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Hobelsberger sammelt Ideen für IDM Hockenheim

Von Esther Babel
Patrick Hobelsberger

Patrick Hobelsberger

Auf den IDM-Lauf auf dem Nürburgring verzichtete der Honda-Pilot. Stattdessen war er mit seiner Fireblade beim Finale der Alpe Adria auf dem Slovakiaring am Start, und das mit Erfolg. Saison geht weiter.

Bereits zu Beginn der Saison 2025 hatte Patrick Hobelsberger nach seinem Umstieg zu Hersteller Honda das Finale der Alpe Adria auf dem Zettel. Am vergangenen Wochenende war es so weit. «Zuhause in der Werkstatt ist in den letzten zwei Wochen extrem viel passiert», schilderte Hobelsberger im Vorfeld. «Wir haben alle Daten von der IDM in Assen analysiert und konnten einige Änderungen in unseren Testplan aufnehmen. Außerdem haben wir die generell geplanten Chassis-Tests bereits in mehrere Tag- und Nachtschichten im eigenen Workshop vorbereitet. Somit hatten wir alle Hände voll zu tun für das Wochenende am Slovakiaring.»

«Wir fanden am Freitag ähnlich schwierige Streckenbedingungen vor, wie auch im letzten Jahr beim IDM-Finale am Hockenheimring», so sein Bericht vom Start ins Wochenende. «Die Strecke hatte sehr wenig Grip und war kaum vergleichbar zu sonst. Dies nahmen wir als positive Chance und haben uns die Zeit genommen, alle geplanten Chassis-Änderungen durchzutesten, um auch bei ‚Low Grip‘-Bedingungen ein gutes Setup zu haben. Vermutlich werden wir in drei Wochen bei dem IDM-Finale am Hockenheim ähnliche Bedingungen haben, somit war dies super als Test für uns.»

Am Ende des Quali-Samstages wurde es für Hobelsberger der zweite Startplatz mit einem Rückstand von 0,040 Sekunden auf die Pole-Zeit von Michal Filla. «Dass es am Slovakiaring ein sehr schwieriges Wochenende werden würde, mit so vielen langen Geraden und hohen Topspeeds war uns bereits bewusst», so der Bayer. «Die Ducati von Michal aus der WSBK hatte einen extremen Vorteil im Gegensatz zu unserer Stock-Honda. Die Motivation war genau deshalb umso größer.»

«Ich hatte vermutlich den merkwürdigsten Start meiner Karriere», meinte Hobelsberger nach dem ersten Rennen. «Ich habe zu keinem Zeitpunkt die Lichter der Startampel an-oder ausgehen sehen. Somit fuhr ich erst los, als die erste und zweite Reihe schon fast an mir vorbei waren. Nach dem Rennen habe ich mitbekommen, dass es mehreren Fahrern so ging, wie dies zustande kam, weiß ich bis jetzt selbst noch nicht. ‚Augen auf im Straßenverkehr‘ vermutlich. Als Siebter oder Achter bog ich in die erste Kurve ein und musste ordentlich Boden gutmachen. Dies hat gut funktioniert und ich konnte in der zweiten Runden Platz 2 übernehmen. Michal Filla hatte zu diesem Zeitpunkt schon einen Vorsprung von 3,6 Sekunden. Ich hatte jede Runde alles gegeben und es war mir möglich, auf ca. fünf Runden die Lücke zu schließen.»

«Zu diesem Zeitpunkt war ich knapp eine ganze Sekunde schneller als im Quali, was bestätigt, welchen Fortschritt wir mit dem Motorrad machen konnten für das Rennen», meinte er. «In der vorletzten Runde startete ich meine erste Attacke, doch wir hatten Überrundete vor uns. Michal ging innen vorbei, ich versuchte es außen. Trotz blauer Flagge waren die Überrundeten sehr erschrocken, dass so spät innen jemand vorbeikommt, und beide haben das Motorrad nach außen hin aufgerichtet. Ich musste nach einer leichten Berührung nach außen in den dreckigen Teil der Strecke und verlor sehr viel Zeit, was es mir unmöglich machte, in der letzten Runde um den Rennsieg zu kämpfen. Mit Fehlern der Überrundeten hätte ich rechnen müssen, jedoch war nirgendwo anders Platz, somit war dies meine einzige Chance, vielleicht nicht clever genug von mir, zumindest nicht dieses Mal.»

Die schnellste Runde im ersten Lauf bescherte Hobelsberger die Pole-Position im zweiten Rennen. Auch der Start gelang vorschriftsmäßig. «Gegen die Ducati hatte ich trotzdem keine Chance auf der langen Start-Geraden und ging direkt als Verfolger in die erste Runde», erzählte Hobelsberger weiter. «Auf keinen Fall wollte ich mir die Chance auf einen Rennsieg durch Überrundete verspielen. Somit hatten wir uns schon vor dem Rennen eine Strategie zurechtgelegt, mit einer erneut modifizierten Traktionskontrolle von meinem Cheftechniker Felix. In den ersten vier Runden konnte ich ordentlich Druck machen und Michal etwas pushen und gleichzeitig auch den neuen offiziellen Rundenrekord am Slovakiaring aufstellen, mit einer 2.02,444 min.»

Ab der fünften Runde übernahm dann der Honda-Pilot das Kommando an der Spitze und wehrte auch die Attacken der Konkurrenz ab. «Für die Zuschauer absolut spannend, für mich wahrscheinlich noch nervenaufreibender», lautete sein Fazit. «Bis zum Ende konnte ich eine knappe Sekunde rausfahren und so das Rennen gewinnen. Jetzt heißt es mal wieder, Daten auswerten und die Ideen für das Finale auf dem Hockenheimring weiterentwickeln.»

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