Senna Agius: Gegner-Beobachtung half beim Sieg

Senna Agius in Brünn
Senna Agius, Moto2-Pilot beim deutschen Intact-Team, beendet die erste Saisonhälfte an WM-Rang 7. Sein absolutes Highlight der ersten Saisonhälfte: «Ganz klar Silverstone. Das war ein verdammt gutes Rennen.» Es war Agius‘ erster Sieg in der Moto2.
Den Triumph machte sich der junge Australier auf den letzten Metern des Rennens über den früheren Royal-Airforce-Flugplatz klar. Das gesamte Rennen über kämpfte er in der Spitzengruppe um Diogo Moreira, Aron Canet, David Alonso und Izan Guevara mit – und setzte sich dann mit einem richtig starken Move nach vorn, machte Platz 1 eiskalt klar!
Bei diesem starken Schlussmanöver half ihm auch die Gegnerbeobachtung. Senna Agius verrät über sein Manöver kurz vor Schluss im Interview mit SPEEDWEEK.com: «Ich habe mich auf der Innenseite vorbereitet. Ich bin aus Kurve 15 wirklich gut herausgekommen und war auf der Innenseite. Als ich dann sah, dass Aron noch weiter nach innen fuhr, dachte ich, das ist zu viel, und bin nach rechts gegangen. In dem Moment, als ich sah, dass er nach links ging, entschied ich mich, in die andere Richtung zu fahren. Das hat sich ausgezahlt. Ich konnte schon in der Kurve davor sehen, dass er dort überholen würde.»
Generell beobachtet Agius viel bei seiner Konkurrenz: «Man schaut ständig hin, beobachtet die Linien und den Fahrstil und analysiert den Neigungswinkel und solche Dinge. Im Rennen noch mehr als im Training. Das klingt vielleicht etwas seltsam, aber im Rennen versteht man besser, wie der Fahrer fährt, ob er Probleme hat, was er macht, man kann ihn etwas besser studieren. Man sieht die anderen Fahrer im Rennen auch einfach länger. Man studiert und analysiert die Konkurrenz also definitiv.» Und das hat sich in Silverstone besonders ausgezahlt.