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Andrea Dovizioso: Macht er die 10 Ducati-Jahre voll?

Von Günther Wiesinger
Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso

Ducati Corse möchte Andrea Dovizioso auch für die Zukunft ans Werk binden. «Wenn 'Dovi' einen Ein-Jahres-Vertrag bevorzugt, sind wir gesprächsbereit», versichert Sportdirektor Paolo Ciabatti.

Das Ducati Corse-MotoGP-Werksteam hat für die Saisonen 2021 und 2022 bereits Jack Miller engagiert, den zweiten Platz auf der neuen Desmosedici soll weiter Andrea Dovizioso ausfüllen. Danilo Petrucci bekommt ein Angebot für die Superbike-WM, würde aber einen Vertrag bei Red Bull-KTM in der Königsklasse bevorzugen.

Mit 34 Jahren nähert sich die GP-Karriere von Andrea Dovizioso allmählich dem Ende. Die Ducati-Manager können sich deshalb vorstellen, dem dreifachen MotoGP-Vizeweltmeister entgegenzukommen – und sich auf einen Ein-Jahres-Vertrag zu einigen. «Wir werden in dieser Hinsicht für Gespräche offen sein», versicherte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Wenn ‘Dovi‘ ein Ein-Jahres-Agreement bevorzugt, werden wir glücklich sein, uns mit ihm darauf zu einigen. Wenn er lieber eine Vereinbarung für zwei Jahre haben will, muss er super motiviert sein, denn sein Alter bewegt sich auf die 40 zu. Aber ehrlich gesagt, wir stehen für solche Diskussionen zur Verfügung.»

Dovizioso wird nach der Saison 2020 bereits acht Ducati-Jahre hinter sich haben. 2008 fuhr er die private SCOT-Honda, dann von 2009 bis inklusive 2011 für Repsol-Honda, ehe er für Casey Stoner Platz machen musste und ein Jahr zu Tech3-Yamaha (für 2012) übersiedelte. In den bisherigen zwölf GP-Jahren war der beständige Italiener in der Gesamtwertung nie schlechter als an achter Stelle platziert.

«Wenn Dovi noch einmal für zwei Jahre unterschreibt, wird er der treueste MotoGP-Fahrer nach Dani Pedrosa sein», bemerkte Ciabatti.

Pedrosa hat tatsächlich zwischen 2006 und 2018 nicht weniger 13 HRC-Jahre bei Repsol hinter sich gebracht, ehe er als Testfahrer bei KTM unterschrieben weil er bei Honda für Lorenzo Platz machen musste.

Weltmeister Marc Márquez bestreitet 2020 seine achte Saison bei Repsol-Honda, sein neuer Vertrag erstreckt sich bis zum Saisonende 2024, dann wird er zwölf HRC-Jahre hinter sich haben.

Honda hatte neben Pedrosa und Márquez schon mit dem fünffachen 500-ccm-Weltmeister Mick Doohan einen markentreuen Superstar: Der Australier pilotierte die Werks-Honda NSR 500 von 1989 bis Ende 1999 immerhin elf Jahre lang an der Weltspitze.

«Für Ducati wäre es das längste Arbeitsverhältnis mit einem Fahrer im selben Team», rechnet Ciabatti vor. «Das wäre ein wichtiger Schritt für uns. Aber wie gesagt: Wir haben die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen.»

Die MotoGP-Karriere von Andrea Dovizioso

2008: WM-5. auf SCOT-Honda, 174 Punkte
2009: WM-6. auf Repsol-Honda, 160 Punkte
2010: WM-5. auf Repsol-Honda, 206 Punkte
2011: WM-3. auf Repsol-Honda, 228 Punkte
2012: WM-4. auf Repsol-Honda, 218 Punkte, 1 GP-Sieg
2013: WM-8. auf Tech3-Yamaha, 140 Punkte
2014: WM-5. auf Ducati, 187 Punkte
2015: WM-7. auf Ducati, 162 Punkte
2016: WM-5. auf Ducati, 171 Punkte, 1 GP-Sieg
2017: WM-2. auf Ducati, 261 Punkte, 6 GP-Siege
2018: WM-2. auf Ducati, 245 Punkte, 4 GP-Siege
2019: WM-2. auf Ducati, 269 Punkte, 2 GP-Siege

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