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Vijya Mallya weg – verlangt Indien bald Auslieferung?
​Bevor ein Antrag umgesetzt werden konnte, Force-India-Mitbesitzer Vijay Mallya dingfest zu machen, hat er sich abgesetzt. In Indien herrscht Entrüstung. Wie konnte das passieren?
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Nachdem eine Gruppe von 17 Banken (mit der "State Bank of India" als Anführer) das Höchste Gericht von Neu Delhi gebeten hatte, den indischen Unternehmer Vijay Mallya verhaften zu lassen und seinen Reisepass sicherzustellen, musste General-Staatsanwalt Mukul Rohatgi kurz darauf zugeben: Zu spät, der Unternehmer hat das Land bereits verlassen.
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Seither herrscht in Indien grosse Entrüstung: Wie konnte es passieren, dass man sich den Mitbesitzer des Force-India-Rennstalls durch die Lappen gehen liess? Zahlreiche Parlamentsmitglieder regen sich derzeit publikumswirksam auf. Und wenn der Kern ihrer Empörung echt ist – dass sich nämlich Mallya für seine angeblichen Vergehen verantworten sollte – so ist bei ihrem Getöse immer auch das "G’schmäckle" mit dabei, sich eben selber in Pose zu setzen. Etwas gemässiger äussert sich Finanzminister Arun Jaitley in "The Hindu": "Die Banken hätten viel früher bei den Behörden vorstellig werden müssen, um zu ihrem Geld zu kommen." Mallya hatte sich für seine Kingfisher-Airline sehr viel Geld geliehen, die Rede ist von einer Milliarde Euro. Es ist also kein Wunder, dass die Bank Ansprüche beipielsweise auf jene Abfindung Mallyas erhebt, die ihm unlängst zugesprochen wurde: Mehr als ein Jahr hatte das Kräftemessen zwischen dem Diageo-Konzern und Mallya im Ringen um die Kontrolle über die milliardenschwere "United Breweries Group" angedauert. Schliesslich zog sich Mallya aus der Führungsriege zurück. Der Deal: Diageo muss ihm für seinen Rückzug 75 Millionen Dollar bezahlen. Was Mallya noch viel wichtiger ist: Der Konzern verzichtet darauf, dem 60jährigen Inder finanzielle Unregelmässigkeiten, die bei internen Untersuchungen angeblich aufgetaucht waren, anzulasten. Mallya selbst zeigte sich zufrieden. Das Erbe seiner Kinder sei gesichert, ausserdem plane er, seine Zukunft in England zu verbringen.
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Während die Banken eine Verfügung erwirken wollten, um Mallyas Reisepass beschlagnahmen zu lassen, hatte sich der Unternehmer aus dem Staub gemacht. Das hat im Parlamant zu Kommentaren aus dem Lager der Opposition geführt, dass er dabei vielleicht Hilfe gehabt habe.
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Finanzminister Jaitley: "Sollten wir herausfinden, dass jemand in diesem Fall durch Aktionen oder durch das Unterlassen von Handlungen Mallya die Ausreise erleichtert hat, werden wir entsprechende Schritte einleiten."
Jaitley lässt den Vorwurf nicht auf sich beruhen, die Behörden seien träge: "Es gibt gewisse Abläufe, die eingehalten werden müssen, wenn man jemanden an der Ausreise aus unserem Land hindern will. Entweder wird der Reisepass eingezogen, oder es gibt eine entsprechende Order eines Gerichts. Aber beides lag nicht vor. Also konnten wir ihn auch nicht an der Ausreise hindern. Die Banken kamen mit ihrem Antrag schlicht zu spät." Nun wird in indischen Medien darüber spekuliert, ob das Land an Grossbritannien herantrete – mit einem Auslieferungsantrag. Denn Mallya soll sich mutmasslich in London aufhalten. Viele in Indien stellen die Ausreise von Mallya als nichts anderes dar als eine Flucht.
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Mallya hat bei verschiedenen Gelegenheiten betont, er arbeite an einer Lösung, um den Schuldenberg abzutragen und seinen Verpflichtungen nachzukommen. Mallya hat ebenfalls beteuert, Schwierigkeiten mit anderen Geschäftsbereichen hätten mit der Formel 1 nichts zu tun. "Ich bleibe Teamchef und Geschäftsleiter. Die Formel 1 hat nichts mit meinem Rücktritt bei United Spirits zu tun. Die beiden Geschäftsbereiche haben nichts miteinander zu tun." Ob Vijay Mallya beim Formel-1-Saisonauftakt in Australien auftauchen wird, weiss derzeit niemand. Formel-1-WM
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