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Daniel Ricciardo (Red Bull) braucht neue Einstellung

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

​Daniel Ricciardo musste sich nach drei Siegen und WM-Platz 3 2014 in der Saison 2015 mit Schlussrang 8 zufrieden geben. Der Australier sagt: «Jetzt brauche ich eine andere Einstellung.»

Niederlagen sind bekanntlich charakterstärkend, und wenn dem wirklich so ist, dann hat Daniel Ricciardo 2015 viel Charakter gewonnen: Kein Sieg, das war für den 26-Jährigen eine schwer verdauliche Pille. Der 88fache GP-Teilnehmer sagt: «Die Saison 2015 ist nicht so gut verlaufen wie erwartet. Wir hatten im Jahr zuvor drei Mal gewinnen können, und natürlich gehst du davon aus, dass es besser laufen wird. Ich mag das Wort Erwartungen nicht, aber ich muss zugeben, dass ich wohl vor der Saison 2015 zu viel erwartet hatte. Natürlich bist du dann enttäuscht, wenn es nicht so gut läuft. Also brauche ich vor der kommenden Saison eine andere Einstellung.»

2014 war Daniel Ricciardo der einzige Formel-1-Fahrer, der dem Silberpfeilduo Lewis Hamilton und Nico Rosberg Niederlagen beibringen konnte. 2015 blieb Red Bull Racing sieglos, Rang 2 in Singapur war das beste Ergebnis, Ricciardo kam knapp hinter seinem früheren Stallgefährten Sebastian Vettel (Ferrari) ins Ziel.

Daniel gibt zu: «Es war nicht leicht, und oft haben die Ergebnisse nicht gezeigt, dass wir gute Rennen gefahren sind. Jedenfalls hatten wir mehr gute Grands Prix als schlechte. Mit meinen eigenen Leistungen bin ich generell zufrieden. Und ich bin überzeugt, dass ich vieles gelernt habe, was mich als Racer noch stärker macht.»

Kurios: Daniel Ricciardo begann die Saison 2015 mit Rang 6 im Heim-GP von Australien in Melbourne, und er schloss das Jahr mit Rang 6 in Abu Dhabi ab. Doch Ricciardo sagt: «Der sechste Platz in Arabien ist erheblich repräsentativer, weil wir im Laufe des Jahres zulegen konnten. Das ist für mich einer der positivsten Aspekte von 2015 – – dass wir es 2015 geschafft haben, das Chassis sehr gut zu entwickeln. Das zeigt mir, dass dieses Team nichts von seinen Fähigkeiten eingebüsst hat. Uns fiel einfach ein wenig auf den Kopf, dass eine Rennstrecke leider nicht nur aus Kurven, sondern zwischendurch auch aus Geraden besteht.»

«Im ersten Teil der Saison gab es viel Frust und Negatives, und es wäre einfach gewesen, sind davon runterziehen zu lassen. Aber alle im Rennstall haben sich zusammengerissen, und wir haben uns aus den Schwierigkeiten freigewuselt. Wir sind als Team stärker geworden.»

Das ist auch der Grund, wieso Daniel Ricciardo nicht über einen Teamwechsel nachdenkt. «Ich muss intuitiv entscheiden, wie es weitergeht. Denn 2017 stehen einige grosse Regeländerungen an und das Letzte, was ich will, einen Alonso zu machen – also das Team zu wechseln und vom Regen in die Traufe zu kommen. Ich will bei Red Bull Racing nicht von Bord gehen und dann merken, dass ich wieder dahin zurück will. Idealerweise bleibe ich bei Red Bull Racing und wir finden zusammen wieder zurück an die Spitze.»

Um das zu schaffen, muss die Festung Mercedes-Benz geknackt werden. Daniel findet: «Mir kam es so vor, als habe Mercedes gemessen an 2014 sogar noch zugelegt, während es offensichtlich ist, dass Ferrari grosse Fortschritte gemacht hat. Aber ich hatte schon den Eindruck – Mercedes konnte noch schneller fahren, wann immer sie mussten. Daher sind sie für mich die Autos, die es auch in der kommenden Saison zu schlagen gilt. Und einfach wird das nicht. Ich kann nur hoffen, dass die Dominanz dann aber langsam zu Ende geht.»

Der RBR-Pilot legt viele Hoffnungen auf das Jahr 2017, wenn in der Formel 1 die Aerodynamik umgekrempelt wird. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt: Wann immer die Designer mit einem weissen Blatt Papier anfangen mussten, dann konnte Red-Bull-Technikchef Adrian Newey seine aussergewöhnliche Begabung besonders stark einbringen.

Doch Newey wiegelt bereits ab: «Ein neues Reglement erlaubt es einem, etwas Frisches zu versuchen. Aber wenn ich mir nun die vorgeschlagenen Änderungen für 2017 anschaue, dann bin ich nicht der Meinung, dass sie erheblich anders sind als das, was wir jetzt haben. Gut, wir erhalten breiter Reifen und eine andere Aerodynamik. Aber da gibt es keinen fundamentalen Unterschied.»

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