Gonzalez (3.): «Gutes Zeichen für die Meisterschaft»

Manuel Gonzalez landete nach einem schwierigen Rennen noch auf dem Podium
Der Spanier Manuel Gonzalez war als Moto2-WM-Spitzenreiter nach Assen gekommen – und verließ den TT Circuit als Nummer 1 der Klasse.
In den Trainingssessions hatte es lange nach einem weiteren Durchmarsch des Intact-GP-Piloten aus Madrid ausgesehen. Vom späteren Rennsieger Diogo Moreira war zunächst genauso wenig zu sehen wie von WM-Verfolger Aron Canet.
Während der Brasilianer Moreira im Q2 weiter an der Speed-Schraube drehen konnte und seine zweite Pole in Folge holte, fand Canet auf der Fantic mit Kalex-Chassis erst im Rennen das volle Vertrauen.
Bei Manuel Gonzalez verlief es andersherum. Der Intact-Neuzugang kam in Assen aus dem Stand auf Schwung, haderte aber im entscheidenden Augenblick. Wenige Runden der Unsicherheit zu Beginn der Moto2-Schlacht reichten aus, um den Gonzalez als Siegkandidaten ausscheiden zu lassen. Trotz gutem Start wurde die Nummer 18 bis auf Platz 9 zurückgedrängt.
«Das Rennen begann ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Mein Start war nicht schlecht, aber ich hatte in der ersten Runde Probleme mit dem hinteren Grip. Wir hatten dieses Problem in der Vergangenheit noch nie, also war ich überrascht, und es war wirklich schwierig für mich, um Positionen zu kämpfen. In der Kurvenausfahrt habe ich viel verloren, und die Leute haben mich rechts und links überholt,» gab Gonzalez nach einer mutigen Aufholjagd und Platz 3 zur Protokoll.
Das eigentliche Problem verfolgte den 22-Jährigen über den gesamten Lauf von 19 Runden. Gonzalez: «Es hat sich auch nicht verbessert. Ich versuchte, ruhig zu bleiben und mich an das Motorrad anzupassen. Ich bin dann wesentlich mehr über das Vorderrad gefahren, was nicht ganz ohne Risiko war – es gab auch einige grobe Rutscher. Aber am Ende konnte ich eine gute Pace fahren und Boden gutmachen. Das Überholen klappte wirklich gut, aber ich habe in den letzten Runden versucht, die Spitze einzuholen, aber ich war schon zu weit weg.»
Gonzalez, der mit ansehen musste, wie Aron Canet vier WM-Zähler mehr holte und nun wieder im direkten Windschatten der WM-Tabelle hängt, zog aber ein positives Fazit aus einem für ihn schlechten Rennlauf: «Letztendlich ist Platz 3 ein wirklich gutes Ergebnis, obwohl wir heute sehr gelitten haben. Wir müssen einfach glücklich sein, weil wir auch in schwierigen Momenten auf dem Podium stehen. Und das ist der Weg, wie man um die Meisterschaft kämpft.»
Durchaus bemerkenswert: Teamkollege Senna Agius, als Sechster der Meisterschaft ebenfalls ein guter Tipp für Spitzenergebnisse, haderte mit dem identischen Phänomen nur ein halbes Dutzend Positionen weiter hinten. Der junge Aussie, von Platz 11 losgefahren, fiel auf Position 15 ab, mutierte seinen Fahrstil um als Neunter Schadensbegrenzung zu betreiben.
WM-Stand nach 10 von 22 Rennen:
1. Manuel Gonzalez, 159 Punkte. 2. Aron Canet 154. 3. Moreira 128. 4. Dixon 98. 5. Baltus 94. 6. Agius 87. 7. Arenas 75. 8. Öncü 72. 9. Ramirez 71. 10. Vietti 68. 11. Lopez 58. 12. Salac 52. 13. Roberts 45. 14. Holgado 43. 15. Guevara 37.
Konstrukteurs-WM:
1. Kalex 233. 2. Boscoscuro 134. 3. Forward 11.