Nach Moto2-Massencrash: Kritik von Lowes und Arbolino
In der neunten von 23 Runden kam es im Moto2-Rennen in der zweiten Kurve des «Autódromo Internacional do Algarve» zu einem furchteinflößenden Massencrash der Spitzengruppe: Insgesamt elf Fahrer stürzten bei einsetzendem Regen, auch Beide Marc-VDS-Fahrer fanden sich im Kiesbett wieder. Die rote Flagge wurde geschwenkt.
Weil noch keine zwei Drittel der ursprünglich fixierten Renndistanz absolviert waren, wurde das Rennen anschließend über sieben Runden neu gestartet. Keiner der gestürzten Fahrer schaffte es mit dem eigenen Motorrad innerhalb von den im Regelwerk vorgeschriebenen fünf Minuten zurück an die Box, damit standen nur noch 18 Fahrer in der umgekrempelten Startaufstellung. Da half es auch nicht, dass sich Tony Arbolino kurzerhand einen am Streckenrand abgestellten Roller schnappte und seinen Teamkollegen Sam Lowes auflud.
«Es ist nicht gut, dass sie das Rennen mit dem Ende der [ursprünglichen] Startaufstellung neu gestartet haben. Das war ein bisschen merkwürdig», klagte Lowes. «Ich fühlte mich im ersten Rennen recht gut. Ich ließ mir Zeit wegen des Regens, aber ich fühlte mich gut auf dem Motorrad.»
Bis zum aufsehenerregenden Ende des ersten Rennens: «Ich stürzte so schnell, dass ich gar nicht verstand, was passierte», schilderte der 31-jährige Brite. «Es kamen dann auf allen Seiten viele Motorräder daher, wir hatten Glück. Das ist jetzt das zweite Rennen in Folge ohne Punkte für mich, es lag aber mehr an der Situation als an meinem Fehler», betonte Sam, der im Kiesbett von einem anderen Bike getroffen wurde und zunächst über Schmerzen klagte. Deshalb unterzog er sich einem medizinischen Check, nach dem glücklicherweise Entwarnung gegeben wurde.
Auch Arbolino kam unverletzt davon. «Es war eine merkwürdige und gefährliche Situation», weiß der Italiener. «Es regnete von der ersten Runde an. Wir sahen es an der Verkleidungsscheibe, aber der Erste pushte und es war ein Rennen… Ich hoffte, dass der Regen aufhören würde, aber es fielen weiter Tropfen. Ich wusste, dass es irgendwann gefährlich werden würde, mit mehr Wasser auf dem Asphalt – und so war es am Ende. Es war ein sehr gefährlicher Crash. Für einige Fahrer hätte es schlimmer ausgehen können. Dass alle gesund sind, ist das Wichtigste in dieser Situation.»
Der Austin-Sieger gab aber auch zu bedenken: «Meiner Meinung nach konnte man nach zwei oder drei Runden sehen, dass es regnete. Es wäre besser gewesen, die rote Flagge zu schwenken, anstatt es so zu beenden.»
Moto2-Ergebnis, Portimão (24. April):
1. Joe Roberts, Kalex, 7 Rdn in 12:09,757 min (=158,5 km/h)
2. Celestino Vietti, Kalex, + 2,818 sec
3. Jorge Navarro, Kalex, + 2,991
4. Marcel Schrötter, Kalex, + 3,104
5. Manuel Gonzalez, Kalex, + 3,199
6. Jeremy Alcoba, Kalex, + 3,821
7. Fermin Aldeguer*, Boscoscuro, + 3,784
8. Bo Bendsneyder, Kalex, + 4,648
9. Barry Baltus, Kalex, + 8,103
10. Gabriel Rodrigo, Kalex, + 8,880
11. Romano Fenati, Boscoscuro, + 9,511
12. Keminth Kubo, Kalex, + 22,541
13. Sean Dylan Kelly, Kalex, + 24,669
14. Filip Salac, Kalex, + >1 min
15. Alessandro Zaccone, Kalex, + 1 Runde
*= «track limits»-Vergehen in der letzten Runde
Fahrer-WM Stand nach 5 von 21 Grand Prix:
1. Vietti 90 Punkte. 2. Ogura 56. 3. Arbolino 54. 4. Roberts 49. 5. Canet 49. 6. Chantra 45. 7. Navarro 39. 8. Schrötter 36. 9. Lowes 35. 10. Dixon 32. 11. Fernandez 31. 12. Bendsenyder 25. 13. Alcoba 24. 14. Arenas 22. 15. Acosta 20. 16. Aldeguer 18. 17. Gonzalez 16. 18. Beaubier 16. 19. Baltus 13. 20. Fenati 7. 21. Rodrigo 6. 22. Ramirez 5. 23. Kubo 4. 24. Salac 4. 25. Kelly 3. 26. Zaccone 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Kalex 125 Punkte. 2. Boscoscuro 20. 3. MV Agusta 5
Team-WM:
1. Idemitsu Honda Team Asia 101 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 90. 3. Elf Marc VDS Racing 89. 4. Flexbox HP40 88. 5. Liqui Moly Intact GP 60. 6. Autosolar GASGAS Aspar 54. 7. Red Bull KTM Ajo 51. 8. Italtrans Racing 49. 9. Pertamina Mandalika SAG 31. 10. Lightech Speed up 25. 11. Yamaha VR46 Master Camp 20. 12. American Racing 19. 13. RW Racing GP 13. 14. MV Agusta Forward 5. 15. Gresini Racing Moto2 5.