Guido Pini: Sein Comeback nach doppeltem Beinbruch
Kurz vor Weihnachten brach sich der jetzige Intact-GP-Pilot Guido Pini bei einem Unfall auf einem Offroad-Bike Knochen in beiden Beinen, saß zwischenzeitlich im Rollstuhl. Der junge Italiener kämpfte sich zurück aufs Motorrad – und fährt nun mit gerade mal 17 Jahren seine erste Saison in der Moto3-WM. Im exklusiven SPEEDWEEK.com-Interview spricht er über sein Verletzungscomeback und das Leben als Teenager, der um die Weltmeisterschaft fährt.
Herr Pini, Sie waren über den Winter schwer verletzt, sogar eine Zeit lang im Rollstuhl und konnten nicht laufen, weil Sie sich beide Beine gebrochen hatten. Wie sah Ihr Weg zurück auf das Motorrad aus?
Es war eine wirklich schwere Verletzung. Ich konnte etwa anderthalb Monate lang gar nicht laufen und habe dann noch etwa zwei Wochen gebraucht, um wieder richtig laufen zu können. Letztes Jahr hatte ich während der Saison viele Verletzungen. Aber die schlimmste war die letzte im Dezember. Zum Glück war es Winter, also war kein Rennen. Also konnte ich mich Schritt für Schritt erholen. Ich konnte erst gar nicht laufen und danach wurde es von Tag zu Tag besser. Es ging mir immer besser. Und so schnell wie möglich habe ich versucht, wieder auf ein Motorrad zu steigen. Das war nicht einfach, auch weil die anderen Fahrer im Winter mit dem Motorrad trainieren. Ich konnte das nicht. Ich glaube, es beeinträchtigt die Saison nicht allzu sehr, aber ein wenig schon.
Wie viel Zeit verging zwischen dem Unfall, dem Beinbruch und dem ersten Mal, als Sie wieder auf ein Motorrad gestiegen sind?
Ich habe mir die Beine im Dezember gebrochen. Am 20. Dezember. Ich glaube, nach etwa zwei Monaten, im Februar bin ich das erste Mal wieder aufs Motorrad gestiegen.
Spüren Sie noch etwas von der Verletzung?
Inzwischen nicht mehr. Ich kann sogar wieder laufen gehen. Noch nicht so wie vor der Verletzung, aber Schritt für Schritt versuche ich, wieder so schnell zu werden wie früher.
Wie trainieren Sie generell abseits der Strecke?
Ich gehe ins Fitnessstudio und gehe laufen. Das mache ich gerne, wenn ich nicht fahre.
Gehen Sie noch zur Schule?
Ich habe die Schule vor einem Jahr abgeschlossen. Wegen der Rookies Cup und der Junior-GP war es wirklich schwierig. Und jetzt mit der Weltmeisterschaft ist es noch schwieriger. Vor zwei Jahren habe ich eine Online-Schule besucht. Ich habe inzwischen aber aufgehört. Denn wenn man das Schuljahr beendet, muss man eine Prüfung ablegen, um ins nächste Jahr zu kommen. Und letztes Jahr bin ich Rennen gefahren. Da war es unmöglich, die Prüfung zu machen. Ich konzentriere mich voll und ganz auf Moto3.
Was sagen Ihre Freunde von zu Hause zu Ihrer Karriere?
Ich trainiere viel in Spanien, daher habe ich mehr Freunde im Fahrerlager als außerhalb. Aber das ist kein Problem, weil ich mich voll und ganz auf das Motorradfahren konzentriere. Es ist das, was ich liebe. Dass ich nicht mit meinen Freunden zum Abendessen ausgehe oder keine feste Freundin habe, ist kein Problem. Ich möchte Weltmeister werden. Ich möchte in dieser Weltmeisterschaft bleiben. Und ich versuche, mein Bestes zu geben. Ich denke nicht daran, aufzuhören.
Wer sind Ihre besten Freunde im Fahrerlager?
Die meisten Freunde habe ich im Rookies Cup, weil sie in meinem Alter sind. Ich habe im letzten Jahr viel mit Luca Lunetta trainiert. Er ist wahrscheinlich mein bester Freund hier im Fahrerlager. Wir sind Italiener, also haben wir zusammen trainiert.