Moto3-Pilot Lunetta stellte nach Crash alles in Frage
Im ersten Saisondrittel 2025 zeigte Luca Lunetta (SIC58 Squadra Corse) solide Leistungen. In Silverstone stand der Italiener als Dritter auf dem Podest, er kam immer besser in Schwung. Dann folgte das Moto3-Rennen in Assen, in dem Lunetta in einen Massencrash verwickelt wurde: Nachdem ihm das Vorderrad wegrutschte, wurde der 19-Jährige von Taiyo Furusato überrollt. Lunetta hatte viel Glück, er hatte sich bei dem fürchterlichen Sturz «nur» das Schien- und Wadenbein gebrochen.
Wegen der schweren Beinverletzungen musste Lunetta die Grands Prix in Deutschland, Tschechien, Österreich und Ungarn auslassen. In Barcelona hatte er sein Comeback und wurde Elfter. Nach dem Ausfall bei seinem Heimrennen in Misano folgte in Japan mit Rang 9 ein Top-10-Ergebnis. Im Moto3-Rennen in Indonesien folgte dann mit Platz 2 sein bislang bestes Saisonresultat.
Doch der Reihe nach: Von Startplatz 8 ging es für Lunetta im anfänglichen Chaos zunächst nach hinten auf Rang 11. Danach konnte er sich im Rennen über 20 Runden langsam, aber stetig nach vorn arbeiten. Es folgten zahlreiche Long-Lap-Strafen, Stürze und Zeitstrafen – das Feld rückte immer enger zusammen. Als das Rennen zwei Runden vor Schluss wegen des Crashs von Intact-Pilot David Munoz abgebrochen wurde, lag Lunetta zunächst auf Rang 3. Da die Rennleitung Adrian Fernandez für seinen Rempler gegen Munoz mit einer Zeitstrafe belegte, rückte Lunetta auf Rang 2 vor.
«Ich bin jetzt mit mir selbst im Reinen – so wie es bei Marc (Marquez) in Motegi war», schmunzelte Lunetta. «Die letzten 4, 5 Monate waren sehr hart und schwierig. Vielleicht war es sogar die bislang schwerste Zeit in meinem Leben. Der Crash in Assen war der fürchterlichste meiner Karriere. An den ersten Tagen danach dachte ich mir: ‘Weshalb soll ich weitermachen?’. Wenn du so eine Verletzung hast, bist du ängstlich und es ist schwer zurückzukommen. Aber es ist wie bei allen Dingen im Leben – wenn du die richtigen Leute um dich herum hast, dann überwindest du diesen schlimmen Moment und kommst stärker zurück. Das ist jetzt das Ergebnis – ich bin sehr glücklich. Ich möchte den letzten Teil der Saison genießen, denn ich habe jetzt das richtige Gefühl zurückerlangt. Ich, meine Familie und mein Team haben immer an mich geglaubt!»
In der WM-Tabelle ist Lunetta mit 95 Punkten auf Rang 12 zu finden. Ohne der schweren Verletzung wäre in seinem zweiten Jahr in der Moto3-WM viel mehr drin gewesen. «Mit meiner Platzierung in der Gesamtwertung bin ich nicht zufrieden, denn wir sind stärker als es meine derzeitige Position ist», unterstrich er. «Aber in der heutigen Moto3-Klasse liegt nicht alles in deiner Hand. Du musst dein Maximum geben, dann müssen viele Dinge zusammenpassen, um ein gutes Resultat zu erzielen. Dieses Mal ist alles perfekt gelaufen. An die Moto2 werde ich dann im Januar denken!»
Seit dem Barcelona-Wochenende ist es offiziell, dass Luca Lunetta 2026 für das SpeedUp-Team von Luca Boscoscuro in der Moto2-WM an den Start gehen wird. Er hat einen Dreijahresvertrag unterschrieben und wird an der Seite von VR46-Schützling Celestino Vietti um Siege und Podestplätze kämpfen.
Ergebnisse Moto3 Mandalika, Rennen (5. Oktober):
1. Jose Antonio Rueda (E), KTM, 18 Runden in 29:28,292 min
2. Luca Lunetta (I), Honda, +0,305 sec
3. Guido Pini (I), KTM, +0,388
4. Maximo Quiles (E), KTM, +3,027
5. Jacob Roulstone (AUS), KTM, +4,978
6. Adrian Fernandez (E), Honda, +5,747
7. Angel Piqueras (E), KTM, +6,154
8. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +16,144
9. Stefano Nepa (I), Honda, +16,483
10. Joel Kelso (AUS), KTM, +20,248
11. Matteo Bertelle (I), KTM, +21,065
12. Dennis Foggia (I), KTM, +21,378
13. Ruche Moodley (ZA), KTM, +22,168
14. Marco Morelli (RA), Honda, +24,795
15. Eddie O’Shea /GB), Honda, +24,973
16. Cormac Buchanan (NZ), KTM, +25,104
17. Noah Dettwiler (CH), KTM, +30,833
WM-Stand nach 18 von 22 Rennen:
1. Rueda, 340 Punkte (Weltmeister). 2. Piqueras 231. 3. Quiles 217. 4. Munoz 197. 5. Kelso 159. 6. Carpe 157. 7. Fernandez 137. 8. Yamanaka 123. 9. Perrone 121. 10. Furusato 107. 11. Almansa 103. 12. Lunetta 95. 13. Foggia 94. 14. Pini 93. 15. Roulstone 61.
Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 450 Punkte. 2. Honda 232.