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Petronas-Yamaha: Es gibt keine Privilegien für Rossi

Von Frank Weeink
Nach 15 Jahren im Yamaha-Werksteam wechselt Valentino Rossi zu Petronas-Yamaha. Das Team plant für die Zukunft und wird sich auch mit Suzuki unterhalten, sagt Teammanager Wilco Zeelenberg.

Als Yamaha bereits Ende Januar 2020 den jungen Fabio Quartararo als neuen Star im Werksteam für 2021 und 2021 präsentierte, versprach der japanische Hersteller Valentino Rossi Werksmaterial, falls er auch in 2021 noch Rennen fahren möchte. Erst Ende September wurde offiziell bestätigt, dass Rossi neben seinem Schützling Franco Morbidelli einen Platz bei Petronas-Yamaha bekommt.

Monatelang war über Vertragseinzelheiten und Personal diskutiert worden. Im März sagte Petronas-Yamaha-Teammanager Wilco Zeelenberg noch, das Team denke vorläufig noch nicht an Rossi als Ersatz für Quartararo. Aber für Yamaha war es nur eine Frage der Zeit, wann der Deal mit dem 41-jährigen Italiener unterzeichnet werden würde.

Wilco, was hat sich geändert? Hat es Druck gegeben von Yamaha?

Es war eine Kombination von Dingen. In 2019 haben wir unseren Fahrern gesagt, es sei unser Ziel, als Satellitenteam das Maximum zu erreichen, damit beide Piloten ins Werksteam transferiert werden können.

Es war von Anfang an klar, dass wir Fabio verlieren würden, weil er im letzten Jahr solche ausgezeichnete Leistungen gezeigt hat. Er wäre am liebsten bei uns geblieben, aber dann gäbe es zu große finanzielle Unterschiede für ihn. Yamaha wollte Fabio und wir wollten keinen Streit.

Yamaha hatte Valentino außerdem schon einen Platz für die Saison 2021 versprochen. Dann hat sich die Frage gestellt: Können wir dafür sorgen, dass Valentino bessere Resultate erreicht als in diesem Jahr? Es waren zwar andere Fahrer auf dem Fahrermarkt, aber wenn man sich nicht entscheiden kann für einen bestimmten Namen, und Yamaha hat Valentino diesen Platz bei uns versprochen... Es wäre dumm gewesen, diese Herausforderung mit Valentino nicht wenigstens zu überlegen.

Für das ganze Team ist es eine Ehre. Es ist eine Ehre, Valentino Rossis Teammanager oder Mechaniker zu sein. Für uns wird es auch eine Herausforderung, weil wir versuchen, jene Resultate zu wiederholen, die uns in den letzten zwei Jahren mit Fabio schon mal gelungen ist.

Mit Valentino und seinen Leuten im Team wird bestimmt eine andere Dynamik entstehen?

Natürlich haben wir uns die ganze Sache gut überlegt. Vale ist eine wichtige Person in dieser Welt, aber wir waren ganz deutlich ihm gegenüber: «Wenn du für Petronas fährst, bestimmen wir die Strategie.» Natürlich wollte er gerne seine Leute mitnehmen. Wir haben ihm gesagt, dass wir am Ende die endgültige Verantwortung Petronas gegenüber haben, trotz seines Vertrags mit Yamaha. Wir haben ihm auch gesagt, er ersetzt Fabio, übernimmt also auch dessen Platz in der Box. Verstehst du was das heißt?

Valentino bekommt also die linke Seite, wenn man von außen in die Box hineinschaut?

Stimmt. Das ist also nicht die andere Seite, die er im Werksteam gewohnt war. Das hört sich vielleicht an wie ein Detail, aber es war wichtig, dass er nicht den Platz von Franco übernimmt. Wir wollen, dass die beiden sich gegenseitig schneller machen.

Ihr habt noch einen Vertrag mit Dorna, Yamaha und Rossi für 2021. Wie sicher bist du, dass ihr auch in 2022 noch zusammen seid?

