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Aki Ajo über Supertalente, Verträge und Fahrermarkt
Das Red Bull KTM Ajo-Team gewann 2021 zwei WM-Titel und 20 Grands Prix. Teambesitzer Aki Ajo über seinen Umgang mit Supertalenten von Márquez bis Acosta und schwierige Diskussionen.
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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Teambesitzer Aki Ajo hat sich zusammen mit KTM und Red Bull vor einem Jahr erst beim Aragón-GP (17./18. Oktober) entschieden, Raúl Fernández in die Moto2-WM zu verfrachten. Damals hatte er noch keinen Moto3-WM-Lauf gewonnen, das gelang ihm erst beim Valencia-GP am 8. November und beim WM-Finale in Portimão.
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Doch die Entscheidung hat sich längst als goldrichtig erwiesen, denn der 21-jährige Spanier hat 2021 acht Grands Prix gewonnen und den WM-Titel als Rookie nur um vier Punkte gegen Remy Gardner verpasst. "Wir haben gewusst, dass in Raúl ein Riesenpotenzial steckt", blickt Aki Ajo zurück. "Aber niemand hat mit so einer Saison gerechnet. Raúl hat am Saisonbeginn 2020 einige Zeit gebraucht, um sich in unserem Moto3-Team einzugewöhnen und solide Rennen zu zeigen. Am Saisonende ist es ihm großartig gelungen. Und er hat dann in der Moto2-WM in diesem Jahr gleich auf diesem Level weitergemacht." Aki Ajo hat schon 2010 mit Marc Márquez auf Derbi einen 125-ccm-WM-Titel gewonnen, er hat also Erfahrung mit Ausnahmekönnern. Zu ihnen gehört inzwischen auch Pedro Acosta, der als Rookie in diesem Jahr die Moto3-WM für sich entschieden hat. Mit 16 Jahren deklassierte Acosta die Gegner im Frühjahr, als er drei der ersten vier WM-Rennen in völlig sensationeller Manier gewann, in Doha sogar aus der Boxengasse.
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Und nach dem Jerez-GP glänzte der Red Bull-KTM-Jungstar Anfang Mail bereits mit 51 Punkten Vorsprung in der Tabelle. "Acosta hat etwas ganz Besonderes gezeigt", ist sich der Finne im Klaren.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Dabei ist Pedro 2020 noch im Red Bull Rookies-Cup gefahren!
Ajo hat auch mit Brad Binder und Miguel Oliveira erstaunliche Erfolge gefeiert, aber in so jungen Jahren wie Acosta ist bisher nicht einmal Marc Márquez Weltmeister geworden. "Wenn man sich Fahrer wie Márquez, Quartararo und Acosta anschaut, fallen in vielen Bereichen Unterschiede auf. Alle drei haben in sehr jungem Alter bewiesen, dass sie etwas Besonderes sind. Aber wenn sie erwachsen werden, geht es bei dem einem schneller, beim anderen dauert es etwas länger, bis sich die Erfolge einstellen und sie an die Spitze kommen. Deshalb sind die Vergleiche nicht fair", meint der durchsetzungsstarke Weltmeister-Macher aus Skandinavien. Wie schätzt Ajo Raúl Fernández im Vergleich zu den erwähnten Supertalenten ein? Ajo: "Vielleicht sehe ich sogar mehr Ähnlichkeiten zwischen Marc und Pedro. Er hat ein gewisses ‚old school‘-Denken und wirkt in seinem jungen Alter schon sehr reif. Vielleicht reifer als Marc im selben Alter. Raúl unterschiedet sich ein bisschen, denn sein Weg an die Weltspitze war in der Vergangenheit holpriger als bei Marc und bei Pedro."
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Tatsächlich musste sich Moto2-Vizeweltmeister Rául Fernández bei Aspar Martinez ein Jahr lang mit Mahindra-Bikes herumschlagen, er schaffte damals sogar in der Junioren-WM 2017 nur Platz 27! Ein Jahr später gewann er bei Martinez die Junior World Championship mit KTM. "Raúl ist ohne Zweifel ist ein Riesentalent. Er hat auf der Strecke und mit dem Team sehr professionell gearbeitet hat", lobt Ajo den Spanier, der innerhalb von zwölf Monaten zehn GP-Siege gefeiert und den Sprung von der Moto3 in die MotoGP geschafft hat. Im Sommer: Misstöne wegen Raúl Fernández Der Aufstieg von Raúl Fernández von der Moto2 in die MotoGP wurde im Sommer von einigen Misstönen begleitet. Sein Management verhandelte mit Yamaha wegen eines Transfers in Petronas-Kundenteam, obwohl KTM die Option für 2021 rechtzeitig eingelöst hatte.
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Außerdem soll Raúl Fernández beim Mugello-GP gegenüber Ajo und KTM noch den Wunsch auf eine weitere Moto2-Saison deponiert haben. "Raúl hat das in Mugello nicht mit absoluter Klarheit gesagt. Denn es ist für jeden Fahrer schwierig, sich schon nach dem ersten Saisondrittel zu entscheiden, ob er in die höhere Kategorie aufsteigen soll. Rául hat von 2019 zu 2020 einen Riesenschritt nach vorne gemacht, als er im Vorjahr zu uns in die Moto3 gekommen ist", weiß Ajo. "Er hat einen ähnlichen Schritt 2021 in der Moto2 vollzogen. Deshalb war es für alle von uns schwierig einzuschätzen, was die beste Lösung für 2022 sein würde. Das ist eine normale Situation für alle Beteiligten. In unserem Geschäft wird diese Entscheidung immer komplizierter, weil die jeweiligen Fahrer immer jünger und jünger werden. Der Fahrermarkt kommt jedes Jahr früher in der Saison in Bewegung. Aber für den Fahrer ist es mühsam, wenn er nach 5 von 18 Rennen über seine Zukunft entscheiden soll. Ich will keine Details über unsere Diskussionen an die Öffentlichkeit bringen. Aber Rául hat sich dann für die MotoGP-WM entschlossen, also war der Fall klar." Doch Yamaha fand danach kein Supertalent für das Kundenteam, denn Toprak Razgatlioglu (24) wollte vor dem Wechsel in die MotoGP zuerst die Superbike-WM gewinnen. Das gelang ihm erst beim Finale am 21. November in Indonesien, so lange konnte Yamaha nicht zuwarten. Vor dem ersten Spielberg-GP verdrehte Yamaha dem Raul-Fernández-Management den Kopf. Es wurde angeboten, den Spanier mit 500.000 Euro aus dem KTM-Vertrag heraus zu kaufen und ihm dazu eine Gage in gleicher Höhe zu bezahlen.
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Aber erstens platzte der Deal aus Kostengründen durch den Rückzug von Petronas, zweitens wollte Yamaha keinen KTM-Vertrag sprengen. Und KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer hielt fest: "Ich kann die erwähnten Summen nicht bestätigen. Wir haben sowieso keinen Fahrer zu verkaufen." Das war 2020 noch anders. Als Jorge Martin während des ersten Lockdowns trotz eines gültigen KTM-Vertrags für 2022 zu Pramac Ducati wechselte, kassierte KTM eine relativ bescheidene Ablöse: 70.000 Euro.
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