Für 2021 soll die indonesische Trauminsel Lombok in den Kalender der MotoGP- und Superbike-WM rutschen. Doch hinter den Kulissen wird wegen des dafür notwendigen Lands viel gestritten.
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Natürlich haben die Verantwortlichen des Mandalika Resorts letzten März beim Katar-GP bei der Vorstellung ihres pompösen Rennstreckenprojekts verschwiegen, dass sich seit Jahren lästige Streitigkeiten mit Grundstückeigentümern auf der Insel Lombok hinziehen. Die "Jakarta Post" hat jedoch schon am 9. Oktober 2016 über dieses Dilemma berichtet. Titel: "Land disputes hamper investment in Lombok tourism". Einige Bewohner der Insel Lombok stellten damals Ansprüche auf ihr Grundeigentum, während für das Mandalika Resort nicht weniger als 135 Hektar Land von landwirtschaftlicher Nutzfläche in Bauland umgewandelt werden sollte – für die "Mandalika special economic zone" (KEK) in Central Lombok, West Nusa Tenggara (NTB). Schon damals war von einer Gefahr für das geplante Tourismusgebiet die Rede.
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Einige Bauern stellen Ansprüche auf Land und die Besitzverhältnisse sind offenbar bis heute nicht geklärt. Die umstrittene Landwirtschaftsfläche erstreckt sich auch über strategisch wichtige Abschnitte an der Küste. Schon damals äußerte Edwin Darmasetiawan, Development Director der Indonesia Tourism Development Corporation (ITDC), ernsthafte Bedenken am Zustandekommen des Mandalika-Projekts. Damals war vom Bau der GP-Rennstrecke freilich noch keine Rede. Die ITDC ist ein staatliches indonesisches Unternehmen und treibt die Gestaltung und Entwicklung des KEK Mandalika voran, das sich insgesamt über 1171 Hektar erstreckt. Edwin Darmasetiawan behauptete vor drei Jahren, die ITDC habe seit 2008 juristisch verwertbare Beweismittel, wonach durch eine Kapitalspritze des Finanzministeriums per Dekret eine Bodennutzungserlaubnis über die Gesamtfläche des 1171 Hektar großen Mandalika-Areals vereinbart worden sei. Damals wurde geplant, dass sich die Behörden von West Nusa Tenggaramit (NTB) mit den Grundbesitzern zusammensetzen, Daten sammeln und nach einer gemeinsamen Lösung suchen. Doch es gab danach weiter 13 strittige Punkte. Es handelte sich um wertvolle Grundstücke an strategisch wichtigen Standorten.
Die ITDC und die zuständigen Behörden der Region West Nusa Tenggara schalteten damals auch Minister Rini Soemarno ein, der für alle Staatsbetriebe verantwortlich war. Doch auch er konnte die Bauern zu keinen Zugeständnissen bewegen.
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Es geht um 6000 Quadratmeter, welche die Bauern für sich beanspruchen – mitten im Rennstreckenareal! Aber die ITDC ist der Ansicht, für diese Parzellen längst eine Baugenehmigung zu haben.
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Die Rennstrecke soll bis 2021 fertiggestellt, bereits nächstes Jahr sollen Events der MotoGP- und Superbike-WM dort ausgetragen werden. Das wurde erst vor kurzem bei einer internen Dorna-Besprechung in Barcelona noch einmal betont.
Südostasien ist ein Wachstumsmarkt für die Motorradbranche. Nach der Streichung des China-GP in Shanghai plant die Dorna vermehrt Aktivitäten in Asien, auch Vietnam könnte ein Thema werden. Ein weiterer Rennstreckenflop wäre für MotoGP-Promoter Dorna Sports SL blamabel. Schon in Bulgarien, Chile, Singapur, Wales, Ungarn (Balatonring), Goiania sowie Brasilia (beide in Brasilien) und Pelambang (Indonesien) passierten ärgerliche Reinfälle.
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