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Adrian Newey (Red Bull): Regeln 2017 zu wenig extrem?

Von Mathias Brunner
Adrian Newey am Zeichenbrett

Adrian Newey am Zeichenbrett

​Adrian Newey, der beste Formel-1-Designer der letzten 25 Jahre, kann sich immer dann am besten einbringen, wenn es neue Regeln gibt. Aber gilt das auch für 2017?

Die Konkurrenz von Red Bull Racing hat Respekt vor der neuen Formel 1, die ab 2017 eingeführt werden soll. Denn die meisten im Fahrerlager wissen: Adrian Newey, der beste Formel-1-Designer der letzten 25 Jahre, kann sich immer dann am besten einbringen, wenn es neue Regeln gibt. So war es auch, als für 2009 die Formel 1 zu den profillosen Slick-Reifen zurückkehrte und die Aerodynamik umgekrempelt wurde. Auf einmal begann Red Bull Racing zu gewinnen, und um ein Jahr hätte Sebastian Vettel in der WM Jenson Button noch abgefangen. Von 2010 bis 2013 folgten vier WM-Titel in Folge für den Heppenheimer und RBR.

Für 2014 konnte sich Newey nicht wie gewünscht einbringen: Beim Schritt in die neue Turbo-Ära erwies sich der Renault-Motor als Klotz am Bein. Nun aber kommt für Adrian die nächste Chance.

Bis spätestens März 2016 muss der so genannte Weltrat der FIA jenes Reglement abnicken, das die Formel 1 ab 2017 schneller, lauter, aggressiver, attraktiver macht. Nach monatelangem Tauziehen gibt einen Konsens über die Aerodynamik 2017. So werden Flügel und Verkleidungen den neuen, breiteren Reifen angepasst. Williams-Technikchef Pat Symonds: «Wir haben mehr oder weniger definiert, wie das Reglement aussehen soll, und wir haben die mündliche Zustimmung der anderen Teams, dass das so in Ordnung geht. Innerhalb der Strategiegruppe und auch in der Formel-1-Kommission sind wir uns einig. Wir haben unseren Teil der Arbeit gemacht, nun liegt es an der FIA, das alles abzusegnen.»

«Wir haben viele Vorschläge von Red Bull übernommen, wie etwa einen grösseren Diffusor, einen erheblichen Frontflügel, ich finde das Styling sehr gefällig. Alles schaut ein wenig Retro aus, aber die Vorgabe bestand ja darin, dass die Autos schneller werden und attraktiver aussehen sollen. Beides werden wir erreichen.»

Aber wie gross ist dieser Schritt wirklich?

Im Gespräch mit der Tageszeitung «The National» aus Abu Dhabi sagt Adrian Newey: «Generell habe ich Änderungen im Reglement immer interessant gefunden, weil sie frische Möglichkeiten erlauben. Die Regeln sind im Laufe der Zeit immer einschränkender geworden. Wenn wir uns die Renner aus den 70er und 80er Jahren anschauen, dann haben wir all diese tollen, unterschiedlich aussehenden Autos. Wieso war das möglich? Weil das Reglement mehr Spielraum gab.»

«Heute ist es hingegen so: Malen wir alle Renner weiss an und stellen sie nebeneinander, dann musst du schon Experte sein, um den neutralen Wagen dem richtigen Team zuzuordnen.»

«Ein neues Reglement erlaubt es einem, etwas Frisches zu versuchen. Aber wenn ich mir nun die vorgeschlagenen Änderungen für 2017 anschaue, dann bin ich nicht der Meinung, dass sie erheblich anders sind als das, was wir jetzt haben. Gut, wir erhalten breiter Reifen und eine andere Aerodynamik. Aber da gibt es keinen fundamentalen Unterschied.»

Und was sagt Newey zum Alternativ-Motor, dem Vorschlag des FIA-Präsidenten Jean Todt und von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone?

«Es geht hier nicht nur um die Motoren, es geht auch um Sprit und Software. Als Erstes könnte man die Regeln so ändern, dass die unabhängigen Teams Zugang zum gleichen Kraftstoff und zur gleichen Motor-Elektronik erhalten wie sie von den Werks-Teams verwendet werden.»

«Wir müssen auch die Kosten herunterbringen. Für eine Firma wie, sagen wir Audi sprechen wir von Investitionen zwischen 200 und 300 Millionen Euro für einen Formel-1-Motor. Wir sind wohl eher bei 300 Millionen. Das ist massiv. Da finde ich die Idee der FIA schon gut, den kleineren Rennställen eine echte Alternative bieten zu wollen – einen Motor, der weniger kostspielig, aber konkurrenzfähig ist. Aber die Werke wollen diesen Motor nicht, also haben wir einen Machtkampf.»

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