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Peter Höss als DM-Meister und Bradl-Schrauber

Von Thorsten Horn
Peter Höss ist vielen noch als Deutscher Meister im Gespann von Erwin Neumayer im Jahr 1993 ein Begriff. Der heute 60-Jährige hat aber auch einen Bezug zu Renn-Zweirädern – und seit vier Jahren zu Rallye-Autos.

Mit der 4. ADAC rthb Rallye Hessisches Bergland in und um Malsfeld in Nordhessen endete am vergangenen Samstag die deutsche Rallye-Saison 2023. Integriert in den Endlauf des HJS AvD DMSB Rallye Cup, der zweiten Liga im deutschen Rallye-Sport, war wieder die auf Gleichmäßigkeit ausgelegte 4. ADAC rthb Retro-Rallye Hessisches Bergland. Bei dieser befand sich auch der Name Peter Höss in der Teilnehmerliste.

«Angefangen mit dem Motorsport habe ich 1989 als Beifahrer von Egon Schons», begann der Deutsche Meister von 1993 im Boot von Erwin Neumayer nun im Rallye-Park seine Ausführungen gegenüber SPEEDWEEK.com zu seinem jüngsten eigenen motorsportlichen Betätigungsfeld.

Und weiter: «Während der Saison 2008 musste ich leider aufhören, weil mein Knie nicht mehr mitmachte. Dann habe ich Oldtimer restauriert. 2013 habe ich in der Klassik Trophy mit einem Solo-Motorrad wieder angefangen, doch nach einem schweren Unfall 2019 in Franciacorta musste ich halt auch damit aufhören. Vor vier Jahren habe ich mir dann einen 190er-Mercedes aufgebaut und fahre mit diesem zum Spaß im Frühjahr und Herbst, wenn es die Zeit erlaubt, sporadisch Historic-Rallyes.»

Während der Hochsaison kann der Mitarbeiter in der PKW-Entwicklung bei Mercedes-Benz auf Grund seiner Nebentätigkeit als Technischer Obmann bei der Moto Trophy seiner jüngsten Leidenschaft kaum frönen. Inzwischen kam bei ihm noch ein Nebenjob hinzu, indem er bei Stefan Bradls Nachwuchs-Projekt aktiv als Mechaniker mitarbeitet.

«Das kam dadurch zustande, weil die Honda Talent Challenge im Rahmen der Moto Trophy bei Manfred John fährt. Da ich auch die Honda-Jungs Technik-mäßig betreut habe, kam irgendwann Adi Stadler mit der Frage auf mich zu, ob ich bei Stefans Projekt mitmachen würde. Seit dem ersten Stefan Bradl Rookies Day 2021 bin ich dabei und will meinen Beitrag gern dazu leisten», erläutert der 60-Jährige aus dem gut 30 Kilometer westlich von Stuttgart gelegenen Calw-Stammheim.

Wenn ab der nächstjährigen Saison im Northern Talent Cup (NTC) richtige Rennmotorräder (Honda NSF250R) anstelle mit der vom Cross-Motorrad abgeleiteten KTM RC4 R zum Einsatz kommen, wird Peter Höss einem neu aufgebauten deutschen Ein- oder Zwei-Fahrer-Team als Techniker zur Seite stehen. «Dass wir etwas machen, ist soweit klar. Nur in welcher Form, ist noch etwas in der Schwebe», hält sich der Rand-Schwabe noch etwas bedeckt.

Kein Geheimnis sind Peter Höss´ Erfolge im Motorsport. Nachdem er 1991 zusammen mit Bernd Scherer, dem Seitenwagen-Europameister des Jahres 1986, als «Schmiermaxe» Deutscher Vizemeister wurde, gelang ihm das gleiche 1992 mit Erwin Neumayer. Mit ihm feierte er 1993 schließlich den Deutschen Meistertitel. 1996 wurde er im Boot von Markus Neumann erneut Deutscher Vizemeister. 1997 hatten sie auf dem Weg zum Meisterschaftsgewinn auf dem damaligen A1-Ring einen schweren Unfall, was ihm seinen zweiten DM-Titel verbaute.
2007 assistierte Peter Höss vom Beiwagen aus Eckart Rösinger auf der Isle of Man, doch auf Grund seiner immer stärker werdenden Knie-Probleme musste er während der Saison 2008 den Helm an den Nagel hängen.

Aber nicht für immer, entdeckte er doch die Klassik Trophy von Manfred John für sich. Hierbei gewann er von 2013 bis 2018 mit seiner Ducati Pantah von 1977 jeweils die 500er-Klasse und räumte 2017 zusätzlich den Titel in der Top-Twin-Klasse ab.

Im Rallye-Sport sind seiner Erfolge noch überschaubar, denn Historic-Rallyes werden auf Gleichmäßigkeit gefahren. Der Racer Peter Höss liebt jedoch mehr die Geschwindigkeit. Bei der 4. ADAC rthb Retro-Rallye Hessisches Bergland klassierte er sich zum Beispiel als 23. ziemlich genau im Mittelfeld. «Aber das Fahren hat wieder viel Spaß gemacht, das war das Wichtigste.»

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