Stefan Bradl: Warum er in Portimão so schnell war

Von Günther Wiesinger
Kampf um Platz 5: Stefan Bradl (6) vor Pol Espargaró (44)

Kampf um Platz 5: Stefan Bradl (6) vor Pol Espargaró (44)

Stefan Bradl mischte gestern beim Portugal-GP auf Platz 7 mitten in der Weltklasse mit. Der Repsol-Honda-Pilot bekam erstmals freie Fahrt und spürte schon im FP1, dass sein Fahrstil gut zur Strecke passt.

Stefan Bradl war (30) gestern nach dem famosen siebten Platz (kein Ausfall oder Sturz vor ihm) die Genugtuung anzusehen. Am Freitag hatte Aleix Espargaró noch gelästert, Bradl sitze auf dem besten Motorrad, sei aber damit 2020 nie in die Topo-5 gefahren. Gleichzeitig lobte der Aprilia-Pilot am Wochenende Cal Crutchlow in den höchsten Tönen, der aber auch gestern von Bradl besiegt wurde und in der ganzen Saison nur fünf Punkte mehr erobert hat als der Bayer. Bestes Saisonergebnis von Crutchlow: Rang 8 in Aragón. Bradl war einmal Achter (in Le Mans), einmal Siebter).

Bradl: «Ich war im Oktober hier in Portimão eineinhalb Tage zum Testen. Ich durfte damals im Gegensatz zu den Stammpiloten die MotoGP-Honda fahren, das hat etwas geholfen. Aber die Kollegen in der MotoGP sind alle sehr schnell, ganz unabhängig davon, wo und wann, sie sind immer konkurrenzfähig und vorne dabei. Es ist aber richtig, dass wir im Oktober hier gute Arbeit geleistet haben, denn wir haben ein ausgezeichnetes Basis-Set-up gefunden und die Getriebeübersetzung sehr gut ausgetüftelt. Das hat am Freitag gleich alles sehr gut funktioniert.»

«Es hat mich trotzdem überrascht, dass ich am Freitag sehr schnell auf ausgezeichnete Rundenzeiten gekommen bin», stellte der HRC-Testfahrer fest, der jetzt Montagmittag von Portugal mit einem Privatjet gemeinsam mit Andrea Dovizioso direkt nach Salzburg zur ServusTV-Sendung «Sport und Talk im Hangar-7» geflogen wird.

«Das war ein arbeitsreicher Prozess, der einige Zeit in Anspruch genommen hat. Ich konnte in Portugal meinen guten Speed unter Beweis stellen. Ich war in jeder Session in der Lage, um die Top-10 zu fighten. Das war großartig. Aber ich habe das schon bei den beiden Valencia-Rennen gespürt. Klar, die Ergebnisse waren dort nicht überragend. Wir haben dort nicht die Resultate erreicht, die wir uns vorgestellt haben. Aber ich habe dort in einigen Session gespürt, dass wir von der Rundenzeit her näher an die Spitze herankommen. Die Zeiten lagen in Valencia super eng beisammen.»

Bradl meint, das Autódromo Internacional do Algarve sei der Honda RC213V mehr entgegen gekommen als der winkelige Valencia-Circuit. «Auch mein Fahrstil hat gut zur Piste in Portugal gepasst, so kamen einige positive Dinge zusammen. So hat das Fahren von Anfang an Spaß gemacht. Außerdem musste ich nicht viel testen, das konnten wir vorher am Dienstag und Mittwoch in Jerez erledigen. Ich hatte freie Fahrt und konnte das Weekend richtig genießen. Bisher haben wir im Hintergrund immer sehr emsig an Teilen und Set-Ups für die Zukunft gearbeitet. Bei HRC gibt es sonst immer ein striktes Programm, alles ist auf die Zukunft ausgerichtet. Es war in diesem Jahr immer eine große Herausforderung für mich, das Rennfahren und das Testen bei den Grand Prix unter einen Hut zu bringen. Wir haben das trotzdem immer sehr gut bewältigt.»

Ergebnisse MotoGP Portimao/P:

1. Miguel Oliveira, KTM, 25 Runden in 41:48,163 min
2. Jack Miller, Ducati, +3,193 sec
3. Franco Morbidelli, Yamaha, +3,298
4. Pol Espargaró, KTM, +12,626
5. Takaaki Nakagami, Honda, +13,318
6. Andrea Dovizioso, Ducati, +15,578
7. Stefan Bradl, Honda, +15,738
8. Aleix Espargaró, Aprilia, +16,034
9. Alex Márquez, Honda, +18,325
10. Johann Zarco, Ducati, +18,596
11. Maverick Viñales, Yamaha, +18,685
12. Valentino Rossi, Yamaha, +18,946
13. Cal Crutchlow, Honda, +19,159
14. Fabio Quartararo, Yamaha, +24,376
15. Alex Rins, Suzuki, +27,776
16. Danilo Petrucci, Ducati, +34,266
17. Mika Kallio, KTM, +48,410
18. Tito Rabat, Ducati, +48,411
– Lorenzo Savadori, Aprilia
– Joan Mir, Suzuki
– Brad Binder, KTM
– Pecco Bagnaia, Ducati

Endstand Fahrer-WM nach 14 Rennen:

1. Mir 171 Punkte. 2. Morbidelli 158. 3. Rins 139. 4. Dovizioso 135. 5. Pol Espargaró 135. 6. Viñales 132. 7. Miller 132. 8. Quartararo 127. 9. Oliveira 125. 10. Nakagami 116. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 77. 14. Alex Márquez 74. 15. Rossi 66. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 42. 18. Crutchlow 32. 19. Bradl 27. 20. Lecuona 27. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Endstand Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 221 Punkte. 2. Yamaha 204. 3. Suzuki 202, 4. KTM 200. 5. Honda 144. 6. Aprilia 51.

Team-WM nach 14 Rennen:

1. Team Suzuki Ecstar 310 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 248. 3. Red Bull KTM Factory Racing 222. 4. Ducati Team 213. 5. Pramac Racing 163. 6. Monster Energy Yamaha MotoGP 178. 7. Red Bull KTM Tech3, 152. 8 LCR Honda 148. 9. Repsol Honda Team 101. 10. Esponsorama Racing 87. 11. Aprilia Racing Team Gresini 54.

Alle MotoGP-Sieger 2020

Jerez-1: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Jerez-2: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Brünn: Brad Binder (Red Bull KTM)
Spielberg-1: Andrea Dovizioso (Ducati Team)
Spielberg-2: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech 3)
Misano-1: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Misano-2: Maverick Viñales (Monster Yamaha)
Catalunya: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Le Mans: Danilo Petrucci (Ducati Team)
Aragón-1: Alex Rins (Suzuki Ecstar)
Aragón-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Valencia-1: Joan Mir (Suzuki Ecstar)
Valencia-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Portimão: Miguel Oliveira Red Bull KTM Tech3)

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