Pit Beirer (KTM): «Wir haben um Pol gekämpft»

Von Günther Wiesinger
Pit Beirer

Pit Beirer

KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer spricht erstmals über die Trennung von Pol Espargaró und warum der schnelle Spanier auch 2020 die große KTM-Hoffnung bleibt.

Der Freitag in Jerez begann sehr erfreulich für Red Bull-KTM: Drei KTM in den Top-Ten der Tagesgesamtwertung, dazu in der heißen Session am Nachmittag (auch das Rennen startet um 14 Uhr) mit Brad Binder und Pol Espargaró die Plätze 3 und 5 erobert – KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer konnte am Freitag in Jerez erleichtert aufatmen. Er war mit Firmenchef Stefan Pierer und Vorstand Hubert Trunkenpolz im Privatjetzt nach Andalusien gereist.

Nach den drei ersten freien Trainings müssen sich die KTM bei zwei Themen kein Sorgen machen: Erstens ist Pol Espargaró trotz des Teamwechsels per Saisonende weiter hoch motiviert. Und zweitens behandelt KTM den 29-jährigen Spanier weiter wie geplant als würdigen Teamleader; er ist weiter in die Entwicklung involviert und wird mit dem neues Material beliefert. Denn in den Rennen wird Pol weiter der Hoffnungsträger Nummer 1 von KTM sein – wegen seiner sechsjährigen MotoGP-Erfahrung.

«Natürlich ist es ein kurzer und harter Moment, wenn so eine Trennung beschlossen wird», versichert KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer. «Wir haben gekämpft darum, dass sie nicht stattfindet. Pol hat auch mit sich gekämpft. Aber wir haben diese Angelegenheit miteinander wirklich so gut gelöst, auch bei einem scharfen In-die Augen-Schauen bis nachts um Mitternacht beim Test in Spielberg Ende Mai, sodass alles ausgeredet wurde. Wir können hier in Jerez völlig unbeschwert auftreten. Pol kann davon ausgehen, wir werden bis zum letzten Tag unserer Zusammenarbeit für ihn alles geben. Und dieses Gefühl haben wir bei ihm auch. Da gibt es null Probleme.»

Eigentlich sollten alle sechs MotoGP-Hersteller die «engine spezification» für 2020 mit dem geplanten Termin des Katar-GP am 8. März homologieren lassen. Doch Aprilia widersetzte sich, weil der neue 90-Grad-V4-Motor noch nicht ausgereift war, So wurde für die «concessions teams» Aprilia und KTM die Entwicklungsfrist bis 29. Juni verlängert.

KTM hatte damit anfangs wenig Freude, nützte aber dann die Frist für gewisse Detailverbesserungen. Beirer: «Naja, wir sind natürlich nach der Kurzarbeit im Mai sehr motiviert in die Rennabteilung zurückgekehrt. Wir haben dann nicht geschlagen, sondern haben versucht, die Zeit zu nutzen. Sobald die Ingenieure wieder im Haus sind, macht der Rennsport weder Spaß. Dann passieren wieder Dinge. Deshalb haben wir uns im Vergleich zum Katar-Test vom Februar sicher noch einmal gesteigert.»

Testfahrer Dani Pedrosa hat im Mai gemeinsam mit Pol Espargaró zwei Tage in Spielberg getestet und zuletzt im Juli auch in Brünn als Vorbereitung auf den Tschechien-GP vom 9. August.
«Aber es ist jetzt noch zu früh, Hoffnungen über neue Teile zu verbreuten», meint Pit Beirer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir freuen uns aber gewaltig, dass der Prozess, den wir mit Testfahrer Dani Pedrosa vor eineinhalb Jahren angestossen haben, jetzt die gewünschten Früchte trägt. Und dieser Prozess wird nicht stillstehen. Dieses Projekt mit dem Testteam und mit der Mannschaft, die während der GP-Saison parallel zuhause in Munderfing weiter arbeitet, die wird Tag und Nacht weiterarbeiten. Ich glaube, wir haben bisher einen guten Weg eingeschlagen. Wir haben jetzt eine gute Mannschaft auf dem Renngelände formiert und haben dazu das Back-up zuhause. Wir sind jetzt echt gut aufgestellt.»

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