IDM News: Beinbruch, WM-Titel und BSB-Besuch
Beim IDM-Finale stehen noch die Titelentscheidungen in allen drei Klassen an. Andere haben ihre Saison schon hinter sich.
Puffes Pechsträhne geht weiter
Lange hatte sich der ehemalige IDM Superbike-Pilot Julian Puffe auf das Langstrecken-WM-Rennen Bol d’Or vorbereitet. Doch ein Trainingssturz im Vorfeld machte dem Schleizer einen Strich durch die Rechnung. Nachdem er im Frühjahr durch einen beidseitigen Handgelenkbruch eingebremst worden war, hatte er sich zurückgekämpft. Jetzt brach er sich das Wadenbein, nachdem sein Motorrad bei seinem Abflug auf seinem rechten Fuß gelandet war.
Klare Ziele
«Nach einem turbulentem Start konnten wir bis zum letzten Renn-Wochenende die Meisterschaft anführen und mit Oliver Svendsen dominieren», beschreibt das Triumph-Team von Denis Hertrampf die Lage in der IDM Sportbike. «Aufgrund einer Trainings-Sturzes und die daraus resultierende Verletzung konnte Oliver leider an zwei Rennen nicht teilnehmen. Dadurch hatte Oliver keine Möglichkeit, um diese 50 Punkte zu kämpfen. Trotz dieser fehlenden 50 Punkte steht das Triumph Germany Racing Team mit Oliver Svendsen auf dem zweiten Meisterschaftsrang mit nur fünf Punkten Rückstand auf Position 1. Es wird ein spannendes Finale erwartet. Oliver ist immer noch durch seine Verletzungen eingeschränkt. Gemeinsam wollen wir die zwei noch verbleibenden Rennen beim Finale in Hockenheim nutzen, um die nötigen Punkte für den Gewinn der Meisterschaft einzusammeln. Das ist das klare Ziel. Die Nummer 1 auf dem Startnummern-Feld wollen wir auch in der nächsten Saison wieder mit Stolz präsentieren.»
Hoher Besuch in Assen
Als die Piloten der Britschen Superbikemeisterschaft BSB in Assen unterwegs waren, traten im Rahmenprogramm auch die Nachwuchspiloten des Northern Talent Cup an. Das Team Kiefer war mit Thias Wenzel und Anina Urlaß am Start. Teamchef Jochen Kiefer bekam auch Besuch von einem ehemaligen Schützlingen. Im Jahr 2015 hatte der heute 31-jährige Brite den Titel in der Moto3-WM geholt. Im Jahr 2017 arbeitete Kiefer und Kent zuletzt zusammen und waren in der Moto2-WM unterwegs.
Titel wieder beim Ex-IDM-Champion
Einmal IDM, immer IDM. So steckt auch in Marvin Fritz ein IDM Superbike-Titel drin. Beim 24 Stunden Rennen zum Langstrecken-Weltmeisterschafts-Finale (EWC) am vergangenen Wochenende im südfranzösischen Le Castellet holte Marvin Fritz zusammen mit seinen Teamkollegen Karel Hanika und Jason O'Halloran den zweiten Weltmeisterschaftstitel. Dabei war die Ausgangssituation vor dem Rennen mit nur einem Zähler Vorsprung in der Gesamtwertung nicht gerade komfortabel. «Auch im Qualifying war ich über eine Sekunde schneller als im Vorjahr», freute er sich beim Finale. «Das zeigte nicht nur meine fahrerische Höchstform, sondern auch die unermüdliche Entwicklungsarbeit des Teams. Wir haben im Rennen jede Runde gepusht, es war ziemlich hart, den Abstand zu BMW und Suzuki nicht zu groß werden zu lassen. Wir hatten den besseren Kurvenspeed, aber BMW, Honda und Suzuki dominierten auf der 1,8 km langen Top Speed Geraden. Wir wussten, dass wir nur eine Chance auf den WM-Titel haben, wenn wir direkt hinter Suzuki und vor BMW ins Ziel kommen würden. Wir hatten überhaupt kein Problem mit dem Bike. Aber ich hatte so ein Bauchgefühl, dass zum Schluss irgendetwas noch passieren würde.» Die Vorahnung von Fritz sollte sich bewahrheiten. 30 Minuten vor Rennende, den ersten Weltmeistertitel vor Augen, musste BMW das Bike mit Motorschaden in der Box abstellen. Damit war der Weg zum zweiten Weltmeistertitel frei für Marvin Fritz. «Ich habe den Ausfall von Markus Reiterberger und BMW von der Box aus live verfolgt», so Fritz. «Markus kenne ich schon sehr lange und gut. So viel Pech wünscht man Niemand. Aber ich kann das Gefühl gut nachempfinden. Wir waren in den letzten Jahren oft in der Situation, dass kurz vor Rennende ein Zwischenfall den Sieg oder die Weltmeisterschaft kostete. Ich bin so dankbar und stolz auf das Team, alle meine Unterstützer, Wegbegleiter, Familie, die seit meinen Anfangsjahren im Motorsport immer hinter mir standen.»
Vorläufiger Kalender
Zahlreiche IDM-Piloten verdienen sich ihre Brötchen auch mit Starts bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Nun wurde der vorläufige Kalender 2026 veröffentlicht. Die Saison beginnt traditionell mit dem 24-Stunden-Rennen in Le Mans am dritten April-Wochenende. Die zweite Saisonstation ist in Spa-Francorchamps geplant. Beim Acht-Stunden-Rennen auf der Ardennen-Achterbahn werden sich die Top-Teams der EWC am ersten Juni-Wochenende treffen. Anschließend findet das legendäre «8h Suzuka» bereits Anfang Juli statt – einen Monat früher als 2025. Zwei Monate Pause ist dann angesagt, bis beim Finale in Le Castellet im September die WM entschieden wird.