Alex Wurz: «Die Formel-1-Fans schalten nicht weg»

Von Vanessa Georgoulas
Alex Wurz: «Aquaplaning ist auch für einen Top-Fahrer ein Schreckgespenst»

Alex Wurz: «Aquaplaning ist auch für einen Top-Fahrer ein Schreckgespenst»

Der ehemailge GP-Pilot und heutige TV-Experte spricht über Schreckgespenster auf und neben der Strecke.
Red Bull Racing war heute mehr als acht Zehntel schneller als die Konkurrenz. Wird das ein langweiliges Rennen?

Na ja, da muss nur ein Reifenplatzer zwischendurch passieren, dann ist die Geschichte nicht mehr langweilig. Und das war eigentlich das Interessanteste am Trainingsfreitag zum Belgien-GP: Warum ist der Reifenschaden von Sebastian Vettel passiert? Ist es ein Zufall, ein Teil, das auf der Strecke lag, oder eine Ermüdungserscheinung?

Eigentlich wird der rechte Hinterreifen in dieser Passage nicht so stark belastet...

Der Reifenschaden kündigt sich ja schon viel früher an, wenn es ein Ermüdungsproblem ist. Wenn er über ein Teil gefahren ist, hat es nichts mit dem Streckenverlauf zu tun. Wir wissen, dass der Silverstone Circuit die Reifen härter in Anspruch nimmt als Spa, trotzdem ist die Strecke hier immer noch eine Belastungsprobe für die Reifen. Aber wir müssen erst auf die Informationen von Pirelli warten.

Was führte eigentlich zum Abflug von Caterham-Neuling Giedo van der Garde im zweiten freien Training?

Die Kamera-Einstellung war nicht so gut, aber was ich gesehen habe, war kein technischer Defekt und auch kein Reifenschaden, ich glaube, er hat an dieser Stelle schlicht die Kontrolle über das Auto verloren.

Wie schwierig ist es für die Piloten, mit den wechselhaften Bedingungen klarzukommen?

Wenn du ein dominierendes Auto hast, ist es schwierig, weil du wünscht dir dann natürlich nur gute Verhältnisse, damit du deinen Vorteil auch nutzen kannst. Wenn du in einem schlechteren Auto sitzt, hoffst du auf wechselhafte Bedingungen, weil es dir mehr Möglichkeiten eröffnet. Ich würde sagen: Wechselhafte Verhältnisse sind so lange kein Problem, solange es kein Aquaplaning gibt und die Sicht nicht ganz schlecht ist. Aquaplaning ist auch für einen Top-Fahrer ein Schreckgespenst, weil du keine Kontrolle mehr hast über das Auto. Aber ein bisschen Nieselregen ist schon manchmal sehr cool.

Was erwartest Du von der zweiten Saisonhälfte, wer wird stark sein?

Einen vorzeitigen WM-Titel von Vettel.

Ist das gut für die Formel 1, wenn wir wieder einen deutschen Dauerweltmeister haben oder ist das auf die Dauer ein Nachteil?

Das kommt auf die Sichtweise an. Wenn du einen Schritt zurück machst, finde ich es gut, weil die Formel 1 sich dann immer noch als Sport zeigt, der nicht beeinflusst wird, und in dem einfach der Beste gewinnt, selbst wenn es auch frühzeitig ist. Ich finde das gut, weil die Formel 1 ein purer Sport ist, der nicht künstlich beeinflusst wird.

In Österreich wird wieder einmal diskutiert, die Formel-1-Übertragung aus Kostengründen aus dem öffentlich-rechtlichen Programm zu kippen. Wie gross ist diese Gefahr jetzt noch, da die Rückkehr des Österreich-GP angekündigt wurde?

Gegen diese Pläne regt sich bei uns enormer Widerstand. Es gibt eine sehr, sehr grosse Formel-1-Anhängerschaft. Die Einschaltquoten der Übertragungen auf ORF sind besser als je zuvor. Die Fans schalten nicht weg, sie schalten zu uns – wir haben einen Zulauf. Und es ist im Augenblick auch eines der erfolgreichsten Produkte, die der ORF seinen Kunden anbietet. Natürlich wird darüber gesprochen, und das ist auch gut, denn man muss sein Produkt immer wieder analysieren. Aber unter dem Strich glaube ich, wird die Formel 1 im Programm bleiben, weil es ein erfolgreiches Produkt ist, und der Österreicher gerne Formel 1 schaut. Und der geplante Österreich-GP kommt da noch dazu.

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