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Jorge Lorenzo: «Ich bin traurig und unglücklich»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo

Repsol-Honda-Werksfahrer Jorge Lorenzo landete beim Australien-GP auf dem letzten Platz. Trotzdem steht er weiter im Mittelpunkt des Interesses.

Jorge Lorenzo hat bei den letzten vier Grand Prix nicht gepunktet, zuletzt in Phillip Island ist er auf dem letzten Platz gelandet – mit 66 Sekunden Rückstand nach 27 Runden auf seinen Repsol-Honda-Teamkollegen Marc Márquez.

Trotzdem ist der 32-jährige Mallorquiner der beste Schlagzeilen-Lieferant der MotoGP-Gegenwart. Obwohl Márquez ein Rennen nach dem andern gewinnt und schon 375 von 425 möglichen Punkten gesammelt hat, interessiert sich die ganze Welt für die Zukunft des fünffachen Weltmeisters Lorenzo.

«Ich bin 32 Jahre alt. Alles was ich bisher in meiner Karriere geleistet habe, zählt momentan nicht. Ich würde gern im Mittelpunkt stehen, weil ich um den Titel fighte und nicht wegen der Spekulationen um meine Zukunft. Ich bin traurig. Ich bin unglücklich. Die Situation mit meinem Resultaten und dem Motorrad ist wahrscheinlich die schlimmste, die ich bisher als Fahrer miterlebt habe. Denn es gab vor einem Jahr sehr hohe Erwartungen, von Honda, vom Team, von Teamchef Alberto Puig. Wir haben auf anständige Resultate gehofft. Ich habe mein Bestes versucht, aber ich habe einige Stürze hinnehmen müssen. Und ich habe mich auf der 2019-Maschine von Honda nie wirklich heimisch gefühlt.»

Wie kommt Lorenzo mit den Kritiken zurecht? Manche Rennfahrerkollegen verspotten ihn bereits regelrecht, auch solche, die noch nie einen WM-Titel gewonnen haben. «Klar beschäftigen mich die Kritiken. Aber sie tun mir nicht so weh, wie es bei manch anderem Fahrer der Fall wäre», seufzte Jorge.

Hat Lorenzo bei Honda einmal gefragt, ob er zum Vergleich einmal die 2018-Werksmaschine testen darf, die beim Kurvenspeed vorteilhaft sein soll, wie Crutchlow beteuert?

«Das ist eine interessante Frage», entgegnete Jorge. «Es gab eine Zeit in dieser Weltmeisterschaft, als mir diese Möglichkeit verwehrt wurde. Das war vor einigen Monaten.»

Aber das ist völlig verständlich: Denn für das Honda-Werksteam ist nur die 2019-Motor-Spezifikation homologiert. Und der neue 2020-Motor passt wegen der neuen Airbox nicht in das 2018-Chassis, das bei LCR von Nakagami eingesetzt wurde – und jetzt von Zarco.

Übrigens: Beim Misano-Test hat er den 2020-Prototyp jedenfalls nicht zu Gesicht bekommen. Im Gegensatz zu Márquez, Bradl und Crutchlow.

MotoGP-WM-Stand nach 17 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 375 (Weltmeister). 2. Dovizioso 240. 3. Rins 183. 4. Viñales 176. 5. Petrucci 169. 6. Quartararo 163. 7. Rossi 153. 8. Miller 141. 9. Crutchlow 133. 10. Morbidelli 105. 11. Pol Espargaró 89. 12. Mir 77. 13. Nakagami 74. 14. Aleix Espargaró 53. 15. Bagnaia 50. 16. Iannone 43. 17. Oliveira 33. 18. Zarco 30. 19. Lorenzo 23. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Syahrin 8. 24. Guintoli 7. 25. Abraham 7. 26. Kallio 2.

Konstrukteurs-WM nach 17 von 19 Rennen

1. Honda 381. 2. Ducati 286. 3. Yamaha 276. 4. Suzuki 212. 5. KTM 100. 6. Aprilia 78.

Team-WM nach 17 von 19 Rennen

1. Ducati Team 409. 2. Repsol Honda Team 408. 3. Monster Energy Yamaha 329. 4. Petronas Yamaha SRT 268. 5. Team Suzuki Ecstar 264. 6. LCR Honda 210. 7. Pramac Racing 191. 8. Red Bull KTM Factory Racing 118. 9. Aprilia Racing Team Gresini 96. 10. Red Bull KTM Tech3 41. 11. Reale Avintia Racing 25.

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