Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Andrea Dovizioso: «Dann haben wir eine Chance»

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso musste sich in Jerez vor Pol Espargaró und Franco Morbidelli in Acht nehmen

Andrea Dovizioso musste sich in Jerez vor Pol Espargaró und Franco Morbidelli in Acht nehmen

Der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister Andrea Dovizioso (34) analysiert die Situation nach dem WM-Auftakt in Jerez: Was Ducati verbessern muss und wie er seine Chancen im Titelkampf 2020 einschätzt.

«Dieser dritte Platz war wie ein Sieg für mich und Ducati – aus vielen Gründen, vor allem, weil ich den Speed nicht hatte», lautete das Fazit von Andrea Dovizioso nach dem MotoGP-Auftakt am Sonntag. Genau drei Wochen nach einem Schlüsselbeinbruch stand der Vizeweltmeister der vergangenen drei Jahre erstmals überhaupt in seiner MotoGP-Karriere in Jerez auf dem Podest. «Ich konnte nicht wirklich mit den anderen kämpfen, weil ich langsamer war. Aber ich habe nicht aufgegeben und keine Fehler gemacht, das war der Schlüssel», ergänzte der 34-Jährige.

«Wir müssen unseren Speed verbessern. Denn Marc war schneller als alle anderen und Quartararo und Viñales waren viel schneller als wir. Wir müssen uns also verbessern», forderte der Ducati-Werksfahrer. Dass am kommenden Sonntag wieder auf dem 4,4 km langen Circuito de Jerez-Ángel Nieto gefahren wird, sieht der routinierte Italiener positiv: «Im Rennen bekommt man viel Feedback zur Elektronik und dem Reifenmanagement. Im Rennen wird alles klar und jeder wird versuchen, an Details zu arbeiten. Aber wir müssen in Sachen Speed einen Schritt machen», bekräftigte er.

«Dovi» war nach der Zieldurchfahrt sichtlich erschöpft: «Ja, weil ich den Speed nicht hatte, um dran zu bleiben», erklärte er. «Wenn du in der Situation bist, dann musst du mehr Energie aufbringen. Zudem bist du hinter den anderen Fahrern, wo die Hitze noch schlimmer wird. Ich war erschöpft, weil ich nicht fahren konnte, wie ich es wollte – und ich fühle mich noch nicht wohl auf dem Bike. Es ist normal in einem solchen Rennen, das für alle schwierig ist. So war es dann noch schwerer.»

Trotz des angesprochenen Mankos sieht sich der 23-fache GP-Sieger auch 2020 im Titelkampf: «Ich hoffe und ich glaube, dass ich dabei sein kann. Das war erst das erste Rennen – und das zweite findet in derselben Situation statt, es wird also hart. Ich habe gesehen, dass es nicht einfach ist. Aber auch ohne einen besonders guten Speed haben wir nur ein paar Punkte verloren. Ich glaube, wir können dabei sein», hielt Dovi fest.

«Aber wie schon gesagt: Wir müssen den Speed verbessern. Denn wenn du den Speed hast, dann kannst du dir eine Strategie zurechtlegen», fuhr der Ducati-Werksfahrer fort. In der Position war er in Jerez bisher nicht: «Am Sonntag habe ich einfach nur versucht, dran zu bleiben und nicht aufzugeben. So ist es schwierig, mit den schnellen Fahrern zu kämpfen. Ich glaube nicht, dass das, was wir jetzt haben, reicht – aber wir sind sehr nahe dran. Das bedeutet: Wenn wir uns ein bisschen verbessern können, dann haben wir unsere Chance», ist er überzeugt.

«Es wird interessant und sehr wichtig zu sehen, ob wir für das kommende Wochenende etwas finden», so Dovi. «Dann geht es weiter nach Brünn, das ist eine gute Strecke für uns, um wirklich zu verstehen, ob wir auf allen Strecken in derselben Situation sind oder es auf jeder Strecke eine andere Wahrheit gibt.»

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