Ich bin mir zu 99 Prozent sicher. Petronas möchte weitermachen und einen neuen Fünf-Jahres-Vertrag mit der Dorna unterzeichnen bis Ende 2026. Die Resultate sind gut. Aber wir sind kein Werksteam und sind uns im klaren: Wenn Petronas ‘nein‘ sagt, geht es zu Ende. Wir arbeiten an der Zukunft. Der Rest wird sich zeigen.

Aber gibt es andere Optionen als Yamaha? Zum Beispiel Suzuki?

Wir haben in diesem Jahr sechs MotoGP-Rennen gewonnen und ich glaube nicht, dass wir uns schnell mit einem anderen Hersteller verbünden würden. Aber das hier ist die MotoGP und wir müssen realistisch sein, wenn es eine Alternative gibt.

Wenn sich eine gibt, müssen wir sie als Satellitenteam bestimmt untersuchen. Man muss wissen, was sich im Paddock abspielt. Aber diese Entscheidungen können wir jetzt noch nicht treffen.

Ergebnisse MotoGP Portimao, 22.11.

1. Miguel Oliveira, KTM, 25 Runden in 41:48,163 min
2. Jack Miller, Ducati, +3,193 sec
3. Franco Morbidelli, Yamaha, +3,298
4. Pol Espargaró, KTM, +12,626
5. Takaaki Nakagami, Honda, +13,318
6. Andrea Dovizioso, Ducati, +15,578
7. Stefan Bradl, Honda, +15,738
8. Aleix Espargaró, Aprilia, +16,034
9. Alex Márquez, Honda, +18,325
10. Johann Zarco, Ducati, +18,596
11. Maverick Viñales, Yamaha, +18,685
12. Valentino Rossi, Yamaha, +18,946
13. Cal Crutchlow, Honda, +19,159
14. Fabio Quartararo, Yamaha, +24,376
15. Alex Rins, Suzuki, +27,776
16. Danilo Petrucci, Ducati, +34,266
17. Mika Kallio, KTM, +48,410
18. Tito Rabat, Ducati, +48,411
– Lorenzo Savadori, Aprilia
– Joan Mir, Suzuki
– Brad Binder, KTM
– Pecco Bagnaia, Ducati

Endstand Fahrer-WM nach 14 Rennen:

1. Mir 171 Punkte. 2. Morbidelli 158. 3. Rins 139. 4. Dovizioso 135. 5. Pol Espargaró 135. 6. Viñales 132. 7. Miller 132. 8. Quartararo 127. 9. Oliveira 125. 10. Nakagami 116. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 77. 14. Alex Márquez 74. 15. Rossi 66. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 42. 18. Crutchlow 32. 19. Bradl 27. 20. Lecuona 27. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Endstand Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 221 Punkte. 2. Yamaha 204. 3. Suzuki 202, 4. KTM 200. 5. Honda 144. 6. Aprilia 51.

Team-WM nach 14 Rennen:

1. Team Suzuki Ecstar 310 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 248. 3. Red Bull KTM Factory Racing 222. 4. Ducati Team 213. 5. Pramac Racing 163. 6. Monster Energy Yamaha MotoGP 178. 7. Red Bull KTM Tech3, 152. 8 LCR Honda 148. 9. Repsol Honda Team 101. 10. Esponsorama Racing 87. 11. Aprilia Racing Team Gresini 54.

Alle MotoGP-Sieger 2020

Jerez-1: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Jerez-2: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Brünn: Brad Binder (Red Bull KTM)
Spielberg-1: Andrea Dovizioso (Ducati Team)
Spielberg-2: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech 3)
Misano-1: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Misano-2: Maverick Viñales (Monster Yamaha)
Catalunya: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Le Mans: Danilo Petrucci (Ducati Team)
Aragón-1: Alex Rins (Suzuki Ecstar)
Aragón-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Valencia-1: Joan Mir (Suzuki Ecstar)
Valencia-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Portimão: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech3)

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