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Romain Grosjean: Was geht mit Ferrari? Wie Spott half

Von Mathias Brunner
Romain Grosjean

Romain Grosjean

​Der Genfer Romain Grosjean verrät, was es mit den anhaltenden Gerüchten um Ferrari auf sich hat und wieso der Spott seiner Formel-1-Kollegen für die Karriere förderlich war.

Nicht nur in Frankreich vermuten Fans von Romain Grosjean: Der Doppelbürger (Schweiz/Frankreich) habe nur deshalb beim neuen Formel-1-Team des US-Amerikaners Gene Haas unterzeichnet, weil damit eine Option bei Ferrari einherging.

HaasF1-Fahrer Romain Grosjean sagt jedoch klipp und klar: «Ferrari war nicht der vorrangige Aspekt, wieso ich bei Haas unterzeichnet habe. Es ist mehr das grosse Ganze, das mir gefällt. Die Art und Weise, wie das Projekt aufgegleist worden ist, der Wille, es zum Erfolg zu führen, die amerikanische Mentalität – da arbeiten Racer, keine Politiker, das gefällt mir. Aber natürlich ist es auch schön zu wissen, auf einen Partner wie Ferrari zählen zu können.»

«Gut, es ist klar, dass alle von Ferrari träumen – Ingenieure, Mechaniker, Fahrer. Ferrari ist kein Rennstall wie jeder andere, Ferrari ist ein Mythos, also wieso nicht davon träumen, eines Tages Werkspilot von Ferrari zu sein? Aber genau so gut darf ich davon träumen, eines Tages zu Renault zurückzukehren und zu versuchen, als Franzose mit einem französischen Team Weltmeister zu werden. Alles ist offen.»

Grosjean bei den Kollegen von motorsport.com: «Klar erhalten die Ingenieure von Ferrari alle Daten der Haas-Fahrer. Aber es stimmt einfach nicht, dass ich nur wegen Ferrari zu Haas gegangen bin.»

«Es war nicht einfach, Lotus zu verlassen. Eigentlich wollte ich von dort gar nicht weg. Aber dann hat mir Haas-Teamchef Günther Steiner das ganze Projekt erklärt, und ich fand – daraus könnte etwas wirklich Faszinierendes werden. Es war Zeit, flügge zu werden und etwas Neues zu versuchen. Es wäre schön gewesen, als Franzose in einem französischen Team, also für Renault zu fahren. Aber Haas war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Und Renault wird einige Jahre brauchen, um auf ein vernünftiges Niveau zurück zu kommen. Vielleicht kehre ich ja zurück.»

Grosjean verrät auch, dass die beissende Kritik von Mark Webber für die eigene Karriere zum Turbo wurde: 2012 war Grosjean nach dem Start-Crash in Belgien für das Rennen in Monza gesperrt worden. Mark Webber bezeichnete Grosjean als verrückt.

Romain sagt: «Am Montag nach Belgien ging zu meinem Psychologen und begann mit der Arbeit. Ich wollte herausfinden, was schief läuft und wieso ich die falschen Entscheidungen traf. Das hat mir geholfen, ein besserer Fahrer zu werden. Ich musste psychische Stärke zeigen, um an der Kritik meiner Fahrerkollegen nicht zu zerbrechen. Aber ich habe aus Belgien gelernt, das ist nun Teil meiner Geschichte.»

Grosjean errang mit dem siebten Schlussrang 2013 sein bestes WM-Ergebnis, er stand sechs Mal auf dem Siegerpodest, vier Mal davon in den letzten sechs Grands Prix der Saison.

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