Valentino Rossi: Morbidelli macht den Unterschied

Von Nora Lantschner
Nur im freien Training sah Valentino Rossi Franco Morbidelli aus nächster Nähe

Nur im freien Training sah Valentino Rossi Franco Morbidelli aus nächster Nähe

Yamaha-Werksfahrer Valentino Rossi spricht über das schlechte Abschneiden der 2020er-M1 beim Valencia-GP, die altbekannten Grip-Probleme und den neu konstruierten Michelin-Hinterreifen.

Ist die 2020er-Yamaha tatsächlich schlechter als die sogenannte «A-spec»-M1 von Franco Morbidelli, die auf dem Vorjahresmodell basiert? Das war angesichts der Pole-Position und des dritten Saisonsieges von «Franky» die wohl meistgestellte Frage des Valencia-GP.

Manch ein aufmerksamer Beobachter fühlte sich auch an die Tech3-Yamaha-Zeit von Johann Zarco erinnert, der beispielsweise beim Finale seiner Rookie-Saison 2017 in Valencia deutlich besser abschnitt als seine Markenkollegen auf den neueren Maschinen.

«2017 war eine andere Situation», stellte Valentino Rossi bei dem Thema klar. «Denn das 2017er-Bike war ganz anders. Es wurde etwas an der Gewichtsverteilung gemacht und so war das Motorrad am Ende sehr schwierig zu fahren. Manchmal war es fantastisch, aber dann kam man auf eine andere Strecke und es war sehr schlimm. Im Regen war das Bike unfahrbar und es war unmöglich, es in Ordnung zu bringen.»

2020 seien die Voraussetzungen andere, betonte der neunfache Weltmeister: «Ich bin im Vorjahr mit der 2019er-Yamaha Rennen gefahren und jetzt mit der 2020er. Für mich ist der Unterschied nicht wirklich groß.»

Größere Bedeutung misst der 41-jährige Italiener der Leistung seines VR46-Schützlings zu: «Ich glaube, dass Franco eine unglaubliche Saison gezeigt hat. Er ist in diesem Moment der schnellste Fahrer der MotoGP, der Kerl, der am besten in Form ist. Für mich macht das mehr den Unterschied.»

Die Yamaha-Piloten klagen ständig über mangelnden Grip am Hinterrad. Könnte hier auch der für die Saison 2020 neu konstruierte Michelin-Hinterreifen eine Rolle spielen?

«Wir haben schon seit langer Zeit Probleme mit dem Grip am Hinterrad», winkte der «Dottore» ab. «Im Grunde seit Michelin übernommen hat. Unser Motorrad lief mit den Bridgestone sehr gut, bis 2015 war es ein Top-Bike, wahrscheinlich das beste oder zumindest auf dem Level von Honda. Damit wurden WM-Titel gewonnen. Seit wir aber diese Reifen fahren, haben wir mehr Mühe. Ganz so, als hätten wir etwas nicht verstanden, als wüssten wir nicht, wie wir sie richtig nutzen.»

Das änderte sich auch 2020 nicht: «Dieser neu konstruierte Reifen sollte auf dem Papier der Reifen für Yamaha sein. Als ich den Reifen zum ersten Mal ausprobiert habe, erschien er mir auch etwas besser im Vergleich zum Vorjahr, aber immer noch sehr ähnlich», gab «Vale» zu. Einen Umschwung für Yamaha brachte er aber nicht. «Stattdessen wurde es der Reifen für Suzuki. Sie haben etwas verstanden, was Yamaha nicht verstanden hat. Wir schaffen es nicht, den Grip am Hinterrad zu nutzen», beklagte der 115-fache GP-Sieger.

MotoGP-Ergebnis, Valencia-GP (15.11.):

1. Morbidelli, Yamaha, 41:22,478 min
2. Miller, Ducati, + 0,093 sec
3. Pol Espargaró, KTM, + 3,006
4. Rins, Suzuki, + 3,697
5. Binder, KTM, + 4,127
6. Oliveira, KTM, + 7,272
7. Mir, Suzuki, + 8,703
8. Dovizioso, Ducati, + 8,729
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,512
10. Viñales, Yamaha, + 19,043
11. Bagnaia, Ducati, + 19,456
12. Rossi, Yamaha, + 19,717
13. Crutchlow, Honda, + 23,802
14. Bradl, Honda, + 27,430
15. Petrucci, Ducati, + 30,619
16. Alex Márquez, Honda, + 30,619
17. Rabat, Ducati, + 42,365
18. Savadori, Aprilia, + 46,472

Stand Fahrer-WM nach 13 von 14 Rennen:

1. Mir, 171 Punkte (Weltmeister). 2. Morbidelli 142. 3. Rins 138. 4. Viñales 127. 5. Quartararo 125. 6. Dovizioso 125. 7. Pol Espargaró 122. 8. Miller 112. 9. Nakagami 105. 10. Oliveira 100. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 71. 14. Alex Márquez 67. 15. Rossi 62. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 34. 18. Crutchlow 29. 19. Lecuona 27. 20. Bradl 18. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 13 von 14 Rennen:

1. Suzuki, 201 Punkte. 2. Ducati 201. 3. Yamaha 188. 4. KTM 175. 5. Honda 133. 6. Aprilia 43.

Team-WM nach 13 von 14 Rennen:

1. Team Suzuki Ecstar, 309 Punkte (Weltmeister). 2. Petronas Yamaha SRT 230. 3. Red Bull KTM Factory Racing 209. 4. Ducati Team 203. 5. Monster Energy Yamaha MotoGP 169. 6. Pramac Racing 163. 7. LCR Honda 134. 8. Red Bull KTM Tech3 127. 9. Repsol Honda Team 85. 10. Esponsorama Racing 81. 11. Aprilia Racing Team Gresini 46.

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