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Rossi: Feiern muss er seinen Talenten noch beibringen

Von Maximilian Wendl
Die VR46-Talente Celestino Vietti, Luca Marini und Marco Bezzecchi sorgten beim Andalusien-GP für Lacher. Das Trio reiste nicht nur mit Podestplätzen ab, sondern auch mit Blessuren und Lackschäden.

Dass die Nachwuchskräfte von der von Valentino Rossi betriebenen Fahrerakademie auf der Strecke schnell sind, das haben sie in den ersten Rennen nach der Corona-Unterbrechung nachdrücklich unter Beweis gestellt. Wie man richtig und unfallfrei seine herausragenden Platzierungen feiert, das müssen sie sich vom neunfachen Weltmeister Rossi noch ein bisschen genauer abschauen.

Sowohl das Moto2-Duo Luca Marini/Marco Bezzecchi als auch Moto3-Pilot Celestino Vietti mussten mit Lackschäden oder - in Viettis Fall - mit Blessuren aus Jerez abreisen. Dabei hatte es das Trio auf das Podest geschafft. Die Vorfälle ereigneten sich erst nach der Zieldurchfahrt. Während sie die Lacher auf ihre Seite hatten und die Internetnutzer ihrer Kreativität freien Lauf ließen, dürften Rossi und Teammanager Pablo Nieto hingegen die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen haben.

Der Reihe nach: Vietti raste beim Grand Prix von Andalusien auf den dritten Platz. Zuvor stand er in der Saison 2019 schon drei Mal auf dem Podest. Somit sollte man denken, dass der junge Italiener mit den Feierlichkeiten nach einem Rennen vertraut sein sollte. In Jerez ging die Sektdusche aber gehörig schief. Vietti knallte die Champagnerflasche auf den Boden des Siegerpodests, um eine Explosion zu erzeugen. Dabei zerschlug er den Flaschenhals und schlitzte sich die linke Hand auf. Rossi selbst war es, der in der Pressekonferenz der MotoGP den Vorfall aufdeckte: «Er hat sich auf dem Treppchen verletzt. Das war keine gute Idee. Er wurde mit sechs Stichen auf der Innenseite der rechten Hand genäht.» Das brachte selbst den MotoGP-Zweiten Maverick Viñales zum Staunen.

Der Unglücksrabe selbst sagte: «Ich wollte den Champagner so spritzen, wie es Lando Norris in der Formel 1 gemacht hat, aber er hat es auf jeden Fall besser gemacht. Ich bin kein Experte darin, denn im vergangenen Jahr hatte ich noch Prosecco, weil ich jünger war. Ich muss mich da auf jeden Fall verbessern.» Am Ende konnte der 18-jährige Vietti über den Vorfall zumindest schmunzeln.

In der Moto2-Klasse gab es den Zwischenfall schon vor dem Gang auf das Siegerpodest. Als sich die beiden Teamkollegen Bezzecchi und Marini nach der Überquerung der Ziellinie für den zweiten und dritten Platz beglückwünschen wollten, verhakten sich die Lenker der Motorräder nach der ersten Kurve.

Die Folge: Beide landeten auf dem Hosenboden im Kiesbett. Der ausgelaugte Bezzecchi erklärte den Zwischenfall so: «Ich war so fertig, dass ich nicht einmal mehr die Kraft hatte, Luca High Five zu geben. Aber egal, es war einfach zu gut.» Rossi sagte: «Ich dachte, dass das nicht wahr sein darf.»

Sie hatten aber Glück, denn bei diesem Zwischenfall verletzte sich niemand. Rossi hatte aber noch eine Tipp, den er im Parc fermé an das italienische Duo weitergab: «Bitte passt auf, macht es nicht zu einem noch größeren Desaster. Es reicht für heute.»

«Il Dottore» kicherte aber ebenfalls und zeigte sich nachsichtig. Nach seinem ersten Podium seit dem Grand Prix der USA 2018 hätte wohl gar nichts Rossis Laune verhageln können. Und am Ende zählen auch nur die vielen Punkte, die die Academy-Fahrer eingeheimst haben. Das Feiern werden sie automatisch lernen, wenn sie auch weiterhin so erfolgreich sind.

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