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Mercedes-Motor für Red Bull: Überwiegen Nachteile?

Von Mathias Brunner
In Brisighella (Italien) hat Teamchef Toto Wolff die «Trofeo Bandini» für seinen Rennstall erhalten. Dabei hat der Wiener auch über den möglichen künftigen Motorenpartner Red Bull gesprochen.

Grosse Ehre für Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff: Begleitet von seiner Gattin Susie hat der Wiener in Brisighella die «Trefeo Bandini» erhalten.

Mit der «Trofeo Lorenzo Bandini» wurden bislang Rennfahrer oder im Motorsport engagierte Menschen für herausragende Leistungen geehrt – im Gedenken an den 1967 in Monaco tödlich verunglückten Ferrari-Piloten Lorenzo Bandini. Nun wurde erstmals ein Rennstall prämiert.

Das Komitee, welches den Preisträger erkürt, hat eine einfache Erklärung: im modernen Formel-1-Sport ist ein Fahrer nichts ohne sein Team, selbst herausragende Piloten können ohne einen guten Rennstall nicht viel ausrichten. Mercedes wird für die WM-Titel 2014 mit Lewis Hamilton und den Gewinn des Konstrukteurs-Pokals sowie für eine Saison geehrt, welche wenn nicht perfekt, so doch überaus eindrucksvoll war.

Anlässlich der Preisverleihung hat Toto Wolff gesagt: «Ich bin sehr stolz, dass ich für unsere Mannschaft diesen Preis überreicht erhalten habe – ich empfinde es als besondere Ehre, dass wir die erste Mannschaft sind, die ausgezeichnet wird.»

Natürlich wurde Wolff in Italien auch zur Motorenfrage und zu einer möglichen Lieferung von Triebwerken für Red Bull angesprochen.

Die Kollegen von Omnicorse zitieren Wolff so: «Wenn ich die Situation rein aus der Perspektive unseres Teams anschauen würde, dann dürften wir das eigentlich nicht machen. Unser Auto und unsere Erfolge sind das Ergebnis erheblicher Investitionen des Hauses Daimler, wir haben diese Überlegenheit sorgsam aufgebaut. Gleichzeitig haben wir eine Rennstall, das offenbar entschieden hat, nicht mehr mit seinem Motorenpartner zusammen sein zu wollen. Das ist ein anderer Ansatz als wir ihn haben. Für uns steht fest, dass die negativen Argumente mögliche Vorteile für uns zu überwiegen scheinen.»

Im Rahmen des Belgien-GP hatte Wolff betont, es gebe keine Verhandlungen mit Red Bull, bis nicht geklärt sei, wie es dort mit Renault weitergehe. «Wir haben an unserer Einstellung nichts geändert, wonach wir nicht in eine bestehende Verbindung eingreifen. Und das aus verschiedenen Gründen. Generell gehen wir nicht so an unser Geschäft heran, und dann darf man nicht ausser Acht lassen, dass Renault und Daimler eine industrielle Beziehung verbindet, die von Renault-Chef Ghosn als sehr freundschaftlich bezeichnet wird.»

«Wir haben also gesagt: Bis Renault und Red Bull nicht gelöst haben, wie es dort weitergehen soll, so lange beginnen wir nicht einmal Gespräche. Die ganze Situation ist äusserst komplex, mit vielen Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Das muss alles zuerst aussortiert werden.»

Mercedes-Technikchef Paddy Lowe, auch er in Italien mit einem Sonderpreis geehrt, sagt jedoch in Brisighella: «Wir sind ein grosses Team, das hart arbeitet. Wir sind in der Formel 1, um zu gewinnen, und wir wären bereit, auch diese Herausforderung anzunehmen.»

Trofeo Bandini – die Preisträger

1992: Ivan Capelli?
1993: nicht vergeben
1994: nicht vergeben
1995: David Coulthard
1996: Jacques Villeneuve?
1997: Luca Montezemolo?
1998: Giancarlo Fisichella
1999: Alexander Wurz
2000: Jarno Trulli?
2001: Jenson Button?
2002: Juan Pablo Montoya
2003: Michael Schumacher?
2004: Kimi Räikkönen
2005: Fernando Alonso?
2006: Mark Webber?
2007: Felipe Massa?
2008: Robert Kubica
2009: Sebastian Vettel
2010: Lewis Hamilton
2011: Nico Rosberg
2012: Bruno Senna
2013: Piero Ferrari?
2014: Daniel Ricciardo
2015: Mercedes AMG Formel 1

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