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Formel-1-Historie: 12 GP-Distanzen hinter Safety-Car!

Von Mathias Brunner
​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Gibt es eigentlich eine Aufstellung darüber, wie viele Runden es im Rahmen der Formel-1-WM hinter dem Safety-Car gegeben hat?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Renate Ehrlich aus Düsseldorf wissen: «Der Start zum britischen Grand Prix in Silverstone mit der Mercedes-Safety Car hat mich auf die Frage gebracht: Gibt es eigentlich eine Aufstellung darüber, wie viele Runden im Rahmen der Formel-1-WM hinter dem Safety-Car zurückgelegt worden sind?»

Gute Frage. Eine offizielle Aufstellung gibt es leider nicht, weil die Formel 1 – etwa im Gegensatz zu NASCAR – keine offizielle Statistik führt. Das ist auch der Grund dafür, wieso es immer wieder Streitfragen zwischen den Fans gibt, was die Anzahl bestrittener Rennen der verschiedenen Piloten betrifft. Zählt ein Einsatz, sobald ein Pilot die Aufwärmrunde begonnen hat? Oder erst, wenn die Startampel erloschen und er ins Rennen gegangen ist?

Ein User des Internetportals Reddit hat in einem Formel-1-Blog vor kurzem eine ähnliche Diskussion angeschoben und zahlreiche Antworten erhalten.

Fest steht: Der erste Einsatz eines Führungswagens geht auf den kanadischen Grand Prix von Mosport 1973 zurück. Pilot Eppie Witzes suchte sich mit dem Porsche 914 gleich mal den falschen Leader aus, bis heute wird darüber diskutiert, wer in Wahrheit den Kanada-GP gewonnen hat.

Eppie Wietzes fing in einem gelben Porsche 914 das Feld nach einem Unfall zwischen François Cevert und Jody Scheckter ein, blieb aber aus Versehen vor dem Iso-Marlboro-Auto von Howden Ganley. Das ermöglichte es es einigen Fahrern, inklusive des späteren Siegers Peter Revson, eine Runde gut zu machen.

Von Mosport 1973 bis Silverstone 2016 (als das Rennen nach einem Regenuss kurz vor dem Start unter der Führung von Bernd Mayländer begann) gab es mehr 212 Safety-Car-Phasen und rund 750 Runden hinter dem Führungsauto. Das entspricht rund zwölf GP-Distanzen!

Kurios: Der Deutsche Bernd Mayländer (seit dem Jahre 2000 Safety-Car-Fahrer) kommt dabei auf 637 Führungsrunden – das brächte ihn in der ewigen Bestenliste auf Rang 27, hinter Gerhard Berger und vor Ronnie Peterson.

Offiziell eingeführt wurde ein Safety-Car übrigens erst 1992. Am meisten Runden hinter dem Safety-Car gab es im Regen-GP von Montreal, nämlich 27. Da musste Bernd Mayländer auch fünf Mal ausrücken! Am längsten auf der Bahn bliebt Mayländer nach dem Start zu einem Grand Prix in Fuji 2007, für 17 Runden. In Südkorea 2010 wurden 20 der ersten 22 Runden hinter dem Führungswagen zurückgelegt.

Heute ist der wundervolle V8-Sound des AMG-Mercedes Standard in der Formel 1, aber wir haben nach besagtem Porsche 914 in Kanada eine ganze Latte von Safety-Cars erlebt: Einen Fiat Tempra in Brasilien und einen Ford Escort in England 1993, einen Opel Vectra in Imola 1994, einen Honda Prelude in Japan 1994, einen Porsche 993 in Belgien 1995 oder einen Renault Clio in Argentinien 1996.

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