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Guido Pini (Intact): Mit nur 17 Jahren in der Moto3

Von Silja Rulle
Guido Pini fährt seine Rookie-Saison in der Moto3

Guido Pini fährt seine Rookie-Saison in der Moto3

Per Ausnahmegenehmigung ist Guido Pini in diesem Jahr mit gerade mal 17 Jahren in der Moto3-WM am Start. Im Interview verrät er, was seiner Meinung nach aber einen viel größeren Einfluss hat als das Alter.

Guido Pini fährt mit gerade mal 17 Jahren seine erste Saison in der Moto3. Eigentlich ist die Serie erst ab 18 – außer ein Pilot schafft es unter die Top-3 der Rookie-GP. Das ist dem jungen Italiener gelungen, er geht dieses Jahr für Intact GP an den Start. Mit 29 Punkten ist er an Rang 14 in der WM-Wertung. Im Interview mit SPEEDWEEK.com sprach Pini über seine ersten Rennen in der Moto3-WM.

Herr Pini, Sie sind mit nur 17 Jahren Moto3-Rookie. Wie läuft die Eingewöhnung in die neue Rennserie?

Es ist ein Traum, der wahr wird. Als Kind träumt man davon, in der Moto3-Weltmeisterschaft anzutreten, und wenn dieser Traum dann wahr wird, ist das etwas ganz Besonderes. Es ist nicht einfach, hier sind alle Fahrer sehr schnell. Und das Team ist neu. Wir mussten uns ein wenig anpassen, Schritt für Schritt. Auch der Winter mit der Verletzung war nicht so einfach. Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind. Ich fühle mich wohl im Team, ich fühle mich gut auf dem Motorrad. Und außerdem sind wir schnell, sodass wir Rennen für Rennen um die Top-Platzierungen kämpfen können.

Was fällt Ihnen bei der Eingewöhnung in der neuen Rennserie leichter als gedacht? Und womit haben Sie noch zu kämpfen?

Ich habe wegen der Verletzung im Winter mehr Probleme mit meinen Beinen. Die Gewöhnung an das Motorrad ist wahrscheinlich der einfachste Teil der Eingewöhnung. Es ist nicht ganz dasselbe, aber es ist immer noch eine KTM wie im Vorjahr. Das hat eine gute Basis für den Start in die Saiso geschaffen. Es ist ein neues Team, daher ist es am Anfang nicht einfach. Im ersten Rennen hat man noch nicht so viel Gefühl, aber Rennen für Rennen gewinnt man mehr dazu. Das gilt auch für das Motorrad und die neuen Strecken. Für mich ist es das erste Mal in Silverstone, Thailand und Argentinien. Das war nicht einfach. In Jerez und Le Mans kannte ich die Strecke schon, das war einfacher.

Sie sind sehr jung, fahren mit 17 Jahren und per Ausnahmegenehmigung in der Moto3. Die meisten anderen Fahrer in der Serie sind älter, einige sogar deutlich. Ist das schwierig für Sie?

Wenn man fährt, denkt man nicht über das Alter nach. Was entscheidender ist, sind die Jahre, die ein Pilot schon in der Serie fährt. Rueda ist im dritten Jahr in der Weltmeisterschaft, mein Teamkollege im vierten Jahr. Das wirkt sich ein wenig auf das Ergebnis aus. Aber mit 17 hier zu fahren, das ist etwas Besonderes. Ich bin ein Jahr früher in die Weltmeisterschaft gekommen. Laut den Regeln kann man mit 18 starten. Aber ich bin unter den Top-3 der Rookie-GP-Weltmeisterschaft gelandet und konnte so ein Jahr früher einsteigen. Darüber bin ich sehr glücklich.

Wie ist die Dynamik zwischen den verschiedenen Altersgruppen in der Serie?

Ich spreche nicht so viel mit den anderen Fahrern. Meine Teamkollegen sind nur ein, zwei Jahre älter als ich, aber wir haben ein gutes Verhältnis außerhalb der Strecke. Auf der Strecke ist es natürlich anders. Da will jeder kämpfen und das Rennen gewinnen. Aber es ist nicht wirklich schwierig. Es ist nicht so, dass ich 17 bin und die anderen 28. Wir sind also alle ungefähr im gleichen Alter.

Wer sind Ihre Vorbilder?

Im Moment habe ich keine Vorbilder. Wenn ich einen nennen müsste, wäre das Marc Marquez. Er war mein Vorbild, als ich jünger war. Aber im Moment konzentriere ich mich mehr auf mich selbst.

Wie entwickeln Sie Ihren eigenen Fahrstil? Schauen Sie sich von Fahrern wie Marc etwas ab?

Wenn man ein Idol hat, versucht man immer, etwas von ihm zu übernehmen. Ich habe durch ihn gelernt, einige Stürze zu vermeiden. Marc kann einen Sturz durch den wegrutschenden Vorderreifen abfangen. Ich kann das jetzt auch etwas besser.

Ihr Teammanager Peter Öttl sagte, dass er zu Beginn der Saison sehr beeindruckt von Ihrer Stärke nach der Verletzungspause war. Ist es gut zu wissen, dass man Vertrauen in Sie hat?

Das ist natürlich etwas Besonderes. Wenn er zufrieden ist, ist es immer einfacher, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Wenn er wirklich glücklich ist, bin ich glücklich. Ich möchte so weitermachen, um in jedem Rennen ein bisschen mehr zu erreichen. Und ich denke, dass wir uns seit Thailand bis jetzt stark verbessert haben. Wir müssen also in dieser Richtung weitermachen und uns von Rennen zu Rennen verbessern.

Mehr über Pinis Weg zurück nach der Verletzungspause nach doppeltem Beinbruch im Winter lesen Sie hier.

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