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Trotz Márquez-Sieg: Pernat übt harte Kritik an Honda

Von Otto Zuber
MotoGP-Experte Carlo Pernat wirft einen Blick auf die Fehler der Hersteller und geht dabei nicht nur mit Yamaha und Ducati hart ins Gericht. Der Manager von Andrea Iannone kritisiert auch Honda.

Nach dem neunten WM-Lauf der MotoGP-Stars auf dem Sachsenring sprach alles über den sensationellen zweiten Platz von Jonas Folger. Der Tech3-Yamaha-Rookie schnappte sich vor heimischer Kulissen den zweiten Platz und führte davor das Rennen sogar zwischenzeitlich an. Am Ende strahlte zwar wieder Marc Márquez vom höchsten Podesttreppchen – der aktuelle Weltmeister feierte seinen achten Sachsenring-Sieg in Folge – doch Folger war der Mann des Tages.

Der Lokalmatador war deutlich schneller als das Werksduo Maverick Viñales und Valentino Rossi, die sich mit den Plätzen 4 und 5 begnügen mussten. Und genau das ist ein Problem, wie MotoGP-Experte Carlo Pernat im Gespräch mit den Kollegen vom «GPOne» erklärt.

«Diesmal schwimme ich gegen den Strom und spreche über die Fehler, die gemacht wurden. Da wären einerseits die Yamaha-Verantwortlichen, die den Fehler gemacht haben, beim Rahmen nicht auf Valentino Rossi zu hören. In der ersten Saisonhälfte haben wir erlebt, wie Fahrer wie Johann Zarco und Jonas Folger vor den Werksfahrern ins Ziel gekommen sind und ihnen damit wichtige Punkte weggenommen haben», analysiert der Italiener.

Aber auch bei Ducati habe man Fehler gemacht, betont Pernat weiter: «Das Gleiche gilt für Ducati. In Deutschland ist Álvaro Bautista mit dem 2016er-Bike vor Andrea Dovizioso ins Ziel gekommen.» Und damit nicht genug: «Ein weiterer Fehler könnte die Wahl von Jorge Lorenzo sein, denn das könnte sich auf die Dauer negativ auf die Stimmung im Team auswirken.»

«Allerdings hat Lorenzos Ankunft Dovizioso gestärkt», beeilt sich der Manager von Andrea Iannone anzufügen. «Er ist nun die Nummer Eins und hat alles, was er braucht, um im Kampf um den WM-Titel mitzumischen.»Kritische Worte gibt es hingegen trotz Márquez-Sieg und Pedrosa-Podium für Honda: «Die haben ein Bike auf die Räder gestellt, das ganz auf die Bedürfnisse von Marc Márquez abgestimmt ist. Dabei bleiben die anderen Fahrer auf der Strecke. Lang lebe Marc, der einzige Pilot, der diese Maschine mit seinem Fahrstil richtig bewegen kann.»

Und was sagt er zu Suzuki? «Das 2017er-Projekt basierte auf einem Motor, der einige Probleme gemacht hat. Nun müssen sie sich auf 2018 konzentrieren, auch wenn es wohl unumgänglich ist, dass die Fahrer einige Schwierigkeiten haben werden», antwortet Pernat, der auch einen nüchternen Blick auf Aprilia wirft: «Sie bereuen es, dass sie Sam Lowes bevorzugt haben und Bautista haben ziehen lassen. Álvaro wäre der ideale Fahrer gewesen, um das Bike weiterzuentwickeln.»

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