel und Webber durch die Kurven flitzen können. Der Wagen lenkt knackig ein und fährt um die Kurven wie auf Schienen. Kein Auto liegt so perfekt.»

Schneller Lotus, stumpfer Silberpfeil

Allerdings hatten Vettel und Webber ein leichtes Spiel, denn Lotus-Star Kimi Räikkönen blieb auf seiner schnellen Runde im Verkehr stecken und wäre dabei noch fast mit dem umherschleichenden McLaren von Jenson Button kollidiert. Am Ende reichte das nur für Platz 9. Was der Renner aus Enstone zu leisten im Stande ist, liess die drittschnellste Zeit von Räikkönens Nebenmann Romain Grosjean erahnen. Dem 27-jährigen Lotus-Piloten fehlte nur knapp mehr als eine Zehntelsekunde auf Webber.

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton kämpfte derweil mit körnenden Reifen und verlor von Runde zu Runde immer mehr Zeit. Davidson erklärt: «Das ist bei keinem Auto so schlimm wie am Mercedes. Und das ist für mich auch ein Indiz dafür, dass es die Silberpfeile im Rennen nicht leicht werden.» Er musste sich mit dem sechsten Platz vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg begnügen.

Martin Brundle: «Kein Ferrari-Sieg»

Auch das Ferrari-Duo erlebte keinen sorgenfreien Nachmittag: Ex-GP-Pilot Martin Brundle erklärt: «Ferrari hat Traktions-Probleme. Fernando Alonso gibt behutsamer Gas als Felipe Massa. Der Brasilianer lässt die Reifen zu stark durchdrehen. In diesen Dingen zeigt sich eben die Intelligenz. Im Moment scheinen die Ferrari zu grosse Probleme zu haben, um sich für einen Sieg aufzudrängen.» Alonso drehte die viertschnellste Runde, Massa reihte sich gleich hinter dem Asturier ein.

Kein leichtes Spiel hatte auch Toro Rosso. Vor allem Jean-Eric Vergne kämpfte mit seinem Dienstwagen und tröstete sich: «Das Auto untersteuert stark, aber das ist nicht so schlimm wie ein stark übersteuerndes Auto im Renntrimm.» Teamchef Franz Tost verriet: «Wir sind zu langsam, vor allem im zweiten Sektor. Wir müssen das Auto für morgen komplett anders ausbalancieren. Die Dauerläufe bei Vergne mit den weichen Reifen waren gar nicht übel. Ricciardo ist auch mit viel Sprit gefahren, und auch bei ihm sind die Reifentemperaturen nicht so hoch wie befürchtet. Das gibt mir Hoffnungen. Fürs Rennen rechne ich mit einer Zweistopp-Taktik.»

Button und Force-India-Rückkehrer Adrian Sutil, der sich vor seinem Teamkollegen Paul di Resta einreihen konnte, komplettierten die Top-Ten des Nachmittags. Eine Enttäuschung erlebte Sauber-Pilot Nico Hülkenberg, der sich gegen seinen Rookie-Teamkollegen Esteban Gutiérrez geschlagen geben musste und Platz 15 belegte.

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