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Ferrari-Insider: Motorenchef Luca Marmorini beurlaubt

Von Mathias Brunner
Luca Marmorini muss wohl gehen

Luca Marmorini muss wohl gehen

Der italienische Fachjournalist Leo Turrini kommt der Rennabteilung wie im Falle Stefano Domenicali zuvor: Ferrari-Formel-1-Motorenchef Luca Marmorini, so Turrini, sei beurlaubt.

Vor sechs Tagen haben wir berichtet: Nach dem jämmerlichen Saisonbeginn von Ferrari wird noch jemand den Kopf hinhalten müssen für den Misserfolg des berühmtesten Rennstalls der Welt, eine zweite Führungskraft nach Teamchef Stefano Domenicali; der wurde im vergangenen April durch Ferrari-USA-Chef Marco Mattiacci ersetzt.

Der nächste Sündenbock scheint gefunden: Luca Marmorini. Dem 52-Jährigen aus Arezzo wird zur Last gelegt, dass die Antriebseinheit aus Maranello kein Rennpferd geworden ist, sondern eher ein lahmer Ackergaul. Die Antriebseinheit ist zu schwer, hat zu wenig Leistung, gilt vom Aufbauprinzip der Zusatzaggregate (Ladergrösse, Verdichter-Anordnung etc.) als misslungen.

In Silverstone meinte ein Sprecher von Ferrari: «Ich gebe dazu keinen Kommentar. Wir sind am Reorganisieren verschiedener Bereiche unserer Struktur, und wenn wir etwas zu verkünden haben, dann machen wir das auch.»

Wie Rückendeckung für den Motorentechniker klang das nicht.

Nun berichtet der italienische Ferrari-Insider Leo Turrini, der im Frühling als Erster von der Entlassung Stefano Domenicalis berichtet hatte: «Seit heute arbeitet Luca Marmorini nicht mehr für Ferrari. Offiziell ist er in den Ferien. In Wahrheit jedoch hat der Verantwortliche der Motorenabteilung sich mit Teamchef Marco Mattiacci längst über seinen Abgang geeinigt.»

Turrini weiter: «Ich persönlich bedaure das, nicht etwa deswegen, weil Luca und ich aus der selben Generation stammen und fast gleich alt sind; oder weil ich für ihn Sympathie hege, für einen Ingenieur voller Sanftmut und Wohlerzogenheit, der dem Rampenlicht gerne fernblieb. Nein, mir tut es leid, weil ich trotz der berüchtigen Antriebseinheit von der Kompetenz dieses Mannes überzeugt bleibe. Im Übrigen bin ich sicher, dass Mattiacci ganz genau weiss, wer Kühler eines bestimmten Typs für das 2014er Auto verlangt hatte, um eine bessere aerodynamische Effizienz zu erreichen. Das dürfte intern wohldokumentiert sein. Es geht mir dabei nicht darum, jemanden um jeden Preis zu verteidigen, sondern darum, zu reflektieren, was die wahren Gründe des Versagens sind. Ich nehme allerdings zur Kenntnis, dass sowohl in meinem Blog als auch in Maranello eine andere Logik herrscht.»

Turrini schliesst: «Auf den Posten von Marmorini kommt Mattia Binotto, ein guter Junge. Aber es ist an Ferrari, das zu bestätigen.»

Ferrari bleibt bis auf Weiteres bei der Stellungnahme von weiter oben.

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