Marc Marquez: «Das Ende des Albtraums»

MotoGP-WM: Die Marc-Márquez-Regel

Von Günther Wiesinger
2013 gewann Marc Márquez als MotoGP-Rookie den Titel für Repsol-Honda

2013 gewann Marc Márquez als MotoGP-Rookie den Titel für Repsol-Honda

Jahrelang galt die Rookie-Regel, wonach ein MotoGP-Neuling nicht gleich im ersten Jahr für ein Werksteam antreten durfte. Diese Regel wurde 2013 für Marc Márquez ausgehebelt. Sollte sie nun wieder eingeführt werden?

Da in der MotoGP-Weltmeisterschaft 2017 erstmals sechs Werke (Honda, Yamaha, Suzuki, Ducati, Aprilia und KTM) antreten, fällt es den Kundenteams immer schwerer, vielversprechende Talente aus der Moto2-WM zu engagieren.?Tech3-Yamaha ersetzte die beiden neuen KTM-Asse Pol Espargaró und Bradley Smith durch Moto2-Weltmeister Johann Zarco und den Moto2-WM-Siebten Jonas Folger.?Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Factory Racing, musste zusehen, wie für 2017 zwei Rookies direkt in ein Werksteam kamen: Alex Rins bei Suzuki und Sam Lowes bei Aprilia.

So war es 2013 auch bei Marc Márquez geschehen, als der Spanier als Moto2-Weltmeister gleich den Platz von Casey Stoner bei Repsol-Honda bekam.?Vorher gab es jahrelang die Rookie-Regel, wonach ein MotoGP-Neuling nicht gleich im ersten Jahr in einem Werksteam mitfahren würde. So kam Superbike-Weltmeister Ben Spies 2010 für ein Jahr ins Tech-3-Yamaha-Kundenteam. Erst 2011, als Rossi zu Ducati ging, durfte er ins Werksteam aufrücken.?Seither wird immer wieder darüber diskutiert, ob man die Rookie-Regel in der alten oder in veränderter Form wieder einführen sollte. ?

«Diese Vorschrift wurde vor vier Jahren ausgehebelt, wir können sie also die Livio-Suppo-Regel oder die Márquez-Regel nennen», sagt Lin Jarvis. «Es ist schwierig, manche Dinge mit Gewalt zu erzwingen. Das ist meine Meinung. Die frühere Vorschrift war gut zu besagter Zeit. Aber jetzt haben wir so viele Werke in der MotoGP. Da wäre so eine Regel sehr restriktiv. Man kann einen jungen, talentierten Fahrer nicht gut dazu zwingen, einen der zwölf Werksverträge abzulehnen, wenn er die Gelegenheit vorfindet. Wenn sich die Zeiten und die Gegebenheiten ändern, muss man auch die Vorschriften anpassen. Ich sehe keinen realistischen Grund, die Rookie-Regel wieder einzuführen.»?

Man darf nicht vergessen: Auch Yamaha hat 2008 den Mallorquiner Jorge Lorenzo direkt neben Rossi ins Werksteam geholt.?Repsol-Honda-Teamprinzipal Livio Suppo hat eine prägnante Meinung zu diesem Thema: «Nein. Wir brauchen die Rookie-Regel nicht mehr.»

Honda hatte ja für Fabio Quartararo 2015 sogar das Mindestalter von 16 Jahre für die Moto3-WM ausgehebelt. Damit der schnelle Franzose auch die ersten zwei WM-Rennen 2015 bestreiten durfte, hieß es plötzlich im Reglement: Wer die internationale CEV-Moto3-Meisterschaft gewonnen hat, kann auch vor dem 16. Geburtstag in der Moto3-WM mitfahren.

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