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Edu Perales über Tom Lüthi: Es war seine Entscheidung

Von Waldemar Da Rin
Thomas Lüthi und das SAG-Team konnten 2021 die Erwartungen nicht erfüllen. Nun trennen sich die Wege und Teambesitzer Eduardo Perales blickt noch einmal auf die Saison zurück.

Als sich Alex Baumgärtel und Micha Berger von Kalex am Sonntagnachmittag in Valencia auf den Weg zum Flughafen machten, rief Micha unserem Redakteur zu: «Waldemar, Du hast ja gesehen, was das Team für Tom organisiert hat. Da kann keiner sagen, wir hätten nicht alles versucht, um ihn standesgemäß zu verabschieden.»

Tatsächlich hatte SAG-Teambesitzer Eduardo «Edu» Perales selbst T-Shirts kreiert, mit denen die Crew Tom Lüthi am letzten Tag in der Box erwartete. Das Motorrad erhielt eine spezielle Lackierung und auch der Helm war anders gestaltet. Man hatte also nicht den Eindruck, dass der Rennstall froh ist, dass der Schweizer das Team verlässt, im Gegenteil. Beim Qualifying-2 flippte Edu Perales fast aus, als Tom sich immer näher an die Spitze heranarbeitete. Die Gefühle waren echt, auch der Applaus, als er an die Box zurückkam.

Das galt auch für den Renntag, als Lüthi vor der Box einen Burn-out produzierte, bis er vor lauter Qualm nicht mehr zu sehen war. Das ganze Team umarmte den Schweizer, der vom sechsten Startplatz aus ins Rennen ging, diese Platzierung aber nicht halten konnte. Am Ende wurde er Zwölfter.

Die Erwartungen für 2021 waren hochgesteckt, das galt für das Team. aber auch für den Piloten selbst. Denn Remy Gardner gewann für das SAG-Team mit der 2019er Kalex das letzte Rennen der Saison 2020.

Beim Saisonauftakt in Katar in diesem Jahr gab es beim ersten Rennen für Lüthi ein bescheidenes Pünktchen, im zweiten Rennen stürzte er an 21. Stelle liegend. Die in den ehemaligen 125er-Weltmeister gesteckten Erwartungen wurden bei weitem nicht erfüllt.

Edu Perales: «Es ist ganz klar, dass wir und Thomas mehr erwartet haben. Nach dem WM-Finale in Portimão 2020 haben wir in Jerez getestet und Tom ist mit der 2019er-Kalex von Remy, mit der er in Portugal das Saisonfinale gewonnen hatte, eine sehr gute Zeit gefahren. Deswegen gingen wir davon aus, dass beim nächsten Rennen eine Steigerung kommen würde, was dann leider nicht geschehen ist. Es war ja nicht so, dass wir bei der Vertragsunterzeichnung glaubten, Tom würde jedes Rennen gewinnen können, aber regelmäßige Top-5-Platzierungen fanden wir schon realistisch – und zwar von beiden Seiten aus.»

Nach der Sommerpause sprach in Spielberg noch niemand von einer Trennung, deshalb kam sie für die Fans aus der Schweiz auch etwas überraschend, obwohl Tom nach dem Tod von Jason Dupasquier gehörig ins Grübeln gekommen war. Er hatte in Mugello auch auf die Rennteilnahme verzichtet.

Perales: «Der Rücktritt war Toms Entscheidung. Hätte er sich nicht für einen Rücktritt entschieden, wäre er auf jeden Fall bei uns geblieben, schließlich hatten wir einen Zwei-Jahres-Vertrag vereinbart. Tom war der erste Fahrer, der mit so viel Erfahrung zu uns gekommen ist. Er ist einer, der gewinnen will, aber dafür muss der Kopf frei sein. Man darf sich nicht ablenken lassen. Nun kam es anders und wir haben für die nächste Saison Gabriel Rodrigo verpflichtet. Der Argentinier liebt größere Motorräder und hat schon viel mit einer Yamaha-R6 getestet und war auch richtig schnell. Aber klar, die Moto2-WM ist eine völlig andere Kategorie, das gebe ich zu.»

Moto2-Endstand Fahrer-WM (nach 18 Rennen):

1. Gardner 311 Punkte. 2. R. Fernandez 307. 3. Bezzecchi 214. 4. Lowes 190. 5. A. Fernandez 174. 6. Canet 164. 7. Di Giannantonio 161. 8. Ogura 120. 9. Navarro 106. 10. Schrötter 98. 11. Vierge 93. 12. Vietti 89. 13. Roberts 59. 14. Arbolino 41. 15. Beaubier 50. 16. Bendsneyder 46. 17. Ramirez 39. 18. Chantra 37. 19. Manzi 36. 20. Dixon 30. 21. Arenas 28. 22. Lüthi 27. 23. Garzo 16. 24. Corsi 16. 25. Alduguer 13. 26. Bulega 12. 27. Dalla Porta 10. 28. Syahrin 9. 29. Nagashima 5. 30. Lopez 4. 31. Baldassarri 3. 32. Baltus 2.

Marken-WM Endstand:

1. Kalex 450 Punkte. 2. Boscoscuro 199. 3. MV Agusta 19. 4. NTS 11.

Team-WM Endstand

1. Red Bull KTM Ajo 618 Punkte. 2. Elf Marc VDS Racing Team 364. 3. Sky Racing Team VR46 303. 4. Inde Aspar Team 192. 5. Federal Oil Gresini 173. 6. Idemitsu Honda Team Asia 157. 7. Liqui Moly Intact GP 149. 8. Petronas Sprinta Racing 123. 9. Speed Up 119. 10. American Racing 89. 11. Italtrans Racing Team 74. 12. Pertamina Mandalika SAG Team 73. 13. Flexbox HP40, 56. 14. MV Agusta Forward Racing 19. 15. NTS RW Racing GP 11.

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