KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Jochen Rindt: Auf den Spuren eines Popstars

Von Mathias Brunner
​Ein bildlastiger Band von Ferdi Kräling (Fotos) und Herbert Völker (Texte) bringt uns die Faszination Jochen Rindt näher: Der 1970 zu Tode gestürzte Lotus-Star war der erste Popstar der Formel 1.

Anfang September werden es 50 Jahre her sein, dass wir Jochen Rindt verloren haben, einen Wegbereiter für den modernen Formel-1-Fahrer: mit einer überirdischen Fahrzeugbeherrschung gesegnet, mit einem scharfen Geschäftssinn und mit einer coolen Lässigkeit, die ihn zum ersten Popstar der Formel 1 machte.

Der Verlag Delius-Klasing hat einen Bildband des deutschen Fotografen Ferdi Kräling in dritter Auflage erweitert. Die Bilder von Ferdi Kräling zeigen: Hier ging ein Fotograf nicht einfach seiner Arbeit nach, diese Vertrautheit ist nur unter Freunden möglich.

Die eindrucksvollen Fotos vom unvergessenen Österreicher werden ergänzt durch die unnachahmliche Feder von Herbert Völker, auch er ein Wegbegleiter von Rindt. Das Vorwort stammt von Jochens bestem Freund unter den Piloten, vom Schotten Jackie Stewart.

Dies alles erzeugt ein Buch, das einem den Menschen und Rennfahrer Jochen Rindt so nahe bringt, wie es heute nicht mehr möglich wäre. Wir begleiten den jungen, wilden Rindt, dessen Fahrstil die Menschen entzückt hat, später kamen nur noch Lenkradkünstler wie Ronnie Peterson und Gilles Villeneuve an diese Virtuosität heran. Und wir staunen, wie Rindts Stil glatter, geschliffener und daher noch schneller wurde. Er war auf der Höhe seines Könnens, als er aus dem Leben gerissen wurde. Wie er zusammen mit Bernie Ecclestone das geschäftliche Potenzial der Königsklasse ausgelotet hätte, haben wir nie erfahren dürfen.

Vielleicht war es diese facettenreiche Persönlichkeit, mit welchen Jochen Rindt damals die Menschen so in seinen Bann gezogen hat; ein Charakter so kraftvoll wie die Gabe, einen Rennwagen in Bereiche zu treiben, welche den physikalischen Gesetzen zu spotten schienen.

Jochen Rindt verlor am 5. September 1970 im Abschlusstraining zum Grossen Preis von Italien in Monza sein Leben. Er ist bis heute der einzige Formel-1-Fahrer, dem der Weltmeistertitel posthum verliehen wurde.

Das Wichtigste in Kürze

Ferdi Kräling: Jochen Rindt – Der erste Popstar der Formel 1
Mit Texten von Herbert Völker
Vorwort von Jackie Stewart
Aus dem Verlag Delius Klasing, Bielefeld
ISBN 978-3-667-11866-0
Format 21 x 28 cm
176 Seiten
150 Fotos und Abbildungen
Erhältlich für 29,90 Euro im Fachhandel oder direkt bei Delius-Klasing

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