Wolf: Nachbesserung bei Schleiz-Bedingungen nötig

GERT56 in Schleiz
«Sportlich betrachtet war sicher die Trainingsbestzeit von Jan-Ole Jähnig am Samstag ein Highlight», fasst Wolf seine Eindrücke aus Schleiz zusammen. «Mit Platz 3 in Rennen 2 hat er gezeigt, dass er diese Performance auch immer besser in Ergebnisse umsetzten kann.» Beim Reifenpoker am verregneten Vormittag hatte sich Jähnig auf Slicks auf Platz 9 aus der Affäre gezogen. Toni Finsterbusch und seine Crew hatten nach dem Seng-Abflug vom Freitag das restliche Wochenende gut zu tun.
«Nach vier Rennen und noch 250 zu vergebenden Punkten liegen wir nur mit 20 Punkten hinter der absoluten Spitze», rechnet Wolf vor. «Ich gehe davon aus, dass wir weitere enge Rennen sehen werden, mit verschiedenen Siegern und einem sehr starken Punktesplitting. Doch von diesen Punkten wollen wir auch noch viele abhaben. Most kommt als Bremsstrecke Toni Finsterbusch sehr entgegen und JO stand dort im letzten Jahr auf dem Podium. Es galt Schleiz zu erleben und zu überleben – beides ist uns gelungen.»
So schön die Begeisterung der Fans rund ums Dreieck ist, einige Hürden gab es auch in diesem Jahr zu umschiffen. «Schleiz bringt uns als Team und auch mich persönlich stets an die logistischen und kräftetechnischen Grenzen», offenbart der GERT56-Chef. «Für die Fans und auch für uns ist dieses zuschauerstärkste und stimmungsvollste Event das Highlight des Jahres. Dabei zollen wir allen Helfern und Organisatoren unseren größten Respekt und Dank, wie sie es immer wieder schaffen, aus ein paar Straßen rund um Schleiz eine Rennstrecke zu machen.»
«Während für die Fans alles getan wird, damit sie die Show genießen können, dürfen aber dabei die Rahmenbedingungen für die Aktiven nicht außer Acht gelassen werden», so Wolf. «Den Fahrern und Teams werden Standflächen zugewiesen, die entweder so weit weg sind, dass man am Wochenende den Roller nachtanken muss, oder es sind Flächen ohne jegliche Infrastruktur, wie sanitäre Einrichtungen, Strom und Wasser. Von diesen ist gerade im Paddock 2 zu wenig vorhanden, zumal diese Teilnehmer und Zuschauer gemeinsam nutzen.»
«Die Fahrer betreiben hier Spitzensport mit sehr individuellen Bedürfnissen an Ernährung und Vorbereitung und dem muss man in einem Mindestmaß gerecht werden», erklärt er. «Dass ich meinen Mechanikern, die in brütender Hitze oder vom Regen durchnässt in den Teamzelten alles für den Sport geben, solche Stellflächen in dieser Art zuweisen muss, ist unwürdig und beschämt mich. Und ich glaube auch hier wieder, dass dies ein reines Kommunikationsproblem und absolut lösbar ist. Wir zahlen pro Rennwochenende für eine Box auf einer permanenten Rennstrecke um die 500 bis 750 Euro. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten (Stromaggregate, mobile WC – Einheiten usw.) und einem maßvollen und vernünftigen zusätzlichen Teambeitrag naheliegende Flächen, rund um Fahrerlager 2 temporär energetisch und hygienisch zu erschließen, sollte doch absolut machbar sein. Dort könnten die Teams dann einen definierten Platzbedarf anmelden, der zugewiesen wird und nur durch ein Extraticket zugänglich ist, um auch so Besucher- und Betreuerzone klar zu kennzeichnen. Tradition braucht auch Innovation und Verbesserung, dann lebt sie ewig, so wie wir es der ältesten Naturrennstrecke Deutschlands von Herzen wünschen.»
«Mein besonderer Dank geht diesmal an unseren Feuerwehrverein nach Meusegast, die halfen, das völlig abgesoffene Teamzelt zu reinigen und trockenlegen», meint Wolf abschließend. «Mein herzlichster Dank geht an die tausenden Fans, die uns mit GERT56-Fahnen und Wink-Elementen unterstützt haben, unter anderen die Peitzer Motorradfreunde und die Simson Freunde vom Lohmener HL6 e.V. Besonders liebenswert war das Vatertagsbuffet bei STC. Es hat den Tag zu etwas Besonderen gemacht.»